Gesellschaft
1. Vorsitzender:
Dr. Wolfgang Dreher
Am Viehtriftweg 51 a
67374 Hanhofen
Tel. (06344) 953166
E-Mail: dreher-ngs[at]gmx.de
Homepage
www.numismatische-gesellschaft-speyer.de
Sitzung:
1. Mittwoch im Monat ab 19 Uhr, ab 20 Uhr Vortrag;
Seit März 2023 finden die Veranstaltungen wieder im Haus der Vereine statt.
Die Bibliothek im Haus der Vereine, Rulandstr. 4, Speyer, ist am 3. Sonntag von 10-12 Uhr und an den Sitzungstagen von 17.30–18.30 geöffnet.
Programm 2025 [ hier ]
Dr. Rainer Albert Ehrenvorsitzender der NGS
In einer kleinen Feierstunde wurde der im Februar 2016 ausgeschiedene langjährige Vorsitzende der Numismatischen Gesellschaft Speyer, Dr. Rainer Albert, zum Ehrenvorsitzenden der Gesellschaft ernannt. Wie Dr. Wolfgang Dreher, der neue Vorsitzende, erklärte, hat der NGS-Vorstand diese in der Vereinsgeschichte erstmals verliehene Ehrung einstimmig beschlossen. Gewürdigt werden soll damit die 28-jährige Amtszeit von Dr. Albert.
Die Numismatische Gesellschaft Speyer erreichte unter der Führung von Dr. Albert eine Mitgliederzahl von zuletzt 211. Durch vielfältige Aktivitäten ist die Gesellschaft zu einem wichtigen Kulturträger in der Region und auch bundesweit geworden. Rund 100 Ausstellungen zu historischen Münzen und modernen Medaillen hat Dr. Albert organisiert. In Speyer fanden unter seiner Leitung insgesamt sechs Süddeutsche Münzsammlertreffen statt, einmal zusammen mit dem Deutschen Numismatikertag und einmal mit dem Deutschen Münzsammlertreffen. Außerdem initiierte er zahlreiche Medailleneditionen, erweitere die Schriftenreihe der NGS um 27 Bände (z.T. als Autor, z.T. als Herausgeber) und baute die heute mehr als 4000 Bände und zahlreiche Zeitschriften umfassende Fachbibliothek der Gesellschaft auf.
Er war 6 Jahre Präsident der Deutschen Numismatischen Gesellschaft, wofür er schon 2003 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt wurde, und ist seitdem DNG-Vizepräsident, der Speyerer Gesellschaft wird er auch weiter zur Seite stehen.
Das Bild zeigt links den NGS-Vorsitzenden Dr. Wolfgang Dreher, der Dr. Rainer Albert (rechts) die Ernennungsurkunde zum Ehrenvorsitzenden überreicht.
Termine
Monatsversammlungen
Für Tausch und Handel stellen wir den Mitgliedern ab 17.30 Uhr gerne kostenlos Tische zur Verfügung; auch Händler sind eingeladen.
Um 19 Uhr beginnt dann das untenstehende (Vortrags-) Programm.
Aktuell
Vorschau 4. Quartal 2024:
Bis 17. Oktober: Ausstellung „Aufbruch zur Demokratie. Märzrevolution 1848 und deutsche Nationalversammlung auf Münzen und Medaillen“ in der Volksbank Kur- und Rheinpfalz in Speyer
2. Oktober: Dr. Gerhard Graab: Friedrich III. von der Pfalz. Einflüsse der Reichsmünzordnungen auf die pfälzische Münzprägung
6. November: Florian Metz M.A.: Österreichs Gedenkmünzen der 1. Republik (700. Sitzung der NGS)
8. November: 35. Auktion der NGS
4. Dezember: Weihnachtsausstellung
Berichte
2024 - „Osmanisches Reich 1299-1683 n. Chr. Einführung in die Geld-Geschichte“ Teil 1
In Abänderung des Jahresprogramms hielt am 4. September Karl Heinz Fröhner (Münzfreunde Darmstadt) den Vortrag „Osmanisches Reich 1299-1683 n. Chr. Einführung in die Geld-Geschichte“. Das Osmanische Reich war das Reich der Dynastie der Osmanen von ca. 1299 bis 1922. Die hier vorgestellte osmanische Münzgeschichte kann man in verschiedene Phasen unterteilen: auf Silber gestützte, relativ stabile Währung (Akçe); Gold-, Silber- und Kupferwährung während einer Periode der wirtschaftlichen, finanziellen und politischen Stärke; Instabilität auf Grund fiskalischer, wirtschaftlicher und politischer Probleme.
2024 - „Beethoven in der Medaillenkunst“
Am 7. August referierte Klaus Svojanovsky (Münzenfreunde Mannheim-Ludwigshafen) über „Beethoven in der Medaillenkunst“ „Kleine Denkmäler für einen großen Komponisten“ war der Titel einer Ausstellung, mit der die Stadt Bonn ihren großen Sohn Ludwig van Beethoven ehrte. Der Referent hatte diese Ausstellung 2022 besucht und stellte in seinem Vortrag neben den Münzen und Medaillen, die zum 250. Geburtstag des Musikgenies erschienen sind, auch einige Hintergründe und Zusammenhänge dar. Jede Zeitepoche und jeder Medailleur sah den Künstler in einem eigenen Licht - so ergeben sich viele, auch teils etwas besonders anmutende Darstellungen.
2024 - „ie Münzprägung von Syrakus“
Am 3. Juli hielt die 2. Vorsitzende und DNG-Präsidentin Dr. Barbara Simon den Vortrag „D“. Die Münzprägung der Stadt Syrakus ist eine der bekanntesten unter den großgriechischen Stadtstaaten Siziliens, vor allem durch die Darstellung der Quellnymphe Arethusa. Einige der Künstler, die ihr Bildnis auf den Münzen schufen, signierten ihr Werk stolz mit ihrem Namen. Während der bewegten Geschichte der Stadt, deren Staatsform zwischen Demokratie und Tyrannis wechselte, wurden auch Münzen mit anderen Motiven geprägt, die ebenfalls vorgestellt wurden.
2024 - „Exkursion nach Bieber (Spessart) und Wertheim/Main“
Am 29. Juni 2024 fand die gemeinsam mit den Münzenfreunden Mannheim-Ludwigshafen durchgeführte Exkursion nach Bieber (Spessart) und Wertheim/Main unter Leitung von Joachim Lorenz aus Karlstein statt, einem hervorragenden Experten von Geologie und Geschichte des Spessart. Zunächst wurde das Biebergrundmuseum besucht. Schwerpunkt des Museums ist Geologie und Bergbau von Bieber. Eine nahezu komplette Ausstellung von Bieberer Ausbeutetalern von Hessen-Kassel und Hanau-Münzenberg (1754-1800) wurde von Peter Nickel und Wolfgang Stock präsentiert. Nach dem Mittagessen in Sommerkahl wurde das dortige Kupferbergwerk unter Führung von J. Lorenz besichtigt. Anschließend führte die Fahrt durch den Spessart nach Wertheim am Main, wo zunächst das Grafschaftsmuseum mit Münzkabinett (besonders Münzen der Grafschaft Löwenstein-Wertheim-Roquefort) besucht wurde. Den Abschluss dieser hochinteressanten Exkursion bildete ein Stadtrundgang mit weiteren Erläuterungen (z. B. Hochwassermarken) von Joachim Lorenz.
2024 - „Russische Münzen vor und nach der Revolution“
In Abänderung des Jahresprogramms hielt am 5. Juni der 1. Vorsitzende Dr. Wolfgang Dreher den Vortrag „Russische Münzen vor und nach der Revolution“. Vorgestellt wurden zunächst das Münzsystem und die wichtigsten Münzen des letzten Zaren Nikolaus II. Der historische Hintergrund der Revolution von 1917 und die Entstehung der UdSSR über die RSFSR wurde anhand der Münzen beschrieben. Die Expansion der Sowjetunion - beginnend mit sechs Sowjetrepubliken und endend mit 15- kann anhand des auf den Münzen dargestellten Staatswappens durch die Zahl der Schleifen belegt werden. Ab 1967 gab es diverse Gedenkmünzen in unedlen Metallen und seit der Olympiade in Moskau 1980 ganze Münzserien in Silber, Gold und Platin, später auch in Palladium.
2024 - „Friedrich III. oder Friedrich IV.? Die Schüsselpfennige mit F“
Am 1. Mai stellte unser Mitglied Dr. Wolfgang Becker (München) seine Untersuchungen zum Thema „Friedrich III. oder Friedrich IV.? Die Schüsselpfennige mit F" vor. Zwischen den beiden Kurfürsten liegen knapp 20 Jahre mit den Regenten Ludwig VI. und Johann Casimir (als Vormund). Daher suchte Becker Kriterien, um die Münzen unter Berücksichtigung archivalischer Quellen sowie stilistischer Merkmale anhand verwandter Münzen zu unterscheiden und zuzuordnen. Dazu gehören auch die Prägungen nach dem Münzvertrag der rheinischen Kurfürsten mit Hessen vom Jahr 1572.
2024 - „Eine Einführung in das russische Münzsystem“
Am 3. April hielt Dr. Rudolf Reimann (Sächsische Numismatische Gesellschaft) den Vortrag „Eine Einführung in das russische Münzsystem“. Dabei wurden Geld und Geldrechnung im vormongolischen Rus, die sog. münzlose Etappe vom 12. bis 14. Jh., in der Silberbarren eine große Rolle spielten, die Zeit bis zum 17. Jh. sowie die Münzreform von Alexej Michailowitsch vorgestellt. Die Herstellung von Drahtkopeken (fälschlicherweise meist als Tropfkopeken bezeichnet) wurde von Reimann mit Anschauungsmaterial demonstriert. Größere Münznominale wurden durch Gegenstempelung von Talern sowie durch deren Halbierung und Viertelung (Beispiel 1655) hergestellt. Peter der Große führte schließlich das Dezimalsystem mit 1 Rubel = 100 Kopeken ein.
2024 - „Bergbauprägungen aus Frankreich“
Am 6. März hielt der 1. Vorsitzende Dr. Wolfgang Dreher den Vortrag „Bergbauprägungen aus Frankreich“. Ausbeutemünzen, wie sie aus vielen Montanregionen in Deutschland bekannt sind, kommen in Frankreich nicht vor. Als Jetons bezeichnete Gruben- und Notgeldmünzen aus Kriegs- und Krisenzeiten sowie Wertmarken (z. B. für Lebensmittel) als Ersatzzahlungsmittel im betrieblichen und lokalen Zahlungsverkehr gibt es von diversen französischen Bergwerken - diese wurden im Vortrag exemplarisch gezeigt. Die vorgestelltem eigentlichen Bergbauprägungen sind (mit Ausnahme der 100-Franc-Münze Zola/Germinal von 1985) Medaillen (darunter auch kleine achteckige, meist ebenfalls als Jetons bezeichnete Medaillen) sowie größere, in der Regel rechteckige Plaketten mit dem Schwerpunkt aus dem 19. und frühen 20. Jh. Die meisten sind Beispiele der hervorragenden französischen Medaillenkunst dieser Zeit. Medaillen mit Bezug auf Erzbergbau sind eher selten, ebenso wie Medaillen zu Salzbergbau und Salinen. Die weitaus meisten Gepräge beziehen sich auf den Kohlebergbau. Ferner gibt es Medaillen auf Bergschulen sowie Medaillen zu allgemeinen Bergbauthemen. Die bergbaulichen Hintergründe wurden ebenfalls beschrieben.
2024 - „Jahreshauptversammlung“
Am 7. Februar fand die Jahreshauptversammlung statt. Der 1. Vorsitzende berichtete über die Aktivitäten des Vorjahres. Alle Monatssitzungen konnten durchgeführt werden, ferner die Münzbörse, die vereinsinterne Auktion, eine Zweitages-Exkursion nach Xanten sowie die Ausstellungen „Griechische Welt in Münzen« und die Weihnachtsausstellung in der Volksbank Kur- und Rheinpfalz. Die drei neuen Mitglieder von 2023 konnten die Zahl der Austritte und Todesfälle leider nicht kompensieren, so dass die Mitgliederzahl rückläufig ist und aktuell 185 beträgt. Finanziell konnte die NGS in 2023 ein Plus verbuchen. Somit wurde der Kassierer Robert Ungerer sowie der gesamte Vorstand auf Antrag der Kassenprüfer Karl-Heinz Robertz und Markus Klemm entlastet. Anschließend wurden die Mitglieder für 5, 10,25,40 (Martin Weiß) und 50-jährige (Ludwig Haas, Johannes Diller (abwesend)) Mitgliedschaft geehrt. Die aktiven Helfer des Jahres 2023 erhielten die Jahresmedaille, gestaltet von Peter Dünwald. Die Anerkennungsmedaille in Bronze für außergewöhnliches Engagement erhielt Ulrich Walter. - In diesem Jahr stand auch die Vorstandswahl an. Unter Leitung von Markus Klemm wurden der bisherige geschäftsführende Vorstand (Dr. Wolfgang Dreher, Dr. Barbara Simon, Thomas Junghans, Robert Ungerer und Hans-Jürgen Renner) sowie die bisherigen Beisitzer (Gregor Becht, Dr. Roland Becker, Albert Feldle, Dietmar Frey, Dr. Jürgen Lorenz, Florian Metz, Richard Rothenberger und Rolf Wessel) und neu Daniel Huzuna gewählt. Alle Wahlen erfolgten einstimmig bei Enthaltung der Betroffenen.
2023 - „Pablo Picasso (1881- 1973) im Spiegel zeitgenössischer Medaillen“
Am 1. November hielt Karl Heinz Fröhner aus Darmstadt den Vortrag „Pablo Picasso (1881- 1973) im Spiegel zeitgenössischer Medaillen“. Pablo Ruiz Picasso war ein spanischer Maler, Grafiker und Bildhauer. Sein umfangreiches Werk umfasst Gemälde, Zeichnungen, Grafiken, Collagen, Plastiken und Keramiken, deren Gesamtzahl auf 50.000 geschätzt wird. Es gibt eine beträchtliche Zahl von Medaillen auf Pablo Picasso, die entweder sein Porträt oder Kunstwerke von ihm zeigen. Im Vortrag wurden die wichtigsten vorgestellt und die jeweiligen Kunstwerke, die darauf dargestellt sind.
2023 - „Apollon, der vielseitige olympische Gott auf Münzen der Antike“
Am 4. Oktober hielt Dr. Rainer Pudill aus Willich den Vortrag „Apollon, der vielseitige olympische Gott auf Münzen der Antike“. Apollon war einer der 12 Olympischen Götter. Charakteristisch für ihn sind seine Vielseitigkeit und die Gegensätzlichkeit seiner Wesenszüge. Der Gott des Lichts, der Künste, der sittlichen Reinheit sowie der Weissagung war Heilsbringer und Retter vor Gefahren, zugleich jedoch auch Rächer. Er konnte auch Krankheit sowie den Tod bringen, war also ein Allgott oder Pantheos. Entsprechend seiner Eigenschaften wurde Apollon auf griechischen und römischen Münzen in der Regel mit seinen Attributen dargestellt: Pfeil und Bogen standen für die Tötung der Schlange Python, die in Delphi das Orakel bewachte, aber auch für sein Eingreifen im Trojanischen Krieg. Lorbeer und der Dreifuß sind gleichfalls Symbole der wichtigen Orakelstätte. Als Reitergottheit und Schlangentöter war er der Vorläufer von St. Georg, der den Drachen als Symbol des Bösen tötete. Als Gott der Musen spielte Apollon die Kithara. Keltischen Münzen zeigen den Kopf des Apollon auf dem Avers stark abstrahiert, bis schließlich der Lorbeerkranz oder die Augen für sich genommen geradezu modern anmutende Kleinkunstwerke bildeten.
2023 - „Zweitagesfahrt in die Römer-, Siegfried-, Dom- und Geldstadt Xanten“
Nach längerer Zeit führte am 9. und 10. September 2023 die NGS wieder eine Zweitagesfahrt durch; diesmal an den Niederrhein in die Römer-, Siegfried-, Dom- und Geldstadt Xanten. Auf dem Programm standen am ersten Tag eine Domführung (Frau Hußmann) und der archäologische Park Xanten (APX), das größten Freilichtmuseum Deutschlands. Am nächsten Tag gab es eine Altstadtführung (Frau Melchers). Nachmittags dann der Besuch im „Museum rund ums Geld“. Der Museumsleiter Norbert Müller nahm die Besucher mit auf eine Zeitreise über 3500 Jahren Geldgeschichte zu den Highlights der Ausstellung. Höhepunkt des Museumsbesuches war die Prägewerkstatt. Dr. Dreher, Vorsitzender der NGS, schlug sich unter Anleitung des Münzmeisters seinen eigenen Xantener Denar und erhielt anschließend die Zertifizierung „Münzpräger“. Am Fallhammer entstand die hauseigene Andenkenmedaille. Die neu eingerichtete Schulwerkstatt soll Kindern und Jugendlichen die Kulturgeschichte des Geldes näherbringen.
2023 - „Die Seleukiden und ihre Götter: Zur Ikonographie der Tetradrachmen der frühen Seleukidenherrscher“
Am 6. September hielt Dr. Karl Ortseifen, Vorsitzender der Numismatischen Gesellschaft Mainz-Wiesbaden, den Vortrag „Die Seleukiden und ihre Götter: Zur Ikonographie der Tetradrachmen der frühen Seleukidenherrscher“. Der Vortrag zeichnete die ikonographische Entwicklung der Tetradrachmen von Seleukos I. bis Antiochos V. nach. Während Seleukos I. noch stark am vorgegebenen Typ der Alexandertetradrachmen festhielt, veränderte sich das Bild unter Antiochos I. fundamental. Neben der Darstellung des Königs trat nun der Sitzende, weissagende Apollo als Gottheit der Seleukidendynastie auf. Dies blieb mit Varianten über mehr als 100 Jahre so, doch dann ging Antiochos IV. wieder zur Darstellung des sitzenden Zeus über. Der Vortrag legte die jeweiligen Hintergründe dar.
2023 - „Das Geld meiner Großeltern von Kaiser Franz Josef bis zur Vertreibung - Währungswechsel im Sudetenland“
Am 2. August hielt Klaus Svojanovsk Münzenfreunde Mannheim-Ludwigshafen, den Vortrag „Das Geld meiner Großeltern von Kaiser Franz Josef bis zur Vertreibung - Währungswechsel im Sudetenland“. Er stellte das Geld vor, das seine Großeltern (und Eltern) im Alltag verwendeten. Im Sudetenland gab es durch politische Umbrüche mehrere Wechsel - bis hin zum Sammelgebiet Erste Tschechoslowakische Republik Die Kombination von Familien- und Geldgeschichte wurde sehr anschaulich und lebhaft dargestellt.
2023 - „Pegasos, Bukephalos und Borysthenes: berühmte antike Pferde auf Münzen“
Am 5. Juli 2023 hielt Prof. Dr. Johannes Nollé, Ludwig-Maximilians-Universität München und Bayerische Numismatische Gesellschaft, den Vortrag „Pegasos, Bukephalos und Borysthenes: berühmte antike Pferde auf Münzen“ Pferde wurden einst im Krieg, bei der Jagd, im Verkehr, bei Vergnügungen und zur Repräsentation eingesetzt. Darüber hinaus spielten sie auch im Mythos, der Religion und der politischen Repräsentation eine bedeutende Rolle. Der Vortrag bot einen interessanten Rückblick auf eine Zeit, in der Pferde massiv das Denken, Planen und die Phantasie der Menschen bestimmten. Ein Flügelpferd, das bis heute ein Münzmotiv geblieben ist, ferner das Pferd Alexanders des Großen und des römischen Kaisers Hadrians sowie weitere interessante Pferde auf antiken Münzen wurden vorgestellt.
2023 - „Salzbergbau und Salinen im Spiegel der Numismatik“
Am 7. Juni hielt der 1. Vorsitzende Dr. Wolfgang Dreher den Vortrag „Salzbergbau und Salinen im Spiegel der Numismatik“. Während Kochsalz früher auch sehr bedeutend für die Konservierung von Lebensmitteln war, sind Kalisalze essentiell für die Düngemittelherstellung. Die Entstehung der Salzlagerstätten sowie die verschiedenen Gewinnungsarten, v. a. durch Bergbau und aus Sole (Salzlösung) in Salmen, wurden beschrieben. Diverse Münzen und Medaillen zeugen von diesem seit der Keltenzeit bedeutenden Wirtschaftszweig und wurden, eingeteilt nach Regionen, vorgestellt. Schwerpunkte sind die Alpen (Salzburg, Hallein, Hallstadt), Hall in Tirol, Berchtesgaden/Reichenhall mit Soleleitung, Raum Heilbronn/Schwäbisch Hall, Oberrhein, Kalibergwerke in Osthessen, Thüringen und Sachsen-Anhalt, Salinen im Raum Halle/Saale, Westfalen und Norddeutschland, Lothringen sowie das Salzbergwerk in Wieliczka/Polen.
2023 - „Speyerer Münzbörse“
Am 14. Mai fand die traditionelle Speyerer Münzbörse wie im Vorjahr in der Rheinfranken-Halle in Altlußheim statt. Mit ca. 50 Händlern und einer guten Besucherzahl war die Börse erfolgreich. Hauptorganisatoren waren erneut Albert Feldle und Dr. Roland Becker, unterstützt durch zahlreiche Helfer.
2023 - „Das Geldwesen im besetzten Frankreich 19I4-1916“
Am 3. Mai hielt Claus Engelhardt (Münzenfreunde Mannheim-Ludwigshafen) den Vortrag „Das Geldwesen im besetzten Frankreich 19I4-1916“. Die deutsche Besatzungsmacht musste in mehrfacher Hinsicht eine Gratwanderung durchführen, um nicht das gesamte wirtschaftliche Leben zum Zusammenbrechen zu bringen. Aufgrund fehlender Vorgaben der Obersten Heeresleitung versuchten jeder deutsche Armeeabschnitt und auch viele besetzte französische Gemeinden ihr eigenes Bezahl- und Abrechnungssystem einzuführen. Teilweise führte die Ausgabepolitik zu chaotischen Auswirkungen - es kam nicht selten vor, dass einige Ausgaben nur für wenige Tage Gültigkeit hatten. Der erste Teil dieser zweiteiligen Vortragsreihe beschrieb die Anfangsjahre unter deutscher Besetzung bis zur geordneten Einführung der französischen Stadtscheinausgaben.
2023 - „Meisenheim oder Zweibrücken? Schüsselpfennige aus beiden Münzstätten“
Am 5. April 2023 hielt unser Mitglied Dr. Wolfgang Becker (München) den Vortrag „Meisenheim oder Zweibrücken? Schüsselpfennige aus beiden Münzstätten“. Die Bestimmung von undatierten Münzen und deren Zuordnung zu einer Münzstätte ist für die numismatische Forschung stets eine Herausforderung. Unter Pfalzgraf Johannes von Pfalz-Zweibrücken waren die Münzstätten in Meisenheim 1569-1571 und dann in Zweibrücken ab 1584 in Betrieb. Bei der Betrachtung der undatierten Schüsselpfennige nach stilistischen Kriterien wurde versucht, eine plausible Zuordnung der Gepräge vorzunehmen. Die Ergebnisse stützen sich auf Vergleichsstücke und spannende Funde in Münzarchivalien.
2023 - „Von Münzen und Menschen - die numismatische eLearningPlattform NumiScience.de“
Am 1. März hielt Frau Dr. Susanne Börner (Universität Heidelberg) den Vortrag „Von Münzen und Menschen - die numismatische eLearningPlattform NumiScience.de“. Der Numismatische Verbund in Baden-Württemberg hat 2017 eine epochenübergreifende numismatische eLearningPlattform ins Leben gerufen, die sich nicht nur an das Fachpublikum, sondern auch an Schüler, Studierende, interessierte Laien etc. wendet. Die Inhalte werden am Bedarf (Lehrpläne, Universitätslehrangebote, aktuelle Ausstellungen etc.) und am Puls der Forschung, aber trotzdem gut verständlich vermittelt. NumiScience kann nicht nur kosten- und anmeldungsfrei genutzt werden, sondern es ist auch möglich, sich aktiv am inhaltlichen Aufbau zu beteiligen. Die Plattform, ihre Genese, Aufbau und Nutzungsmöglichkeiten wurden im Vortrag vorgestellt. Siehe dazu auch folgende links:
Numismatischer Verbund in Baden-Württemberg: numismatischerverbundbw.de
Numismatisches Portal in Baden-Württemberg: Numismatik-BW.de
eLearning-Plattform: NumiScience.de
2023 - „Jahreshauptversammlung“
Am 1. Februar fand die Jahreshauptversammlung statt. Der 1. Vorsitzende berichtete über die Aktivitäten des Vorjahres. Alle Monatssitzungen bis auf eine konnten durchgeführt werden, ferner die Münzbörse, die vereinsinterne Auktion, eine Exkursion nach Trier und eine Ausstellungsführung. Lediglich die Ausstellung in der Volksbank Kur-und Rheinpfalz musste erneut verschoben werden. In unserer Schriftenreihe erschien die Publikation über Straßburger Lilienpfennige von Ludwig Haas. Die sechs neuen Mitglieder von 2022 konnten die Zahl der Austritte und Todesfälle leider nicht kompensieren, so dass die Mitgliederzahl rückläufig ist und aktuell 188 beträgt. Die starken finanziellen Verluste des ersten Corona-Jahres konnten 2022 erfreulicherweise nahezu vollständig ausgeglichen werden. Somit wurde der Kassierer Robert Ungerer sowie der gesamte Vorstand auf Antrag der Kassenprüfer Thomas Erk und Karl-Heinz Robertz entlastet. Anschließend wurden die Mitglieder für 5, 10, 25 (Udo Maier) und 40-jährige (Dr. Wolfgang Becker) Mitgliedschaft geehrt. Die aktiven Helfer des Jahres 2022 erhielten die Jahresmedaille,
gestaltet von Peter Dünwald. Die Anerkennungsmedaille in Bronze für außergewöhnliches Engagement erhielten Dr. Roland Becker und Gregor Becht.
2022 - Berichte
Am 4. Mai hielt unser Mitglied Dr. Roland Becker einen Vortrag „Jesus und das Geld“. Der Vortrag bot einen Überblick, wie die Geschichte in Judäa um die christliche Zeitenwende ihren Niederschlag auf Münzen gefunden hat. Es wurden hauptsächlich jüdische und römische Prägungen dargestellt, aber auch weitere relevante Münzen in Betracht gezogen. Im neuen Testament stößt man verschiedentlich auf Angaben von Münzen im Leben Christi. Es wurde aufgezeigt, um welche Münzen es sich nach derzeitigem Kenntnisstand wohl handelt.
Am 8. Mai konnte nach zweijähriger Pause die traditionelle Speyerer Münzbörse wieder stattfinden. Da sich zum Zeitpunkt der Planung in der Stadthalle noch das Impfzentrum befand, mussten wir in die Rheinfranken-Halle in Altlußheim ausweichen. Diese bot großzügig Platz, sodass alle Händler-Anmeldungen berücksichtigt werden konnten. Die Besucherzahl war etwas geringer als früher, aber dennoch akzeptabel, und die weitaus meisten Händler äußerten sich sehr positiv. Es konnten auch zwei neue Mitglieder für die NGS gewonnen werden. Hauptorganisatoren waren Albert Feldle und Dr. Roland Becker, unterstützt durch zahlreiche Helfer.
Am 1. Juni hielt Dr. Ulrich Klein aus Stuttgart den Vortrag „Vom zweiten Triumvirat bis zur Tetrarchie. Römische Provinzialmünzen aus der Sammlung der Herzöge von Württemberg-Neuenstadt“. Im älteren Bestand des Stuttgarter Münzkabinetts nimmt die 1729 übernommene Sammlung der Nebenlinie von Württemberg-Neuenstadt eine wichtige Rolle ein. Im Vortrag wurden speziell die in ihr enthaltenen provinzialrömischen Münzen („Greek Imperials“) vorgestellt. Der umfangreiche römische Komplex im gedruckten Katalog dieser Sammlung von 1709 verzeichnet rund 160 einschlägige Positionen, die recht beliebig in die nach Kaisern gruppierten Reichsprägungen eingereiht sind. Anhand ausgewählter Beispiele wurde gezeigt, wie weit die Katalogbeschreibungen eine Identifizierung zulassen, wie weit diese Stücke noch heute im Münzkabinett nachgewiesen werden können und wie weit schon damals Fälschungen im Spiel waren.
Am 6. Juli 2022 hielt Prof. Dr. Johannes Nollé aus München den Vortrag „Münzen aus Baktrien. Griechische Kultur am Hindukusch“. Baktrien ist trotz seiner prächtigen griechischen Münzen mit ihren grandiosen Herrscherporträts eine uns unbekannte Region geblieben. Die Hintergründe dieser Münzen vom äußersten Rande der griechischen Welt wurden erläutert und es wurde gezeigt, wie griechische Sprache und Kultur, Weisheitssprüche aus Delphi und griechische Porträtkunst bis nach Indien kamen, sich dort entfalteten und sich schließlich in der Gandhara-Kultur mit einheimischen Traditionen vermischten.
Am 3. August hielt unser Mitglied Florian Metz M.A. einen Vortrag „Das Fürstentum Sachsen-Gotha-Altenburg im Spiegel seiner Münzen“. Dieses gehörte zu den ernestinschen Herzogtümern im heutigen Thüringen. War es auch nie Schauplatz einer wirklich weltpolitischen Entscheidung, so ist es doch beispielhaft für Münzpolitik der Frühen Neuzeit. Es wurde erklärt, wie - typisch für barocke Fürstenstaaten - auch Sachsen-Gotha-Altenburg von den Persönlichkeiten der jeweiligen regierenden Fürsten und Herzögen geprägt war.
Am 7. September stellte Stefan Wittenbrink aus Beckum den „karolingischen Münzschatzfund von Pilligerheck“ sowie sein dazu herausgegebenes Buch vor. Die hoch interessante und komplexe Fundgeschichte dieses mit über 2000 Münzen bedeutendsten Münzfundes aus der Karolingerzeit in Deutschland (Kreis Mayen-Koblenz), beginnend 1955, wurde erläutert, ebenso die nachfolgenden juristischen Auseinandersetzungen und die Aufteilung auf drei Museen. Anschließend wurden viele Highlights aus diesem Fund vorgestellt und beschrieben. Das Manuskript von Dr. Klaus Petry, der leider 2014 verstarb, konnte nach umfassender Überarbeitung und Ergänzung durch Stefan Wittenbrink im letzten Jahr endlich als Buch erscheinen, vgl. die Besprechung im NNB 12/2021, S. 497f., zum Schatzfund vgl. NNB 9/2022, S. 441 ff.
Am 10. September 2022 führte die NGS nach zwei Jahren Corona-Pause wieder eine Exkursion, diesmal nach Trier, durch. Zunächst wurde die Landesausstellung „Untergang des Römischen Reiches“ besucht. Nach dem Mittagessen mit Gerichten nach dem Kochbuch des Marcus Gavius Apicius und einer außergewöhnlichen Stadtführung mit Quiz wurde das Programm mit Sekt und Brezeln an der Mariensäule mit hervorragendem Blick auf das abendliche Trier beendet. Trotz des nicht ganz optimalen Wetters waren die 24 Teilnehmer sehr zufrieden.
Am 5. Oktober hielt Dr. Gerhard Graab aus Mannheim den letzten Vortrag seiner Reihe zu den Münzprägungen der Kurpfalz: „Carl Theodor - Maximilian IV. Joseph. Von der Einführung des Konventionsfußes bis zum Ende der Kurpfalz“. Mannheim war zu dieser Zeit eine der Münzstätten der Kurpfalz, neben Düsseldorf für Jülich-Berg und - nach 1778- München und Amberg für Bayern. Im südwestdeutschen Raum war Mannheim eine der produktivsten Münzstätten mit der Ausgabe aller Wertstufen im Konventionsfuß. Daraus resultieren Prägungen für fast alle Jahrgänge und teilweise auch mit Varianten im einzelnen Jahrgang.
Am 2. November hielt Walter Kraut aus Ludwigshafen den Vortrag „Pfalzgraf Ottheinrich - ein Renaissancefürst“. Ottheinrich wurde 1522 Pfalzgraf der 1505 neu errichteten Linie Pfalz-Neuburg und erst 1556, drei Jahre vor seinem Tod, Kurfürst der Pfalz. Er führte den Protestantismus in der Kurpfalz ein, war ein großer Förderer der Wissenschaft und baute die bedeutende Bibliotheca Palatina auf. Im Heidelberger Schloss ist noch die prächtige Fassade des Ottheinrichbaus zu bewundern. Die wenigen aus seiner Zeit stammenden Münz- und Medaillenprägungen wurden präsentiert.
Am 4. November führten wir die 33. vereinsinterne Auktion durch. Sie war gut besucht, ferner lagen zahlreiche schriftliche Gebote vor. Das diesmal besonders umfangreiche und attraktive Material stieß bei den Bietern meist auf großes Interesse, so dass die Auktion für alle ein guter Erfolg war.
Eine Führung durch die sehr empfehlenswerte Ausstellung „Die Habsburger im Mittelalter - Aufstieg einer Dynastie“ im Historischen Museum der Pfalz in Speyer fand am 19. November statt.
Am 7. Dezember 2022 fand nach zwei Jahren Corona-Zwangspause wieder das gut besuchte traditionelle Weihnachtsessen mit Ausstellung von Sammlungsobjekten von NGS-Mitgliedern statt. Dr. Roland Becker präsentierte eine Ausstellung über Münzen der Kolonien und Walter Kraut eine zum Thema „Pfalzgraf Ottheinrich - ein Renaissancefürst“. Beide Exponate fanden großes Interesse. Am 4. Januar 2023 wurde das vom 1. Vorsitzenden zusammengestellte, ebenfalls traditionelle Numismatische Quiz durchgeführt - wie immer mit 20 Fragen aus einem Querschnitt von der Antike über Mittelalter und Neuzeit bis zur Euro-Zeit.
WD.
2022 - „Jahreshauptversammlung“
Am 6. April 2022 fand die von Februar auf April verschobene Jahreshauptversammlung im Stadtratssitzungssaal in Speyer statt. Von den zwölf geplanten Monatssitzungen in 2021 konnten pandemiebedingt nur vier durchgeführt werden (August bis November), darunter die Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen und drei Vorträge. Von den geplanten Sonderveranstaltungen im Jahr 2021 konnte leider nur die vereinsinterne Auktion nach einem Jahr Pause wieder erfolgreich durchgeführt werden. Folglich war auch die Mitgliederentwicklung leicht rückläufig und wies im April 2022 den Stand von 198 auf. Der Kassenbericht zeigte, dass die in 2020 starken Verluste sich 2021 nur noch minimal fortgesetzt haben. Die Kassenprüfer bestätigten unserem Kassierer Robert Ungerer eine einwandfreie Kassenführung. Für 50-jährige Mitgliedschaft wurden Herbert Groß und Franz-Peter Kleiß mit der von Maya Graber geschaffenen Medaille mit Namensgravur geehrt. Die Helfer erhielten die von Peter Dünwald entworfene Jahresmedaille.
2021 - „Berichte 4. Quartal“
Oktober 2021 hielt unser Mitglied Walter Kraut (Ludwigshafen) einen Vortrag „Spätmittelalterliche Gulden, Albus und Pfennige der Kurpfalz im Rheinischen Münzverein“. Der Rheinische Münzverein von 1385 zwischen den Kurfürsten von Mainz, Trier und Köln sowie der Kurpfalz war der wichtigste Münzverband des deutschen Mittelalters. Er hatte starken Einfluss auf das gesamte deutsche Münzwesen.
Am 3. November hielt unser Mitglied Dr. Roland Becker den zweiten Teil seines Vortrags „Das Motiv des Indianers auf Münzen und Medaillen“, diesmal über Lateinamerika. Die unterschiedliche geschichtliche, politische und kulturelle Entwicklung in den Ländern Mittel- und Südamerikas spiegelt sich in den vorgestellten Prägungen deutlich wieder. Neben Beispielen zu den einzigartigen Hochkulturen der Maya, Azteken und Inka wurden die Umlaufmünzen verschiedener Staaten vorgestellt. Ergänzend wurden Medaillen anderer Länder zum Thema herangezogen sowie die relevanten historischen Zusammenhänge erläutert.
Am 5. November fand die vereinsinterne Auktion, die 2020 nicht stattfinden konnte, unter guter Beteiligung statt.
Die für den 1. Dezember vorgesehene Weihnachtssitzung mit Ausstellungsobjekten der Mitglieder wurde aufgrund der kritischen Pandemie-Lage abgesagt.
2021 - „Jahreshauptversammlung“
Am 1. September 2021 fand die coronabedingt verschobene Jahreshauptversammlung statt, zu deren Beginn leider der verstorbenen Mitglieder Claus Lüßmann, Sibylle Kuhn, Erika Steigleider, Josef Nisters, Dr. Michael Matzke, Wolfgang Schulz, Kurt Eichler, Dr. Egon Joerchel, Wolfgang No& Armin Hoppe und Giorgio Verzieri gedacht werden musste. Es folgten der Vorstandsbericht und die Entlastung des Vorstands. Die anschließenden Neuwahlen ergaben: 1. Vorsitzender Dr. Wolfgang Dreher, 2. Vorsitzende Dr. Barbara Simon, Schriftführer Thomas Junghans, Kassierer Robert Ungerer, Bibliothekar Hans-Jürgen Renner; Beisitzer Becht, Dr. Becker, Felde, Frey, Kessler, Rothenberger, Walde, Wessel, Florian Metz, Dr. Jürgen Lorenz; Kassenprüfer Thomas Erk und Karl-Heinz Robertz sowie als Stellvertreter Dominik Heberling.
Dietmar Frey (li.) erhält vom Vorsitzenden Dr. Dreher für sein jahrelanges und überdurchschnittliches Engagement die NGS-Verdienstmedaille in Gold.
Die aktiven Helfer des Jahres 2020 erhielten die Jahresmedaille von Peter Dünwald. Die Anerkennungsmedaille der NGS in Silber erhielt Thomas Junghans und in Gold Dietmar Frey.
Das nächste Süddeutsche Münzsammlertreffen in Speyer ist turnusgemäß für 2025 geplant, d. h. das 2020er Treffen wird aufgrund der instabilen Lage nicht weiter verschoben, sondern entfällt. Die Planung und Errichtung der Nottreppe im Haus der Vereine (Bedingung für die Wieder-Nutzung des Salle d'Honneur) ist leider im Rückstand.
2019 - „Römische Medaillons des 3. Jhs. n. Chr.“
Unser Mitglied Dr. Jürgen Lorenz referiert in unserer 656. Sitzung am 6. November über „Römische Medaillons des 3. Jhs. n. Chr.“ Neben den für den Zahlungsverkehr gebräuchlichen Münzen gab es in der römischen Kaiserzeit auch Medaillons, Sonderprägungen, welche im Auftrag des Kaisers an hochgestellte Personen aus dem näheren Umfeld des Hofes zu besonderen Anlässen verteilt wurden. In dem Vortrag wurde ein Überblick über die Medaillonprägung der römischen Kaiserzeit gegeben, wobei der Schwerpunkt auf den Medaillons der severischen Dynastie sowie der Epoche der Soldatenkaiser lag.
2019 - „Der Untergang Trojas und der Gründungsmythos Roms auf römischen Münzen“
Am 2. Oktober 2019 (655. Sitzung) referierte Dr. Rainer Albert, München, über „Der Untergang Trojas und der Gründungsmythos Roms auf römischen Münzen“. Für die Römer war klar, dass sie Nachfahren geflüchteter Trojaner sind, die nach langen Irrfahrten durchs Mittelmeer auf der Apenninen-Halbinsel eine neue Heimat fanden. Antike Bootsflüchtlinge also, die sich durchaus mit Gewalt ansiedelten und raubten, was sie brauchten. Aus römischer Sicht werden die Vorgänge verklärt, zum göttlichen Willen erklärt und so auch auf den Münzen dargestellt.
2019 - „Philipp Wilhelm, Johann Wilhelm und Carl Philipp - Das Haus Pfalz-Neuburg in der Kurpfalz“
In einem weiteren Vortrag zur kurpfälzischen Münzgeschichte der Neuzeit beleuchtete Dr. Gerhard Graab am 4. September (654. Sitzung) „Philipp Wilhelm, Johann Wilhelm und Carl Philipp - Das Haus Pfalz-Neuburg in der Kurpfalz“. 1680 trat Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg nach dem Tod des letzten Kurfürsten Karl aus der Linie Pfalz-Simmern die Herrschaft in Heidelberg an und vereinte die Länder Neuburg und Jülich-Berg mit der Kurpfalz. Bald darauf brach der Orleans'sche Erbfolgekrieg aus, der ein verwüstetes Land hinterließ. So wurde das relative Gewicht von Jülich-Berg im Länderverbund bedeutender. Unter Johann Wilhelm, dem Sohn Philipp Wilhelms, wurde die Pfalz wiederaufgebaut und in Heidelberg und in Offenbach am Main gemünzt. Aufgrund des Verlaufs des österreichischen Erbfolgekrieges gelang es Johann Wilhelm für eine Übergangszeit, die erste Kurwürde und die Oberpfalz wieder zu erringen. Nach dem Tod Johann Wilhelms trat sein Bruder Gar! Philipp 1716 die Herrschaft in der Kurpfalz an und verlegte bald darauf seine Residenz nach Mannheim. Schon unter Johann Wilhelm und verstärkt unter Carl Philipp wurde eine extensive Prägepolitik verfolgt, die eine große Anzahl an Kopfstücken und kleineren Nominalen, aber auch an Karolinen hervor brachte. Mit dem Tod Carl Philipps 1742 endet die Herrschaft des Hauses Pfalz-Neuburg und die Linie Pfalz-Sulzbach tritt die Regierung an.
2019 - Ausstellung „Bronzen wie Tiere. Heide Dobberkau und ihre Tierwelten“
Am 22. August konnte in der Speyerer Volksbank die Ausstellung „Bronzen wie Tiere. Heide Dobberkau und ihre Tierwelten“ eröffnet werden, curatiert von Dr. Wolfgang Steguweit und in Zusammenarbeit mit dem Münzkabinett Berlin, das durch Dr. Johannes Eberhardt vertreten war. In der Tradition von August Gaul, Rene Sintenis, Ewald Matare sowie ihren Bildhauerlehrern Hermann Scheuernstuhl (Hannover) und Edwin Scharff (Hamburg) fand Heide Dobberkau (geb. 1929) ihren eigenen, unverwechselbaren Stil. Dabei entwickelte sie sich im Laufe eines langen Künstlerlebens zu einer begnadeten Tierbildnerin sensibler Kleinskulpturen, Reliefs, Medaillen und Holzschnitte. Die Ausstellung ist bis 9. Oktober während der Schalterstunden zu sehen.
2019 - „Der Lutzetaler - homöopathisches Crowdfunding“
Unsere 2. Vorsitzende, die DNG-Präsidentin Dr. Barbara Simon, sprach am 7. August (653. Sitzung) zum Thema „Der Lutzetaler - homöopathisches Crowdfunding“. Arthur Lutze (1813-1870), ein 'Heilpraktiker, der sich durch die Schriften des Homöopathen Samuel Hahnemann selbst weitergebildet hatte, ließ sich in der Stadt Köthen im Herzogtum Sachsen-Anhalt nieder und erhielt rasch einen lebhaften Zulauf zu seiner Praxis und den Ruf eines Wunderheilers. 1854 begann er den Bau einer homöopathischen Klinik. Dank seiner immensen Popularität gelang es ihm binnen kurzer Zeit, zur Finanzierung dieses Riesenprojekts 100.000 selbstgedruckte »Lutze-Taler" an private Spender abzusetzen, die bis heute als Sammlerobjekte in Umlauf sind. Der Erfolg der Aktion ermöglichte Lutze bereits nach einem Jahr, die neu erbaute Klinik zu eröffnen.
2019 - „San Marco und La Serenissima. Kleine Münzgeschichte der Republik Venedig“
Am 3. Juli (652. Sitzung) referierte unser Mitglied Florian Metz M.A. über „San Marco und La Serenissima. Kleine Münzgeschichte der Republik Venedig“. Sehr instruktiv wurden knapp 900 Jahre Münzprägung vorgestellt. Die enorme Bedeutung der Stadt in der nördlichen Adria als Handelsdrehkreuz über Jahrhunderte hin spiegelt sich in der reichhaltigen Ausgabe von Münztypen wie auch in der kunstvollen Gestaltung der Gepräge.
2019 - „Karls Lieblingspfalz und die Königskrönungen in Aachen - der Beginn einer tausendjährigen Münzgeschichte“
Unser Mitglied Heinz Kundolf aus Aachen brachte uns am 5.' Juni (651. Sitzung) „Karls Lieblingspfalz und die Königskrönungen in Aachen - der Beginn einer tausendjährigen Münzgeschichte“ näher. Es wurde ein unterhaltsamer Spaziergang durch die Aachener Geschichte aus einem eher unbekannten Blickwinkel mit Stationen bei Aachener Denaren, den Aachener Groschen und Aachener Talern und schließlich der Aachener Marck. Am Ende wollte die Gespräche über das Gesehene kaum ein Ende nehmen.
2019 - „Sammler-Künstler-Forscher. Das numismatische Gotha vom 17. bis zum 20. Jahrhundert“
Am 1. Mai (650. Sitzung) sprach Dr. Wolfgang Stgeguweit, Gotha, über „Sammler-Künstler-Forscher. Das numismatische Gotha vom 17. bis zum 20. Jahrhundert“. Er tat dies in gewohnt souveräner Weise mit wunderbaren Bildern und begeisterte so sein Publikum von Anfang an. Der Vortrag richtete den Blick auf das universale Münzkabinett auf dem „thüringischen Kapitol“, dem monumentalen Barockschloss Friedenstein in Gotha, und spannt den Bogen vom 17. bis zum 21. Jahrhundert. Die im Titel angekündigte Würdigung von Sammlern, Künstlern und Forschern bezog mit Händlern eine weitere Zielgruppe ein, die besonders für die Zeit nach 1945 bis in unsere Zeit gravierende Einschnitte, aber auch erfreuliche Rückerwerbungen erbracht hat.
2019 - „Seleukiden und Makkabäer: Betrachtungen zu einer Tetradrachme Antiochos IV. Epiphanes (175-164 v.Chr.)“
Zur 649. Sitzung am 3. April 2019 referierte Dr. Karl Ortseifen, 1. Vorsitzender der Numismatischen Gesellschaft Mainz-Wiesbaden, über „Seleukiden und Makkabäer: Betrachtungen zu einer Tetradrachme Antiochos IV. Epiphanes (175-164 v.Chr.)“ Ausgehend von der Ikonographie der Tetradrachmen Antiochos IV. Epiphanes und der Entwicklung der Titulaturen schaffte der Vortrag eine Annäherung an die Person dieses bedeutenden hellenistischen Herrschers im Guten wie im Schlechten. Aufgrund seiner Charakterisierung in den Makkabäerbüchern hängt ihm ein schlechter Ruf in der Geschichte an, doch zeigt die historische Forschung, dass man ihn hinsichtlich seiner Rolle im Konflikt mit den Judäern teilweise rehabilitieren muss. Der interessante Vortrag veranschaulichte die enge Beziehung zwischen Darstellungen auf Münzen und politischer Geschichte.
2019 - „Bergbauprägungen aus Thüringen und Sachsen-Anhalt“
Den ersten Vortrag des Jahres 2019 hielt Dr. Wolfgang Dreher zum Thema „Bergbauprägungen aus Thüringen und Sachsen-Anhalt“. Die weitaus größte Montanregion in Sachsen-Anhalt ist das Mansfelder Revier. Dort wurde in 800 Jahren mehr Silber gefördert als im gesamten Harz. Vorgestellt wurden die Ausbeutetaler von Preußen sowie diverse Medaillen aus Kaiserreich und Weimarer Zeit. Die umfangreichsten Bergbaugepräge von Thüringen stammen aus Henneberg (Ilmenau), die ebenso gezeigt wurden wie Prägungen aus Saalfeld, Reichmannsdorf (Gold) und Kleinreinsdorf (Reuß), sowie Einzelstücke aus einigen weiteren Bergwerken.
2019 - „Quiz“, „Jahreshauptversammlung“
Das neue Jahr bei der NGS startete am 2. Januar 2019 (646. Sitzung) mit dem Numismatischen Quiz, das der Vorsitzende Dr. Wolfgang Dreher leitete und das wieder unterhaltsam und belehrend war.
Die Jahreshauptversammlung fand turnusgemäß am 6. Februar (647. Sitzung) im Speyerer Haus der Vereine statt. Der Vorsitzende Dr. Wolfgang Dreher gab den Rechenschaftsbericht, der Schatzmeister Robert Ungerer den Kassenbericht, anschließend erteilte die Versammlung dem Vorstand einstimmig die Entlastung. Die Mitgliederzahl beläuft sich auf 212, der Jahresbeitrag beträgt für Erstmitglieder €30 und für Zweitmitglieder € 15. Vorstandswahlen gab es 2019 nicht, bei der turnusmäßigen Neuwahl der Kassenprüfer wurden Florian Metz und Ulrich Walter sowie als Stellvertreter Dr. Egon Jörchel gewählt. Mit einer Medaille für 50-jährige Mitgliedschaft wurden geehrt Joachim Kessler, Günter Stilgenbauer, Heinz-Armin Matthaei, Horst Ritter und Erich Eisensteck. Für 40-jährige Mitgliedschaft erhielt Vincenzo Vinci ein Weinpräsent. Eine Urkunde für 25-jährige Mitgliedschaft bekamen Gerhard Meyer, Hanspeter Brohm, Armin Hoppe, Robert Ungerer. Die goldene Vereinsnadel für 10-jährige Mitgliedschaft wurde überreicht an Peter Feuser, Ernst Cremer, Andreas Schmitt, Sebastian Sondermann, Rainer Seeig, Dr. Herbert Leube und Dr. Wolf Dr. Böhm. Die Silbernadel für 5-Jährige Mitgliedschaft erhielten Dr. Markus Gehm, Hans-Jürgen Renner, Sibylle Kuhn, Heinrich Seifert und Erik Eschli; die Bronzenadel für Neueintritte ging an Peter Dünwald, Christian Ganser, Dietmar Bloy, Marco Haag und Dietrich Unger. Die von Peter Dünwald gestaltete Helfermedaille erhielten Frau Dr. Barabara Simon sowie die Herren Dr. Albert, Becht, Dr. Becker, Corsmeyer, Dr. Dreher, Eger, Feldle, Frey, Fröhner, Haas, Hayart, Heberling, Hook, Hund, Dr. Jörchel, Junghans, Kessier, Klemm, Metz, Renner, Robertz, Rothenberger, Sarai, Ungerer, Verzieri, Walde, U. Walter, Weiß und WesseL Die Anerkennungsmedaille der Gesellschaft in Bronze für langjährige und besondere Verdienste erhielten in Bronze Hans-Jürgen Renner und in Silber Robert Ungerer. Mit einem Ausblick auf das laufende Jahr endete die Versammlung.
2018 - „Die Münzen der russischen Zaren von Alexander I. bis Nikolaus II.“
Unser Vorsitzender Dr. Wolfgang Dreher stellte am 7. November (644. Sitzung) „Die Münzen der russischen Zaren von Alexander I. bis Nikolaus II.“ vor. Es gab viele Highlights zu sehen, z.B. die unter Nikolaus I. von seinem aus Hessen stammenden Finanzminister Georg Ludwig von Cancrinus 1828 eingeführten Platinmünzen zu 3, 6 und 12 Rubel mit Platin aus dem Ural oder den unter Nikolaus I. im polnisch-russischen Währungssystem zu 1,5 Rubel = 10 Zloty geprägten Familienrubel.
2018 - „Die Göttin Athena. Mythos und Münzen aus der griechischen Antike“
Am 3. Oktober 2018 (643. Sitzung) referierte unser Mitglied Hans-Jürgen Schmidt über „Die Göttin Athena. Mythos und Münzen aus der griechischen Antike“. Herr Schmidt umriss zunächst den Mythos, um dann die Münzen aus dem 6. bis 1. vorchristlichen Jahrhundert zu präsentieren. Sie wurden von West nach Ost geordnet gezeigt; von Italien bis zum heutigen Afghanistan -. ausgewählt nach Schönheit, Wichtigkeit, Verbreitung, Ungewöhnlichkeit der Darstellung.
2018 - „Carl Ludwig und Karl - Restitution der Pfalz und Ende des Hauses Pfalz-Simmern“
In seiner Reihe zur kurpfälzischen Münzprägung der Neuzeit beleuchtet Dr. Gerhard Graab am 5. September (642. Sitzung) mit dem Vortrag „Carl Ludwig und Karl - Restitution der Pfalz und Ende des Hauses Pfalz-Simmern“ die Zeit zwischen dem Ende des Dreißigjährigen Krieges und dem Beginn des Pfälzischen Erbfolgekrieges, zwei der Urkatastrophen der pfälzischen Geschichte. Carl Ludwig, der Sohn des Winterkönigs, konnte die verkleinerte Pfalz durch eine gezielte Wirtschafts- und Ansiedlungspolitik wieder zu einer gewissen Blüte bringen. 1657 wurde auch die Münze zu Heidelberg wieder eingerichtet und erste Kleinmünzen geschlagen. Die Münzprägung umfasste neben Münzen nach den Bestimmungen der Reichsmünzordnung auch eine pfälzische Besonderheit, die Gulden-Landmünze, die auch schon Carl Ludwigs Großvater Friedrich IV. hatte prägen lassen. Carl Ludwigs Sohn Karl setzte die Austeritätspolitik seines Vaters nicht fort, sondern gab viel Geld Ihr die militärische Aufrüstung, aber auch für höfische Lustbarkeiten aus. Seine Münzprägung bewegt sich wieder im reichsrechtlichen Rahmen. Die Münzen beider Herrscher werden vorgestellt und auch in ihrem Verhältnis zu den Nachbargebieten eingeordnet.
2018 - „Der römische Kaiser als Bauherr - Architekturdarstellungen auf römischen Münzen und ihre Bedeutung“
Bei unserer 641. Sitzung am 1. August stellte uns Frau Dr. Barbara Simon Rom numismatisch vor im gut bebilderten und interessanten Vortrag „Der römische Kaiser als Bauherr - Architekturdarstellungen auf römischen Münzen und ihre Bedeutung“.
2018 - „Gute Geschäfte mit schlechtem Geld - Gräfliche Münzunternehmer im 17. Jh.“
Weil der angekündigte Vortrag ausfallen musste, hatten wir am 4. Juli (640. Sitzung) das Vergnügen, einen spannenden Vortrag von Frau Dr. Barbara Simon, Präsidentin der DNG, zu hören: „Gute Geschäfte mit schlechtem Geld - Gräfliche Münzunternehmer im 17. Jh.“. Das 17. Jh. brachte das durch ständige Kriege erschütterte Mitteleuropa auch in eine finanzielle Krise. In den „Kipper- und Wipperzeiten“ im ersten und letzten Viertel des Jahrhunderts wurde die Münzentwertung durch Herstellung unterwertiger Münzen regelrecht geschäftsmäßig betrieben. Das Geschäft mit den Kipperemissionen brachte vor allem den adligen Münzherren selbst Gewinn, aber auch ihren Verwaltungsbeamten und Münzmeistern. Am Beispiel einiger „Münzunternehmer“, unter ihnen Landgraf Moritz von Hessen-Kassel und Graf Ludwig Gustav von Hohenlohe-Schillingsfürst, wurden die Beteiligten an dieser Münzverschlechterung, ihre Praktiken, die Heckenmünzen und ihre Produkte, aber auch die Widersacher im Kampf gegen die Verbreitung des „schlechten Geldes“ vorgestellt.
2018 - Ausstellung „Kunst prägt Geld - MUSE MACHT MONETEN“. - Exkursion nach Frankfurt“
Am 21. Juni 2018 konnten wir die Ausstellung „Kunst prägt Geld - MUSE MACHT MONETEN“ in Zusammenarbeit mit dem Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin in der Volksbank Kur- und Rheinpfalz in Speyer eröffnen. Die Ausstellung widmete sich der Frage „Was passiert, wenn Kunst in den Sog von Geld und Macht gerät?“. Die gut präsentierten künstlerischen Antworten faszinierten und lockten zahlreiche Besucher nach Speyer.
Bei der Ausstellungseröffnung konnte die gastgebende Speyerer Volksbank Kur- und Rheinpfalz für ihre 50-jährige NGS-Mitgliedschaft mit der von Maya Graber neu gestalteten Jubiläumsmedaille geehrt werden.
Am 23. Juni führte die NGS gemeinsam mit den Münzenfreunden Mannheim-Ludwigshafen die diesjährige Exkursion nach Frankfurt durch. Dort empfing uns Dr. Frank Berger, Leiter des Münzkabinetts im neu eröffneten Historischen Museum und 1. Vorsitzender der Frankfurter Numismatischen Gesellschaft. Zunächst führte er uns zu bedeutenden Geldorten der westl. Innenstadt, anschließend durch das Historische Museum mit Schwerpunkt Numismatik. Besonders die neuartige Präsentation von Münzen aus dem gesamten Reichsgebiet fand großes Interesse. Nach dem Mittagessen in der Weinstube im Römer besichtigten wir im Karmeliter-Kloster die Historischen Gemälde im Kreuzgang sowie den Kaisersaal im Römer. Anschließend war noch Zeit für individuelle Unternehmungen.
2018 - „Landgraf Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt (geb. 1667, reg. 1678/88-1739). Ausgewählte Münzen und Medaillen“
Am 6. Juni (638. Sitzung) sprang Dr. Wolfgang Dreher mit dem Vortrag „Landgraf Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt (geb. 1667, reg. 1678/88-1739). Ausgewählte Münzen und Medaillen“ ein. Ernst Ludwig wurde 1667 als Sohn von Landgraf Ludwig VI. und Elisabeth Dorothea von Sachsen-Coburg-Gotha geboren. Nach dem Tod seines Vaters 1678 wurde zunächst Ernst Ludwigs älterer Bruder Landgraf Ludwig VII. Da dieser bereits nach 4 Monaten starb, regierte Elisabeth Dorothea als Vormund. 1688 übernahm Ernst Ludwig selbst die Regierung. Er erbte Staatsschulden in Höhe von 2 Mio. Gulden. Nachdem Darmstadt im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1693 zerstört wurde, wurde von 1694 bis 1698 die Residenz nach Gießen verlegt. Die Münzstätte wurde unter Johann Adam Rephun von 1693 bis 1705 in Gießen betrieben. In Darmstadt herrschte in den Folgejahren eine rege Bautätigkeit. Nach einem Brand 1715 wurde auch das Residenzschloss neu erbaut. Die Jagdleidenschaft des Landgrafen führte zum Bau mehrerer Jagdschlösser (z. B. Kranichstein). Ernst Ludwig war als absolutistischer Herrscher auch ein Förderer von Theater und Musik. Zum Ende seiner Regierungszeit hatte sich die Schuldenlast auf 4 Mio. Gulden verdoppelt. Von der langen Regierungszeit zeugen zahlreiche Münz- und Medaillenprägungen. Besonders hervorzuheben sind die Bergbauprägungen aus dem nördlichen Teil von Hessen-Darmstadt („Hinterland“) aus Roth und Thalitter. In Roth wurde 1695 ein Erzgang aus silberhaltigem Fahlerz entdeckt, woraus noch im gleichen Jahr einige kg Silber gewonnen wurden. 1696 wurden in der Münzstätte Gießen halbe und ganze Ausbeutetaler geprägt. Auch in den Folgejahren war der Bergbau erfolgreich.
Die NGS-Bibliothek war jeweils bei den Monatsversammlungen ab 19 Uhr geöffnet.
2018 - „Der Weg des Silbers. Von Potosi nach Frankfurt"
Am 2. Mai (638. Sitzung) sprach Dr. Frank Berger, Leiter des Münzkabinetts im Historischen Museum der Stadt Frankfurt am Main über „Der Weg des Silbers. Von Potosi nach Frankfurt". Schauen wir uns eine Karte Schatzfunde deutscher Münzen um 1566 an, so fällt auf, dass sich im deutschen Münzumlauf überwiegend spanische Münzen befanden, die in den südlichen Niederlanden geprägt wurden. Diesen Philippstalern folgten später Patagone und Kronentaler. Letztere wurden ab 1837 eingeschmolzen, woraus in Süddeutschland und damit auch Frankfurt die neue Guldenwährung entstand. Dieses ursprünglich spanische Silber kam seit den 1540er Jahren überwiegend aus Südamerika. Die bedeutendsten Vorkommen befanden sich im sog. „Cerro rico“, einem Berg von 4800 m Höhe bei Potosi in Bolivien. Der Vortragende hat diesen Ort aufgesucht und beschrieb den Weg des Silbers von Potosi über Spanien und Antwerpen nach Frankfurt, wo es in letzter Instanz die Materialquelle für die Frankfurter Guldenprägung wurde.
2018 - „Das Münzwesen der USA: Die Gedenkmünzen in der sog. klassischen Phase 1892-1954“
Am 4. April 2018 (637. Sitzung) hörten wir Dr. Karl Ortseifen, Mainz, mit dem 2. Teil seines Vortrags „Das Münzwesen der USA: Die Gedenkmünzen in der sog. klassischen Phase 1892-1954“ Es ging um eine numismatisch spannende Zeit mit interessanten Münzen: Wegen der zahlreichen Missbräuche bei Gedenkmünzeneditionen in den zwanziger Jahren verfügte Präsident Hoover (1929-1933) eine Prägepause, die jedoch unter seinem Nachfolger Roosevelt (1933-1945) wieder aufgehoben wurde. In schneller Reihenfolge erschienen besonders von 1934 bis 1938 Gedenkhalbdollar zu nationalen wie lokalen Ereignissen und Jubiläen, und wieder kamen die alten Missbräuche der kommerziellen Ausbeutung, jetzt in noch verstärkter Form, zum Vorschein, so dass der Kongress 1939 eine radikale Einschränkung der Ausgaben beschloss. Auf Initiative des Finanzministeriums wurde ab 1954 sogar gänzlich auf weitere Gedenkprägungen verzichtet. Trotz des entstandenen Unmuts bei den Sammlern lohnt eine Beschäftigung mit den Prägungen der zwanzig vergangenen Jahre, wurden doch einige sehr aussagekräftige Münzen geschaffen, die tiefe Einblicke in die amerikanische Geschichte und Münzprägekunst vermitteln.
2018 - „Stier, Kuh, Kalb - Rindviecher auf augusteischen Münzen“
Bei der Monatsversammlung am 7. März (636. Sitzung) referierte Dr. Rainer Albert, Speyer, über „Stier, Kuh, Kalb - Rindviecher auf augusteischen Münzen“, er interpretierte die verschiedenen Tierdarstellungen und diskutierte Datierungen und Zuschreibungen.
2018 - „Quiz“, „Jahreshauptversammlung“
Das numismatische Jahr 2018 startete am 3. Januar (634. Sitzung) mit dem traditionellen Quiz, das der Vorsitzende Dr. Wolfgang Dreher leitete und das in unterhaltender Weise durch die Jahrhunderte führte.
Die Jahreshauptversammlung (635. Sitzung) fand am 7. Februar statt. Der Vorsitzende Dr. Dreher konnte im Jahresbericht auf ein erfolgreiches Jahr 2017 zurückblicken: Der Gesellschaft gehören 211 Mitglieder an, das Jahresprogramm wurde erfüllt, es wurden drei Medaillen emittiert (zwei von Maya Graber, eine von Peter Dünwald), die Bibliothek umfasst 4138 katalogisierte Monografien, daneben viele Meter Zeitschriften und Auktionskataloge. Der Beitrag 2019 wurde auf 30 Euro (Zweitmitglieder 15 Euro) festgesetzt. Die Helfermedaille erhielten Frau Dr. Barabara Simon sowie die Herren Dr. Albert, Becht, Dr. Becker, Dr. Dreher, Oberbürgermeister Eger, Feldle, Frey, Fröhner, Haas, Hayart, Heberling, Hook, Hund, Dr. Jörchel, Junghans, Kessler, Kleiss, Klemm, Renner, Robertz, Rothenberger, Sarai, Ungerer, Verzieri, Walde, U. Walter, Weeber, Weiß, Wessel. Die diesjährige Medaille gestaltete unser Mitglied Peter Dünwald, sie wird in diesem NNB auf S. 157 vorgestellt. Anschließend wurden Neumitglieder und Mitglieder für 5- 10- 25- und 50-jährige Mitgliedschaft geehrt. Die Übergabe der Medaillen für 50-jährige Mitgliedschaft an die Speyerer Volksbank und Herrn Machauer erfolgt nach Fertigstellung anlässlich der Ausstellungseröffnung am 21. Juni 2018 in der Volksbank. Die anschließende satzungsgemäße Neuwahl des Vorstandes leitete der Ehrenvorsitzende Dr. Albert. Die Wahlen ergaben folgendes Ergebnis; 1. Vorsitzender Dr. Dreher, 2. Vorsitzende Frau Dr. Simon, Schriftführer Thomas Junghans, Kassierer Robert Ungerer, Bibliothekar Hans-Jürgen Renner; zu Beisitzern wurden die Herren Dr. Becker, Becht, Feldle, Frey, Hund, Kess1er, Rothenberger, Walde, Wessel, Verzieri gewählt und zu Kassenprüfern die Herren U. Walter und Metz, als Stellvertreter Dr. Joerchel. Damit sind die Weichen für eine erfolgreiche Arbeit in der NGS gestellt.
2017 - „Auktion“, „Die Münzen der Russischen Zaren von Peter 1. bis Paul (18. Jh.) “, „Weihnachtssitzung“, „Richard Löwenherz-Ausstellung“
Am 6. Dezember 2017 (633. Sitzung) fand die traditionelle „Weihnachtssitzung“ mit einem gemeinsamen Essen und kleinen Ausstellungen statt. Die Ausstellungsobjekte wurden prämiert und anschließend für die Bevölkerung in der Speyerer Volksbank ausgestellt.
Am 7. Dezember fand die angekündigte Führung, die ausgebucht war, durch die Richard Löwenherz-Ausstellung im Historischen Museum der Pfalz statt.
Am 3. November fand unsere 29. Auktion im Haus der Vereine, Rulandstraße 4, Salle d'Honneur, statt. Es war dies unsere erste Auktion, die nicht von Franz-Peter Kleiß vorbereitet wurde und unter seiner Regie stand. Ihm sei deshalb an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich für seine lange und zuverlässige Arbeit gedankt! Gunter Walde hatte die Auktion diesmal vorbereitet und Dr. Wolfgang Dreher fungierte als Auktionator, womit der „Generationenwechsel“ geglückt war.
Am 1. November (632. Sitzung) stellt unser Vorsitzender Dr. Wolfgang Dreher „Die Münzen der Russischen Zaren von Peter 1. bis Paul (18. Jh.)“ vor. Peter der Große aus der Dynastie der Romanow gründete die Stadt St. Petersburg, nachdem er im Nordischen Krieg den Zugang zur Ostsee erobert hatte, und verlagerte den Sitz der Hauptstadt von Moskau dorthin. Er führte zahlreiche Reformen durch, z. B. das Dezimalsystem im Münzwesen (1 Rubel = 100 Kopeken). Im Vortrag wurden die alte und die neue Hauptstadt sowie die Zaren und die Geschichte Russlands im 18. Jh. anhand der Münzen vorgestellt.
2017 - „Die Reformation in der Kurpfalz“, „Reformatio in nummis “
Am 4. Oktober 2017 (631. Sitzung) behandelte unser Mitglied Walter Kraut „Die Reformation in der Kurpfalz“ und zeigte die verschlungenen Wege des Konfessionsstreits.
Am 7. September 2017 fand die Eröffnung der Ausstellung „Reformatio in nummis“ in der Speyerer Volksbank statt, bei der aus bedeutenden Sammlungen Exponate gezeigt werden konnten, außerdem wurden drei neue Künstlermedaillen der NGS zum Thema Reformation vorgestellt (vgl. NNB 10/2017, S. 400 fund NNB 12/2017,S. 368 f.)
2017 - „500 Jahre römische Münzbildnisse“, „Die städtischen Prägungen Erfurts“ „Die Speyerer Medaillen zur Reformation und Protestation“
Am 13. Juli eröffneten wir in der Speyerer Volksbank die Ausstellung „500 Jahre römische Münzbildnisse", die die Entwicklung der Porträts von der späten Römischen Republik bis in die Spätantike mit zahlreichen Münzbeispielen dokumentierte.
Am 15. Juli fand der Jahresausflug gemeinsam mit den Münzfreunden Mannheim-Ludwigshafen nach Erbach im Odenwald statt. Ziel war das dort neu eröffnete Elfenbein-Museum im Erbacher Schloss, später noch der Limes-Wachturm bei Vielbrunn und der Englische Garten beim Jagdschloss Eulbach. Siehe ausführlich dazu bei diesen Vereinsnachrichten unter „Münzfreunde Mannheim-Ludwigshafen“.
Zur 629. Sitzung am 2. August referierte Gunter Walde über „Die städtischen Prägungen Erfurts“, mit denen er sich als Mitautor des Buches „Das Erfurter Groschenkabinett“ ausführlich beschäftigt hat. In der Kipperzeit und danach prägte Erfurt hauptsächlich Kleinmünzen. Eine Ausnahme bildet wohl der schöne Städtetaler von 1633 mit der prachtvollen Stadtansicht. Er soll wohl dokumentieren, dass es der Stadt wichtig war, eine eigenständige Münzprägung zu haben.
Dr. Rainer Albert stellte zur 630. Sitzung am 6. September „Die Speyerer Medaillen zur Reformation und Protestation“ vor.
2017 - „Friedrich V. und Maximilian I.- Calvinismus und Katholizismus im Widerstreit“
Bei unserer 628. Monatsversammlung am 5. Juli 2017 beleuchtete Dr. Gerhard Graab in seiner Serie zur Münzkunde der Kurpfalz unter dem Titel „Friedrich V. und Maximilian I.- Calvinismus und Katholizismus im Widerstreit“ die Zeit des 30-jährigen Krieges. Die reformierte Kurpfalz mit ihrem Herrscher Friedrich V. hatte sich mit ihrem Streben nach einer königsgleichen Stellung im Reich als Führer der protestantischen Union in Gegensatz zum Kaiser und den katholischen Ständen gesetzt. Als dann Friedrich die Gelegenheit der böhmischen Krone ergriff; war der Interessenskonflikt mit den Habsburgern und im Gefolge mit den Katholiken unausweichlich. Der „Winterkönig“ konnte seine neue Stellung nur kurze Zeit genießen, der Krieg verwüstete halb Deutschland und insbesondere auch sein Stammland, die Pfalz. Die Münzen Friedrichs aus der Münzstätte Heidelberg, aber auch die aus seinen neu gewonnenen Gebieten Böhmen und Schlesien wurden vorgestellt. Als Folge der Besetzung der Pfalz durch katholische Truppen kam Maximilian I. von Bayern zur Verwaltung der rechtsrheinischen Gebiete der Kurpfalz und ließ in der Folge in Heidelberg Münzen unter seinem Namen ausgeben.
2017 - „Die Gedenkmünzen der USA in der sog. klassischen Phase (18921954), Teil 1“
Am 7. Juni 2017 (627. Sitzung) stellte uns unser Mitglied Dr. Karl Ortseifen, Mainz, „Die Gedenkmünzen der USA in der sog. klassischen Phase (18921954),Teil 1“ vor. Die Gedenkmünzen der USA zwischen 1892 und 1954 werden von den Amerikanern als „klassisch“ bezeichnet, weil in dieser Zeit unter Heranziehung der bedeutendsten Medailleure des Landes zumeist künstlerisch hochstehende Gepräge entstanden, die auch heute noch zu den schönsten Münzen gezählt werden, z.B. der Halbdollar auf den „Oregon Trail“ von 1926. Gleichzeitig traten jedoch auch Schattenseiten auf, die 1954 zur gänzlichen Einstellung von Gedenkprägungen führten. Nach einem Moratorium von 28 Jahren wurden erst 1982 unter veränderten gesetzlichen Bedingungen wieder Gedenkmünzen geprägt. Insgesamt jedoch illustrierten die Prägungen der genannten Phase (59 Typen) einenhochinteressanten Gang durch die amerikanische Prägekunst und Geschichte.
2017 - „Verbum Domini manet in aeternum - Bibelverse auf Münzen und Medaillen“
Am 3. Mai (626. Sitzung) sprach Dr. Gunter Quarg von den Münzfreunden Darmstadt zum Thema „Verbum Domini manet in aeternum - Bibelverse auf Münzen und Medaillen“. Seit dem Mittelalter kommen Bibelzitate auf Münzen vor, besonders oft in der Zeit der Reformation und Gegenreformation. Häufiges Zitat ist der Vers aus dem 1. Petrusbrief Kapitel 1 Vers 25 „verbum manet Domini in aeternum“ - Das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit. Passend zum Motto des Lutherjahres »Am Anfang war das Wort' ging der Referent numismatischen Spuren nach.
2017 - „Der Silber-Bergbau bei Wiesloch“
Am 5. April 2017 (625. Sitzung) referierte Dr. Ludwig Hildebrandt, Büro für Denkmalpflege und Umweltschutz Wiesloch, über „Der Silber-Bergbau bei Wiesloch“. Im jüngeren Tertiär bildete sich am Ostrand des Oberrheingrabens im Muschelkalk eine Blei-Zink-Silber-Lagerstätte. Diese wurde nachweislich seit römischer Zeit bis zum Jahr 1954 abgebaut. Speziell im späten 10. bis 12. Jh. müssen Bergbau und Verhüttung fast großtechnische Dimensionen angenommen haben, Eine Gewinnung in der Größenordnung von 100 Tonnen Silber lässt sich erschließen, das u.a. in Speyer und Worms ausgemünzt wurde. Gedenkprägung des hessischen Landgrafen Ernst Ludwig zum 200-jährigen Jubiläum des Thesenanschlags.
Jahreshauptversammlung 2017
Die Jahreshauptversammlung am 1. Februar (623. Sitzung) blickte auf das erfolgreiche Jahr 2016 zurück. Neuwahlen gab es keine, der Beitrag 2018 wurde auf 30 Euro (Zweitmitglieder 15 Euro) festgesetzt. Die Helfer des Jahres 2016 erhielten als Dank die aktuelle Jahresplakette unseres Mitglieds Peter-Götz Güttler, für 25-jährige Mitgliedschaft wurde Dietmar Frey mit einer Urkunde geehrt. Die Ehrenmedaille der NGS in Bronze erhielten Richard Rothenberger und Karl Heinz Fröhner, die Ehrenmedaille in Gold wurde Herbert Groß verliehen.
Unsere Bibliothek war bei jedem Monatstreffen geöffnet.
Monatsversammlungen 2017
Am 1. März (624. Sitzung) zeigte uns unser Mitglied Hans-Jürgen Schmidt „Die schöne Nymphe Arethusa - Mythos und Münzen aus dem antiken Syrakus“. Er verortete zunächst die Arethusa-Quelle in Syrakus und die tausend Kilometer, welche die Nymphe vor dem begierigen Flussgott Alpheus floh. Ihr Leiden wurde mit Versen Ovids und Kunstwerken aus verschiedensten Epochen illustriert. Die präsentierten Münzen aus der Zeit von 515 bis 406 v. Chr. spiegelten die Glanzzeit des Griechentums wieder: von der Archaik bis zur Spätklassik. Die Stempelschneider nutzten die ungewöhnliche Gestaltungsfreiheit und zeigen uns die Schöne als Mädchen oder Dame oder Göttin. Zitate von Lanckoronki, Winckelmann und Goethe würdigten die Höchstleistung der Stempelschneidekunst. Im Anschluss präsentierte Herr Schmidt zwei Arethusa-Münzen und ein eigenes Gedicht auf die Nymphe.
Das „Numismatische Quiz“ wurde am 4. Januar 2017 (622. Sitzung) vom Vorsitzenden Dr. Wolfgang Dreher durchgeführt und erwies sich als ebenso schwierig wie lehrreich.
Jahreshauptversammlung 2016
Rückblick auf die Jahreshauptversammlung 2016
Die Jahreshauptversammlung fand satzungsgemäß am 3. Februar (611. Sitzung) statt. Zuerst gedachte die Versammlung der 2015 verstorbenen Mitglieder Konrad Bug, Gernot von Freital, Reinhard Goldschmidt, Erich Halbgewachs und Dr. Gerhard Messler. Anschließend gaben der 1. Vorsitzende Dr. Rainer Albert den Rechenschaftsbericht, der Kassierer Robert Ungerer den Kassenbericht und die Kassenprüfer Dietrich Weeber und Herbert Groß den Prüfbericht. Danach wurde die gesamte Vorstandschaft entlastet. Der Beitrag für 2017 bleibt unverändert bei 30 Euro (15 Euro für Zweitmitglieder).
Es schlossen sich die Ehrungen an. Die Vereinsnadel in Bronze erhielten die Neumitglieder Rüdiger Klees, Dr. Lenelotte Möller, Dr. Karl Ortseifen, Sebastian Rehbein. Die silberne Vereinsnadel für fünfjährige Mitgliedschaft bekamen Dr. Volker Breme, Dr. Friedrich Burrer, Oberbürgermeister Hansjörg Eger, Prof. Dr. Filippo Carlà, Joachim Saga. Mit der goldenen Vereinsnadel für zehnjährige Mitgliedschaft wurden geehrt Denis Dauenhauer, Richard Rothenberger, Hans-Erich Schmidt, Willi Schuebel, Mirko Viviani. Die Urkunde für25-jährige Mitgliedschaft erhielten Maximilian Hayart, Dr. Ulrich Klein, Karlheinz Schöler, Prof. Dr. Karl Strobel, Dr. Hans-Jürgen Ulonska, das Landesmuseum Württemberg. Nachdem 2015 die Gründungsmitglieder der 50 Jahre alt gewordenen Numismatischen Gesellschaft Speyer geehrt wurden (vgl. NNB 11/2015, S. 425), konnten nun erstmals bei einer Jahreshauptversammlung der NGS Mitglieder für ihre 50-jährige Mitgliedschaft geehrt werden. Dazu gestaltete unser Mitglied Peter-Götz Güttler eine Medaille, die mit den Namen der Jubilare graviert wurde. Der Vorsitzende Dr. Albert konnte diese Medaille überreichen an Elmar Diebold, Harald Dobmeier, den Historischen Verein der Pfalz, Herbert Lind. Die ebenfalls von Peter-Götz Güttler gestaltete Jahresplakette erhielten für ihre aktive Mitarbeit im Jahre 2015 Dr. Rainer Albert, Dieter Baader, Michael Bastian, Karl-Heinz Bummel, Dr. Wolfgang Dreher, Hansjörg Eger, Friedrich-Martin Eisensteck, Albert Feldle, Dietmar Frey, Karl Heinz Fröhner, Jörg Gierth, Herbert Groß, Ludwig Haas, Maximilian Hayart, Walter Hook, Erwin Hund, Dr. Egon Joerchel, Thomas Junghans, Joachim Kessler, Franz-Peter Kleiß, Markus Klemm, Sibylle Kuhn, Peter Reimann, Hans-Jürgen Renner, Richard Rothenberger, Konstantin Sarai, Klaus Schiffmann, Dr. Barbara Simon, Dr. Werner Transier, Robert Ungerer, Giorgio Verzieri, Gunter Walde, Ulrich Walter, Dietrich Weeber, Martin Weiß, Rolf Wessel.
Im Anschluss gab Dr. Rainer Albert einen kurzen Rechenschaftsbericht über seine 28-jährige Amtszeit als NGS-Vorsitzender: Von 1988 bis 2016 stieg die Mitgliederzahl von 182 auf 211, der Buchbestand in der NGS-Bibliothek von 1000 auf 4001 (ohne Zeitschriften und Auktionskataloge), die NGS-Schriftenreihe von 28 auf 54 Bände, zahlreiche Medaillen wurden herausgegeben, 94 Münz- oder Medaillen-Ausstellungen fanden in Speyer statt, einige zusätzlich außerhalb Speyers, sechsmal wurde in diesem Zeitraum das Süddeutsche Münzsammlertreffen in Speyer ausgerichtet, einmal verbunden mit dem Deutschen Numismatikertag und einmal mit dem Deutschen Münzsammlertreffen. Zum Schluss dankte Dr. Albert all den vielen Mitstreitern in dieser langen Zeit, ohne die er sein Amt nicht so umfassend hätte führen können, erklärte seinen vor über einem Jahr angekündigten Rücktritt und schlug als seinen Nachfolger Dr. Wolfgang Dreher, den bisherigen Schriftführer, und als neuen Schriftführer Thomas Junghans vor. In der von Dr. Werner Transier geleiteten Wahl wurden beide Kandidaten einstimmig in ihre neuen Ämter gewählt.
Dr. Dreher überreichte mit dem Dank der Vorstandschaft und der Mitglieder seinem Vorgänger die Eligius-Medaille der Gesellschaft mit einer persönlichen Gravur. Er stellte kurz seine Pläne für die NGS vor und bat alle Mitglieder um ihre Mitarbeit und Unterstützung.
Monatsversammlungen 2016
Das Jahr 2016 endete mit der traditionellen Weihnachtssitzung (621. Sitzung) am 7. Dezember 2016. Nach einem festlichen Menu wurden verschiedene Ausstellungsobjekte präsentiert und prämiert, anschließend klang der Abend mit einem gemütlichen Beisammensein aus.
Am 2. November (620. Sitzung) stellte der Vorsitzende Dr. Wolfgang Dreher „Die Münzen von Hessen-Darmstadt im 18. Jahrhundert“ vor. Die Linie Hessen-Darmstadt entstand nach der Teilung Hessens durch Landgraf Philipp den Großmütigen an seine 4 Söhne 1567, wobei die Gebiete von Hessen- Marburg und Hessen-Rheinfels nach Aussterben in erster Generation auf die verbleibenden Linien Kassel und Darmstadt aufgeteilt wurden. Im 18. Jh. regierten in Darmstadt 4 Landgrafen: Ernst Ludwig, Ludwig VIII., Ludwig IX. und Ludwig X., der 1806 Großherzog Ludwig I. wurde. Nach einer Einführung in das Währungssystem und Vorstellung der Münzmeister wurden Leben und Wirken der Landgrafen sowie ihre Münzprägungen präsentiert.
Am 19. Oktober gab es eine Sonderführung durch die Ausstellung „Maya - Rätsel der Königsstädte“ im Historischen Museum der Pfalz in Speyer. Noch nie gezeigte, spektakuläre Exponate aus mittelamerikanischen Museen sowie interaktive und dreidimensionale Installationen gaben tiefe Einblicke in die Lebenswelt der Hochkultur.
Am 5. Oktober 2016 (619. Sitzung) führte uns Dr. Werner Transier, Historisches Museum der Pfalz, „Am Rande von Abgründen und durch tiefe Täler. Zur Geschichte der Geldzeichen des modernen Griechenland“. Der engagierte Vortrag zeigte eine interessante Geldgeschichte, die zugleich die Verknüpfung mit der nationalen und europäischen Politik offenbart.
Am 23. September wurde im Rahmen der Jahrestagung der DGMK eine Ausstellung „Auf zu neuen Ufern! Die Jahresmedaillen der Deutschen Gesellschaft für Medaillenkunst“ mit neuesten Werken der Künstler in der Deutschen Gesellschaft für Medaillenkunst (dabei auch Einreichungen zur FIDEM und anderen Wettbewerben) in der Volksbank Kur- und Rheinpfalz in Speyer eröffnet. Ca. 120 Besucher waren dabei anwesend und sorgten für einen kommunikativen Abend.
Ein großer Anziehungspunkt bei der DGMK-Tagung war am 24. September die „Medaillenmesse“ im Stadtratssitzungssaal im Historischen Rathaus Speyer. Bei dieser Messe boten zahlreiche anwesende Künstler Medaillen und Kleinplastiken zum Kauf an. Zahlreiche Besucher nahmen das Angebot an. Der Tag endete mit einem festlichen Abendessen inklusive Weinprobe im Haus der Vereine.
Am 7. September 2016 (618. Sitzung) stellte Dr. Gerhard Graab, Mannheim, Friedrich IV. und seinen Nachfolger Johann Il. von Pfalz-Zweibrücken als Administrator für Friedrich V. vor. Friedrich IV. als reformierter Fürst gründete die protestantische Union und Stadt und Festung Mannheim. Bei seiner Münzprägung ging Friedrich in der neu eröffneten Münzstätte Mannheim neue Wege, die allerdings nur von kurzer Wirksamkeit waren. Sein Nachfolger Johann II. war ein ruhiger Verwalter des Fürstentums, seine Münzprägungen zeigen aber eine bemerkenswerte Reichhaltigkeit. Es wurden alle Münztypen dieser beiden Herrscher vorgestellt.
Zur 617. Sitzung am 3. August 2016 referierte Winfried Stein, Nürnberg, über „Carl von Dalberg 1744-1817 - Münzen und Medaillen - ein Kirchenfürst in der Zeit des Übergangs“. Carl Frh. v. Dalberg, einem der vornehmsten rheinischen Reichsrittergeschlechter entstammend, durchlief in der Reichskirche des Alten Reiches eine bemerkenswerte Karriere, die ihn in höchste kirchliche und weltliche Ämter führte. Durch seine zeitweise Nähe zu Napoleon glaubte er, eine gewisse Sonderrolle zu spielen und konnte zunächst für sich und seinen Mainzer Exilkurstaat der Säkularisation entgehen. Im 1806 gegründeten Rheinbund hoffte er vergeblich erneut auf eine Sonderrolle, um seine politische Utopie eines „Dritten Deutschland“ neben den Großmächten Österreich und Preußen veiwirklichen zu können. Höhepunkt seiner Laufbahn war 1810 das Amt des Großherzogs von Frankfurt, das er aber bereits 1813 kurz nach der Leipziger Völkerschlacht durch Flucht in die Schweiz und Abdankung aufgab. Nach einer Zeit der Ungnade wurde ihm schließlich bis zu seinem Tod ein vergleichsweise ruhiger Lebensabend als Erzbischof von Regensburg ermöglicht. Numismatische Zeugnisse in Form von Münzen, Medaillen und Orden belegen die teilweise dramatischen Ereignisse dieser Epoche.
Die 616. Sitzung am 6. Juli 2016 bestritt Dr. Rainer Albert mit dem Thema „Die Heidelberger Fass-Medaillen“, in dem er die einschlägigen Medaillen vorstellte und an der Geschichte der verschiedenen „großen Fässer“ in Heidelberg herausarbeitete, dass sie zu einem Symbol der Kurpfalz geworden waren.
Dr. Markus Wesche, Bayerische Akademie der Wissenschaften, München referierte am 1. Juni (615. Sitzung) über „Das Weimarer Jubiläumsjahr 1825: Goethes Medaillenunternehmungen“. Goethe war nicht nur einer der vielseitigsten und gedankenreichsten Medaillensammler seiner Zeit, sondern hatte auch selbst Anteil an der Entstehung von Medaillen. Im Jahre 1825 fielen zwei für das damalige Weimar bedeutende Ereignisse an: die Goldene Hochzeit des Großherzogpaares und Goethes 50-jähriges Jubiläum seiner Ankunft in Weimar. Beide Ereignisse sollten von Medaillen als der dauerhaften Form des Gedächtnisses begleitet werden. Wie Goethe dabei vorging und was ihm selbst widerfuhr, war Gegenstand des Vortrags. Der Vortrag war spannend und lehrreich und löste längere Diskussionen aus.
Zur 614. Sitzung am 4. Mai sprach Karl Heinz Fröhner, 1. Vorsitzender der Münzfreunde Darmstadt, über das „Fürstentum Siebenbürgen im 16. und 17. Jh. - numismatisch betrachtet“. Der Referent führte uns auf den Balkan, wo sich Europa jahrhundertelang türkischer Eroberungsgelüste ausgesetzt sah. Als das ungarische Heer am 29. August 1526 in der Schlacht von Mohács von Süleyman I. vernichtend geschlagen wurde, zerbrach Ungarn in drei Teile. Ein Teil wurde als untertäniges Fürstentum Siebenbürgen unter die Oberhoheit des Osmanischen Reiches gestellt. Die siebenbürgischen Fürsten prägten bis Ende des 17. Jahrhunderts Münzen, die im Vortrag interessant vorgestellt wurden.
Am 6. April 2016 (613. Sitzung) stellte uns unser Mitglied Walter Kraut „Kurfürst Karl Philipp und das Mannheimer Schloss“ vor. Der katholische Kurfürst Karl Philipp wollte 1719, wenige Jahre nach seinem Amtsantritt, die Heilig Geistkirche in Heidelberg als seine Hofkirche beanspruchen. Der Stadtrat und der Reformierte Kirchenrat widersprachen energisch. Der Kurfürst war darüber sehr verärgert und verlegte sogar seine Residenz nach Mannheim und ließ dort ein Schloss bauen. Eine Palastanlage in der Ebene entsprach allerdings auch viel mehr dem damaligen Zeitgeist als das zerstörte Bergschloss in Heidelberg. Etliche numismatische Zeugnisse illustrierten diese turbulente Zeit.
Am 2. März (612. Sitzung) referierte unsere 2. Vorsitzende Dr. Barbara Simon über „Göttliche Väter und rächende Söhne. Legitimation und Nachfolge als Thema römischer Münzen“. Beispiele aus der kaiserzeitlichen Münzprägung von Augustus bis Ende des 3. Jhs. machten deutlich, unter welchen Kaisern und mit welchen Mitteln der Bildpropaganda die Legitimation des Nachfolgers oder die Berufung auf einen Vorgänger durch Münzbilder erfolgte.
Der Jahresbeginn war traditionell: Am 6. Januar 2016 (610. Sitzung) gab es das „Numismatische Quiz“, das wieder der 1. Vorsitzende Dr. Rainer Albert zusammengestellt hatte und das anlässlich von 25 Jahren Wiedervereinigung unter dem Thema „Münzprägung in Ost- und Westdeutschland, in der DDR und der Bundesrepublik Deutschland“ stand. Es zeigte sich, dass es auch zur jüngeren Vergangenheit knifflige Fragen gibt.
Monatsversammlungen 2015
Am 2. Dezember 2015 (609. Sitzung) fand in traditioneller Form unsere Weihnachtssitzung statt: Nach einem Essen im festlich geschmückten Versammlungssaal waren verschiedene Exponate zu begutachten, mit denen Mitglieder „SammelIdeen“, so das übergeordnete Motto, präsentierten. Nach der Prämierung blieb noch viel Zeit für einen gemütlichen Abend. Wie seit Jahrzehnten üblich, wurden die Exponate dann bis in den Januar in der Speyerer Volksbank den Bürgern Speyers gezeigt.
Neben dem numismatisch ausgefüllten September bot auch der November viele Veranstaltungen:
Am 4. November (608. Sitzung) zeigte uns unser Schriftführer Dr. Wolfgang Dreher „Bergbauprägungen aus dem Erzgebirge“, einer der bekanntesten, ertragreichsten und älteren Bergbauregionen in Mitteleuropa. Im Vortrag wurden sächsische und böhmische Bergbauprägungen bis Ende des 1. Weltkrieges im historischen und bergbaulichen Zusammenhang vorgestellt. Dabei handelte es sich um sächsische und böhmische Ausbeutetaler sowie um Prägungen (meist Medaillen) auf Ereignisse, Personen und Bergbauorte, darunter auch diverse Prägungen mit Bezug auf die Bergakademie Freiberg.
Am 5. November eröffneten wir in der Speyerer Volksbank die Ausstellung ,,Antinoos - ein Gott wird geboren“ mit einem einmaligen Ensemble von Medaillons und Münzen aus der Zeit Kaiser Hadrians. Man vgl. dazu den gleichnamigen Beitrag von Dr. Rainer Pudill im NNB 10/2015, S. 369 ff.
Am 6. November fand unsere 27. Auktion im Haus der Vereine statt, zu der viele Vereinsmitglieder erschienen, etliche aber auch mit schriftlichen Geboten vertreten waren. Franz-Peter Kleiß war wie von Anfang an der souveräne Auktionator, der ca. 700 Lose zuzuschlagen hatte.
Am 7. Oktober (607. Sitzung) referierte Dr. Barbara Simon, unsere 2. Vorsitzende, über „Pharmacia in nummis - Münzen und Medaillen aus der Sammlung des Deutschen Apothekenmuseums Heidelberg“. Die Medaillen reichen vom 16. Jh. bis in die Neuzeit. Sie nehmen Bezug auf Einzelpersonen wie Apotheker oder Naturwissenschaftler, aber auch auf Arzneimittelfirmen, Gilden und Gesellschaften oder würdigen Verdienste um die Pharmazie. Als Beispiele für die Spannbreite der Medaillen dienten die Medaille des Wiener Apothekers Abraham Sanger aus dem Jahre 1563 und eine moderne Medaille von Anita Blum-Paulmichl aus dem Jahr 1968 auf die Schutzheiligen der Apotheker, Cosmas und Damian.
Vom 25. bis 27. September 2015 feierte die Numismatische Gesellschaft Speyer ihr 50-jähriges Bestehen und richtete dazu das 50. Süddeutsche und 12. Deutsche Münzsammlertreffen aus, die Berichterstattung erfolgte im NNB 11/2015, S. 425 ff.
Dr. Gunter Quarg, Münzfreunde Darmstadt, informierte uns am 3. Juni (603. Sitzung) über „350 Jahre Glockenbau des Darmstädter Schlosses im Medaillenbild". Angeregt durch die Grundsteinmedaille zum Glockenbau des Darmstädter Schlosses, begab sich Herr Quarg auf Spurensuche und zeigte die Entstehungsgeschichte des Glockenbaus auf und verfolgte seine Geschichte mit vielen interessanten Medaillen.
Ein „numismatisches Randgebiet" brachte uns am 6. Mai (602. Sitzung) Dr. Wolfgang Krauth, Universität Tübingen, mit „Westfälische Städtesiegel im 13. Jahrhundert als Quellen für die Stadtgeschichte“ nahe. Er betrachtete die Siegel als Ausdruck sogenannter symbolischer Kommunikation und fragte, was die verschiedenen Städte Westfalens durch ihre Siegel über sich und ihr Selbstverständnis zum Ausdruck bringen wollten. Aus gegebenem Anlass wagte er dabei auch einen Seitenblick auf die Numismatik.
Am 1. April (601. Sitzung) stellte Dr. Alexander Ruske, Deutsche Bundesbank, Numismatik & Geldgeschichte, „Das Geldmuseum der Deutschen Bundesbank" vor. Sein Blick in die Sammlungsbestände war ebenso spannend wie seine Bemerkungen zum Umbau, der im Moment die Schließung des Geldmuseums bedingt. Dr. Ruske war ein hervorragender Botschafter für die Numismatik und die Bundesbank.
600. Monatssitzung
Am 4. März feierte die Numismatische Gesellschaft Speyer ihre 600. Monatssitzung und damit ihr 50-jähriges Bestehen. Alle Anwesenden erhielten als Erinnerung an dieses wichtige Datum in der Geschichte der Gesellschaft eine von unserem Mitglied Peter-Götz Güttler gestaltete Erinnerungsmedaille (die bei den Kurznachrichten in diesem NNB abgebildet ist), anschließend richtete der Speyerer Oberbürgermeister als Mitglied der Gesellschaft ein Grußwort an die Versammlung. Den Vortrag des Abends hielt Dr. Rainer Albert zum Thema „50 Jahre Süddeutsche Münzsammlertreffen und ihr Medaillenertrag“. Die NGS, die 2015 das Süddeutsche Münzsammlertreffen organisieren wird, war auch in der Vergangenheit mehrfach mit der Durchführung dieser Treffen beauftragt.
Die Bibliothek der NGS im Haus der Vereine, Ruhlandstraße 4, war jeweils an den Tagen der Monatstreffen (jeder 1. Mittwoch im Monat) geöffnet.
Unsere Schriftenreihe wurde mit den nachfolgenden 3 Bänden fortgesetzt (für Mitglieder kostenlos):
Albert, Rainer (Hrsg): Zeitenwende. Münzprägung und Geldwirtschaft in der Zeit Kaiser Heinrichs IV (1056-1106). Numismatische Gesellschaft Speyer, Speyer 2015 (= Schriftenreihe der Numismatischen Gesellschaft Speyer, Bd. 52). 86 S., bebildert, 12 Euro.
Albert, Rainer (Hrsg): Böses Geld, schlechtes Geld, falsches Geld. Numismatische Gesellschaft Speyer, Speyer 2015 (= Schriftenreihe der Numismatischen Gesellschaft Speyer, Bd. 53). 224 S., farbig bebildert, 19,50 Euro.
Albert, Rainer: Die Medaillen und Abzeichen der Süddeutschen Münzsammlertreffen 1966-2015. Numismatische Gesellschaft Speyer, Speyer 2015 (= Schriftenreihe der Numismatischen Gesellschaft Speyer, Bd. 54). 112 S., farbig bebildert, 18 Euro.
Jahreshauptversammlung 2015
Rückblick auf die Jahreshauptversammlung 2015
Am 4. Februar (599. Sitzung) fand die Jahreshauptversammlung mit Vorstandswahlen statt. Zuerst gedachte die Versammlung der 2014 verstorbenen Mitglieder Horst Jung, Dr. Klaus Petry und Karl-Heinz Sauerbeck.
Danach gaben der 1. Vorsitzende Dr. Rainer Albert den Rechenschaftsbericht, der Kassierer Robert Ungerer den Kassenbericht und die Kassenprüfer Dietrich Weeber und Herbert Groß den Prüfbericht. Danach wurde die gesamte Vorstandschaft entlastet. Vor der dann anstehenden Neuwahl des Vorstands, die Dr. Gerhard Graab leitete, wurden die ausscheidenden Vorstandsmitglieder Dr. Werner Transier (mit der Anerkennungsmedaille in Bronze) und Franz-Peter Kleiß (mit der selten verliehenen Eligius-Medaille des Bildhauers Gernot Rumpf) geehrt.
Die Neuwahl des Vorstandes erbrachte folgendes Ergebnis:
Geschäftsführender Vorstand:
Dr. Rainer Albert, 1.Vorsitzender;
Dr. Barbara Simon, 2. Vorsitzende;
Dr. Wolfgang Dreher, Schriftführer;
Robert Ungerer, Kassierer;
Hans-Jügen Renner, Bibliothekar.
Beisitzer:
Albert Feldle, Dietmar Frey, Jög Gierth, Erwin Hund, Thomas Junghans, Joachim Kessler, Richard Rothenberger, Giorgio Verzieri, Gunter Walde, Rolf Wessel.
Dr. Albert wies (wie bereits 2014) darauf hin, dass er bei der JHV 2016 sein Amt niederlegen werde. Als Kassenprüfer wurden gewählt Herbert Groß, Dietrich Weeber und als Stellvertreter Markus Klemm.
Der Beitrag für 2016 bleibt unverändert bei 30 Euro (15 Euro für Zweitmitglieder).
Die Gesellschaft hat aktuell 218 Mitglieder.
Als Neumitglieder erhielten die Anstecknadel in Bronze Erik Eschli, Dr. Markus Gehm, Sibylle Kuhn, Hans-Jürgen Renner, Heinrich Seifert und Florian Hellberg. Die Anstecknadel in Silber für 5 Jahre Mitgliedschaft erhielten Rüdiger Berg, Franz Bitz, Jürgen Grabowski, Dominik Heberling, Dr. Thomas-Michael Kahl und Jürgen Lorenz. Für 10-jährige Mitgliedschaft wurden mit der goldenen Anstecknadel geehrt Karl Bourdy, Peter Heydenreuter, Bernhard Kammleitner und Theo Schäfer.
Die Urkunde für 25 Jahre Mitgliedschaft erhielten Herbert Grün, Friedhelm Litzenberger, Albert Raff, Otmar de Riz, Jutta Schumacher und Gregor Seufert.
Eine Güttler-Medaille als Dank für aktive Mitarbeit im Jahr 2014 erhielten Dr. Rainer Albert, Karl-Heinz Bummel, Dr. Wolfgang Dreher, Oberbürgermeister Hansjörg Eger, Albert Feldle, Dietmar Frey, Karl Heinz Fröhner, Jörg Gierth, Herbert Groß, Ludwig Haas, Maximilian Hayart, Dominik Heberling, Walter Hook, Armin Hoppe, Thomas Horn, Erwin Hund, Dr. Egon Joerchel, Thomas Junghans, Joachim Kessler, Franz-Peter Kleiß, Markus Klemm, Karlheinz Naber, Peter Reimann, Richard Rothenberger, Konstantin Sarai, Klaus Schiffmann, Klaus Schneider, Dr. Werner Transier, Robert Ungerer, Georg Verzieri, Gunter Walde, Ulrich Walter, Dietrich Weeber, Martin Weiß und Rolf Wessel.
Für besondere Verdienste über viele Jahre erhielt Erwin Hund die goldene Verdienstmedaille der Gesellschaft. Die sehr harmonisch verlaufene Jahreshauptversammlung wurde mit einem Ausblick auf 2015 und das in Speyer stattfindende Süddeutsche Münzsammlertreffen beendet.
Monatsversammlungen 2014
Monatsversammlungen 2014:
Unsere Adventssitzung am 3. Dezember (597. Sitzung) brachte neben einem hübsch dekorierten Saal und einem gemütlichen gemeinsamen Essen auch die traditionelle Ausstellung, bei der Mitglieder in kleinen Exponaten liebevoll gestaltete Sammelideen präsentierten und alle dafür mit einem kleinen Geschenk belohnt wurden.
Dr. Wolfgang Dreher, Hanhofen, stellte am 5. November (596. Sitzung) „Deutsches Notgeld aus der Zeit des Ersten Weltkrieges" vor und zeigte dabei sehr ausgefallene Exponate, die anschließend auch breit diskutiert wurden.
Am 1. Oktober (595. Sitzung) referierte Norbert Mersch M.A., Leiter der Geldgeschichtlichen Sammlung der Kreissparkasse Köln, über einen interessanten Teil der Sammlung: „Agrippina die Jüngere in der Geldgeschichtlichen Sammlung der Kreissparkasse Köld. Er stellte antike Prägungen auf Agrippina vor und konnte dann den Bogen bis in die Neuzeit spannen und viel zur rheinischen Geschichte berichten.
Am 3. September (594. Sitzung) stellte uns Robert Eberlein M.A., Degussa, München, „Gold und Silber vom Meeresgrund - Die spanische Schatzflotte des Jahres 1622" vor. Der Vortrag handelte von den 28 Schiffen der spanischen Schatzflotte des Jahres 1622. Eines der fünf gesunkenen Schiffe dieser Flotte wurde 1985 von dem amerikanischen Schatztaucher Mel Fisher entdeckt und ein großer Teil der Ladung geborgen. Ausgewählte Exponate wurden vorgestellt und lösten eine lebhafte Diskussion aus.
Am 6. August (593. Sitzung) referierte Dr. Sebastian Steinbach, Auktionshaus Künker, Osnabrück, über Würfel, Wein und Walther - Stauferzeitliche ‚Buchführung' am Beispiel der Reiserechnungen Wolfgers von Passau (1191-1204)". Die vorbildliche Interpretation einiger Quellentexte eröffnete interessante Blicke in die stauferzeitliche Wirtschaftsgeschichte.
2. Juli 2014 (592. Sitzung). Die im Jahresprogramm angekündigten Vorträge von Juli und August wurden vertauscht, zuerst sprach Dr. Rainer Albert, Speyer, über „Die Rolle der Götter in der augusteischen Münzprägung" und stellte dabei die wichtigsten göttlichen „Helfer" des Prinzeps vor und konnte auch Verschiebungen innerhalb der langen Regierungszeit des Kaisers zeigen.
In unserer 591. Monatsversammlung am 4. Juni informierte uns unser Mitglied Dr. Markus Wesche, München, über den Wiener Medailleur Carl Radnitzky (1818-1901), der einer der fruchtbarsten Medailleure Mitteleuropas im 19. Jh. war. Der Vortrag stellte den Medaillenkünstler als Virtuosen und Innovator vor. Radnitzky fand seinen eigenen Stil in Distanz von seinen Vorgängern, zugleich erwies er sich als glänzender Vertreter der Graveurskunst. Vor allem wurden seine Werke aus den 1840er Jahren vorgestellt werden, als Radnitzky sich für eine Karriere im Staatsdienst in Position bringen musste. Dafür erfand er eine Reihe von Lehrstücken der Medaillenkunst.
Am 7. Mai (590. Sitzung) sprach unser Mitglied Dr. Konrad Schneider, Frankfurt/M., über „Die wilden 1740er und 1750er Jahre im Südwesten". Die erste Hälfte des 18. Jhs. war nicht nur in der Geldgeschichte des deutschen Südwesten eine Zeit des Umbruches und der Unsicherheit. Es gab kaum gültige Normen. Der Reichsprobationstag von Regensburg von 1736 bis 1738 schuf zwar einen Reichsfuß, der den Leipziger Fuß von 1690 zur Reichsnorm erhob, aber nur missachtet wurde, und nach 1750 neuen Systemen Platz machte, dem süddeutschen Konventionsfuß und dem preußischen „Graumannschen Fuß". Diese Periode führte in die verheerende Geldverschlechterung des Siebenjährigen Krieges, aus dem die beiden neuen Systeme gestärkt hervorgingen.
Dr. Barbara Simon, unser Mitglied aus Ludwigshafen, referierte am 2. April 2014 (589. Sitzung) über „Die Außenpolitik des Augustus im Spiegel der Münzen". Vor allem die Erfolge im Osten durch die Rückgewinnung der Feldzeichen von den Parthern wurde anhand der Münzen thematisiert. Frau Dr. Simon stellte diese Münzen in ihrer Bedeutung für die Erneuerung der militärischen Befehlsgewalt und damit den Machterhalt des ersten Princeps vor. Auch auf den Münzbildern der Nachfolger wurden die Slogans der augusteischen Prägungen in angepasster Form wieder verwendet.
Bei unserem Treffen am 5. März (588. Sitzung) stellte unser Mitglied Walter Kraut, Ludwigshafen, sehr übersichtlich und sehr instruktiv das komplexe Thema „Im Spiegel der Münzen und Medaillen: Entstehung und Niedergang der Weimarer Republik" vor.
Zum ersten Treffen im neuen Jahr am 8. Januar 2014 (586. Sitzung) gab es wie immer ein Numismatisches Quiz, das diesmal sehr stark auf die (neuen) Euro-Länder abgestellt war.
Auktion
Am 7. November leitete Franz-Peter Kleiß in gewohnt souveräner Manier unsere jährliche Auktion, es war die 26. und alle hat er betreut. Es wurde munter geboten und zahlreiche Objekte wechselten den Besitzer.
Exkursion
Am 17. Mai 2014 besuchten wir in Basel unser Mitglied Dr. Michael Matzke, der uns die von ihm eingerichtete neue Dauerausstellung des Münzkabinetts im Historischen Museum zeigte. Vgl. dazu NNB 6/2013, S. 209 ff. Die Fahrt, die auch eine Stadtführung einschloss, hatte wieder Rolf Wessel organisiert.
Münzbörse
Am 11. Mai 2014 führten wir unsere 40. Pfälzische Münzbörse in der Stadthalle Speyer durch, die sowohl auf Händler- als auch Besucherseite ein volles Haus brachte. Jeder 20. Besucher erhielt eine numismatische Überraschung, zudem war der Umtausch von Umlaufmünzen im Wert von 10 Euro gegen das neueste deutsche 10-Euro-Stück möglich.
Jahreshauptversammlung 2014
Jahreshauptversammlung 2014
Am 5. Februar (587. Sitzung) fand die Jahreshauptversammlung statt. Zuerst gedachte die Versammlung den im vergangenen Jahr verstorbenen Mitgliedern Harald Dietz, Leimen; Wolfgang Essebier, Schwegenheim; Dr. Helmut Emrich, Flehingen; Wilhelm Eglseer, Bonn; Willi Himmelsbach, Speyer; Adolf Nussbauer, Lingenfeld; Karl-Friedrich Schneider, Sandhausen; und Anfang Januar 2014 Horst Jung, Speyer. Dem Jahres- und dem Kassenbericht 2013 folgte die einstimmige Entlastung des Vorstands. Zu neuen Kassenprüfern wurden gewählt Herbert Groß und Dietrich Weeber, Stellvertreter Markus Klemm, andere Wahlen standen nicht an. Der Jahresbeitrag für 2015 wird 30 Euro betragen.
Die bronzene Anstecknadel erhielten Georg Baums, Wolfgang Eversberg, David Valentin Klemm, Paul Noah Klemm, Frank Klemmer, Lion König, Kai Nußbauer, Peter Stoelben, Dr. Kurt Schumacher; die silberne Anstecknadel erhielten Dr. Wolf Böhm, Ernst Cremer, Michael Deubig, Peter B. Feuser, Dr. Herbert Leube, Andreas Schmitt, Rainer Seelig, Sebastian Sondermann; die goldene Anstecknadel erhielten Bernd Geyer, Peter Lipp, Ulrich Walter.
Für 25-jährige Mitgliedschaft wurden geehrt Ludwig Bender, Hellmuth Eiberger, Anton Geiger, Liselotte Krämer, Hans-Hermann Mohr, Helmut Steiger, Fritz Theiß. Die Jahresmedaille von Peter Götz Güttler erhielten als Dank für ihr Engagement 2013 die Herren Dr. Albert, Baader, Bummel, Dr. Dreher, Oberbürgermeister Eger, Feldle, Frey, Fröhner, Gierth, Groß, Haas, Hayart, Heberling, Hook, Hoppe, Horn, Hund, Dr. Joerchel, Junghans, Kessler, Kleiß, Klemm, Klett, Köhler, König, Müller, Naber, Reimann, Rothenberger, Sarai, Schiffmann, Schineller, Schneider, Dr. Transier, Ungerer, Verzieri, Walde, Walter, Weeber, Weiß, Wessel.
Für besondere und herausragende Verdienste um die NGS erhielten Dr. Wolfgang Dreher die Anerkennungsmedaille in Silber und Dr. Rainer Albert die Anerkennungsmedaille in Gold.
Monatsversammlungen 2013
Monatsversammlungen 2013:
Am 4. Dezember 2013 (585. Sitzung) fand unsere Weihnachtssitzung statt, bei der man verschiedene Ausstellungsobjekte besichtigen und prämieren konnte und traditionell bei einem gemeinsamen Essen lange zusammen saß. Die Ausstellungsobjekte waren dann bis Anfang Januar 2014 in der Volksbank in Speyer als Sammelideen ausgestellt.
Am 8. November trafen sich viele Mitglieder zu unserer 25. NGS-Auktion (mit ca. 700 Losen) im Haus der Vereine. Zum 25. Mal schwang Franz-Peter Kleiß den Auktionshammer, so wie er zum 25. Mal die Auktion vorbereitet hatte und auch abwickelte. Eine bewundernswerte Leistung, für die ihm der Vorsitzende Dr. Rainer Albert mit einer Medaille unter dem Beifall der Anwesenden dankte.
Am 7. November konnte die Ausstellung „Christus auf römischen und byzantinischen Münzen - in Zeichen, Worten und Bildern" in der Volksbank Kur- und Rheinpfalz in Speyer eröffnet werden. Die Entwicklung der Christusdarstellungen bzw. der auf Christus weisenden Zeichen wurde von ihren Anfängen bis zum Beginn der Neuzeit in einer wahrhaft imponierenden Münzreihe gezeigt, verdeutlicht zudem in vielen Großfotos.
Am 6. November (584. Sitzung) musste der im Programm angekündigte Vortrag leider ganz kurzfristig ausfallen. Dr. Rainer Albert sprach dann über „Moechten die Teutschen nie vergessen, was den Befreiungskampf nothwendig machte und wodurch sie gesiegt. Die Befreiungshalle von Kelheim und ihre Bedeutung in der Numismatik". Er hatte diesen Vortrag im Oktober in Leipzig bei einer Tagung der Sächsischen Numismatischen Gesell-schaft zur Völkerschlacht von Leipzig 1813 gehalten und zeigte, wie das Andenken an die Völkerschlacht 1863 und 1913 für die jeweilige Politik genutzt wurde.
Am 2. Oktober (583. Sitzung) zeigte uns Dr. Bernd Sprenger, Langenfeld, mit seinem Vortrag „1923 - Vor 90 Jahren erreichte die Hyperinflation in Deutschland ihren Höhepunkt. Chronik einer wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Katastrophe", welche Auswirkungen die große Inflation in Deutschland 1923 hatte. Es war der jungen Weimarer Republik nicht gelungen, die hoch defizitären staatlichen Haushalte nach dem Ende des Ersten Weltkrieges zu stabilisieren. Die Staatsverschuldung geriet aus dem Ruder. Die Inflationsspirale drehte sich immer schneller. Am Ende betrug der Wechselkurs zum US-Dollar 4,2 Billionen Mark.
Ausstellungen
2023 - Ausstellung Griechische Welt in Münzen - Die Sammlung der „Lebendigen Antike
Am 2. November wurde in der Speyerer Volksbank die Ausstellung „Griechische Welt in Münzen - Die Sammlung der „Lebendigen Antike“ eröffnet. Als Pendant zur Sammlung römischer Münzen (Slg. Roggenkamp) trug Dr. Friedrich Burrer für den Verein „Lebendige Antike Ludwigshafen e.V.' in den Jahren 2000 bis 2011 eine Sammlung von 94 griechischen Münzen zusammen, die nun zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Leitgedanke ihres Aufbaus war ihr künftiger schulischer Einsatz im Geschichts- und Griechisch-Unterricht des Ludwigshafener Theodor-Heuss-Gymnasiums. So umfasst sie einen Zeitraum vom Beginn der Münzprägung in archaischer Zeit bis zum Ende der autonomen Prägung am Ende des Hellenismus. Unter geographischen Gesichtspunkten sind Münzen von Gallien im Westen bis Indien im Osten vertreten, was die enorme Ausbreitung der griechischen Kultur in der damals bekannten Welt unterstreicht. Schließlich soll gezeigt werden, wie groß die Bandbreite der Prägeherren war: Stadtstaaten (Poleis), Bundesstaaten, Monarchen, Stämme, Beamte und viele andere. Zu dieser Sammlung ist ein umfangreicher Katalog erhältlich (Band 56 der Schriftenreihe der NGS, von Dr. Friedrich Burrer und Dr. Barbara Simon).
2019 - Ausstellung „Bronzen wie Tiere. Heide Dobberkau und ihre Tierwelten“
Am 22. August konnte in der Speyerer Volksbank die Ausstellung „Bronzen wie Tiere. Heide Dobberkau und ihre Tierwelten“ eröffnet werden, curatiert von Dr. Wolfgang Steguweit und in Zusammenarbeit mit dem Münzkabinett Berlin, das durch Dr. Johannes Eberhardt vertreten war. In der Tradition von August Gaul, Rene Sintenis, Ewald Matare sowie ihren Bildhauerlehrern Hermann Scheuernstuhl (Hannover) und Edwin Scharff (Hamburg) fand Heide Dobberkau (geb. 1929) ihren eigenen, unverwechselbaren Stil. Dabei entwickelte sie sich im Laufe eines langen Künstlerlebens zu einer begnadeten Tierbildnerin sensibler Kleinskulpturen, Reliefs, Medaillen und Holzschnitte. Die Ausstellung ist bis 9. Oktober während der Schalterstunden zu sehen.
2018 - Ausstellung „Kunst prägt Geld - MUSE MACHT MONETEN“.
Am 21. Juni 2018 konnten wir die Ausstellung „Kunst prägt Geld - MUSE MACHT MONETEN“ in Zusammenarbeit mit dem Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin in der Volksbank Kur- und Rheinpfalz in Speyer eröffnen. Die Ausstellung widmete sich der Frage „Was passiert, wenn Kunst in den Sog von Geld und Macht gerät?“. Die gut präsentierten künstlerischen Antworten faszinierten und lockten zahlreiche Besucher nach Speyer.
Bei der Ausstellungseröffnung konnte die gastgebende Speyerer Volksbank Kur- und Rheinpfalz für ihre 50-jährige NGS-Mitgliedschaft mit der von Maya Graber neu gestalteten Jubiläumsmedaille geehrt werden.
2016 - Ausstellung „Giannantonio Bucci (1925-2001) - Medailleur und Bildhauer aus Speyers Partnerstadt Ravenna“
Am 7. April 2016 eröffnete die NGS in der Hauptstelle Speyer der Sparkasse Vorderpfalz die Ausstellung „Giannantonio Bucci (1925-2001) - Medailleur und Bildhauer aus Speyers Partnerstadt Ravenna“. Bucci lehrte nach seiner Ausbildung in Florenz und Carrara an verschiedenen Kunsthochschulen, seit 1985 war er freischaffender Künstler. Bucci widmete sich stark der Porträtgestaltung, in der er es sowohl in der Bildhauerei als auch in der Medaillenkunst zu einer großartigen Meisterschaft brachte. Er verstand es nicht nur, das Wesen des Dargestellten auszudrücken, sondern auch sein Werk im Porträt erstrahlen zu lassen. Seine Porträtarbeiten sind psychologisch und poetisch zugleich. In der Ausstellung, die gut besucht war, war ein breiter Querschnitt seines Medaillenschaffens zusammen mit anderen Zeugnissen zu sehen.
Ausstellungen 2015
In der traditionellen Herbstausstellung der Numismatischen Gesellschaft Speyer (Eröffnung am 5. November 2015) wurden diesmal Münzen und Medaillons aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. zeigen. Die Darstellungen stammen vorwiegend aus der (griechisch-)römisch-ägyptischen Götterwelt und eben von dem „neuen Gott“ Antinoos - so eröffnete sich uns ein faszinierender Blick in die Vergangenheit.
25. September, -18 Uhr: Ausstellungseröffnung „Medaillen und Plaketten zu den süddeutschen Münzsammlertreffen 1965 – 2015“ in der Sparkasse Vorderpfalz, Hauptstelle Speyer.
Am 19. März 2015 fand mit großer Publikumsbeteiligung die Eröffnung der Ausstellung „Von der zweiten zur dritten Dimension - Medaille und Kleinplastik im Schaffen zeitgenössischer deutscher Künstler“ in der Volksbank Kur- und Rheinpfalz in Speyer statt, vgl. dazu die Berichterstattung im NNB 5/2015, S. 181 ff.
Eine weitere Ausstellung eröffneten wir am 26. März in der Sparkasse Vorderpfalz, Hauptstelle Speyer, diesmal mit einer Motivsammlung „Bienen und Imkerei in nummis". Die Ausstellung lockte neben Münzsammlern auch etliche Imker an und beeindruckte durch den in der Antike beginnenden Querschnitt zu Münzen und Medaillen mit Bienenmotiven und schöne Dekorationen, zu denen auch ein originaler Bienenkorb gehörte.
Ausstellungen 2014
„Mensch, was bist du für ein Schlingel! Wilhelm Busch in nummis", so lautete der Titel einer Ausstellung, die wir Dank unseres Mitglieds Reinhard Goldschmidt, Karlsruhe, in der Hauptstelle Speyer der Sparkasse Vorderpfalz am 11. September 2014 eröffnen konnten. Es gab nicht nur Münzen, Medaillen, Geldscheine und vieles anderes zu Wilhelm Busch zu sehen, er war (in Person des Schauspielers Ernst Pilick) auch selbst anwesend und erzählte zur Begeisterung der Besucher humorvoll aus seinem Leben.
Am 3. April 2014 wurde die Ausstellung „Frommes Geld? - Gottheiten auf Münzen der Römischen Republik" in der Sparkasse Vorderpfalz eröffnet.
Am 13. Februar 2014 konnten wir die Ausstellung „Münztechnik auf Münzen und Medaillen. Die Sammlung von Richard Peterhänsel, Plauen" in Anwesenheit des Sammlers in der Volksbank Kur- und Rheinpfalz in Speyer eröffnen, die mit Schautafeln und vielen schönen und interessanten Medaillen die Geschichte der Münztechnik erzählte.
Ausstellungen 2013
Am 26. September 2013 eröffneten wir in der Hauptstelle Speyer der Sparkasse Vorderpfalz die Ausstellung „Caesar und Konsorten - Münzen aus dem römischen Bürgerkrieg". Mit Marius begann Ende des 2. Jhs. v. Chr. die Zeit der Imperatoren, die einen tiefgreifenden Wandel der Römischen Republik brachte und an deren Ende Octavian als „Kaiser Augustus" stehen sollte. Diese für die europäische Geschichte so grundlegenden ca. 100 Jahre wurden anhand ausgewählter römischer Münzen sowie Fotos und Texten eindrucksvoll dokumentiert.
Ausstellungen 2012
Am 31. Mai 2012 wurde die Ausstellung „Plastisch! – Figur, Medaille, Objekt“, die wir im Arbeitstitel „Junge Künstlerinnen stellen aus - Impulse für Deutschland“ genannt hatten, in der Speyerer Volksbank eröffnet. Bis zum 4. Juli 2012 stellten Adelheid Fuss, Anne Karen Hentschel, Almuth Lohmann-Zell, Anna Martha Napp, Stefanie Petrat, Petra Schwenzfeier und Kornelia Thümmel, die das Kunststudium an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein in Halle verbindet, Medaillen und plastische Objekte aus und zeigen, welch wunderbare Impulse von Halle ausgehen. Bei der Speyerer Kult(o)urnacht am 1. Juni wurde die Ausstellung von mehreren Hundert Menschen besucht.
Unter den „Fliegenden“ von Anne Karen Hentschel: (v.l.n.r.:) NGS-Vorsitzender Dr. Rainer Albert, Anna Martha Napp, Anne Karen Hentschel, Adelheid Fuss, Vorstandssprecher Rudolf Müller bei der Eröffnung der Ausstellung „Plastisch! – Figur, Medaille, Objekt“ in der Speyerer Volksbank.
R.A.
50. SMT
50 Jahre Numismatische Gesellschaft Speyer
50. Süddeutsches Münzsammlertreffen
12. Deutsches Münzsammlertreffen 2015
Zum 50-jährigen Bestehen der Numismatischen Gesellschaft Speyer (NGS) gab es ein großes Festprogramm. Die Deutsche Numismatische Gesellschaft vergab zur Ehrung einer ihrer größten und aktivsten Mitgliedsgesellschaften das 12. Deutsche zusammen mit dem 50. Süddeutschen Münzsammlertreffen nach Speyer.
Der Reigen der Veranstaltungen begann am Freitag, dem 25. September 2015, mit einem großen Empfang in der Speyerer Hauptstelle der Sparkasse Vorderpfalz (die ein Gründungsmitglied der NGS ist). Gezeigt wurde eine einmalige und vollständige Ausstellung aller Medaillen und Abzeichen, die in 50 Jahren zu den Süddeutschen Münzsammlertreffen herausgegeben wurden. Dazu legte der NGS-Vorsitzende Dr. Rainer Albert auch einen farbig bebilderten Katalog vor, in dem diese Objekte mit ihrem jeweiligen numismatischen Hintergrund erfasst sind. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurden auch die Gründungsmitglieder, die der Gesellschaft noch angehören, geehrt, sie erhielten eine mit ihrem Namen und einer Widmung auf der Rückseite gravierte Kunstmedaille des Bildhauers Klaus Kowalski mit dem Titel „Numismatica — NGS 1965-2015“.
Die Gründungsmitglieder der Numismatischen Gesellschaft Speyer (NGS), Roland Jossé (Gründungsvorsitzender), Helfried Ehrend, Gerhard Puderer, Norbert Rotter (für das Gründungsmitglied Sparkasse), Friedrich Martin Eisensteck, Dr. Rainer Albert (1. Vorsitzender der NGS) erhielten während der Eröffnungsveranstaltung zum „50. Geburtstagsfest" der NGS in der Hauptstelle der Sparkasse Vorderpfalz als Würdigung für ihre Verdienste um die NGS eine speziell angefertigte und individuell gravierte Medaille des Künstlers Klaus Kowalski.
Am Samstag, dem 26. September 2015, eröffnete dann im Speyerer Stadtratssitzungssaal der DNG-Präsident Nicol Worbs das Münzsammlertreffen und überreichte anschließend den Eligius-Preis der Deutschen Numismatischen Gesellschaft an Dr. Wolfgang Steguweit aus Gotha, es folgten dann Vorträge zum Tagungsthema „Böses Geld, schlechtes Geld, falsches Geld“. Im Begleitprogramm wurden Führungen in den Kaisersaal des Domes und ein Stadtspaziergang gerne wahrgenommen.
Der Tag endete mit einem festlichen Abendessen mit begleitender Weinprobe im großen Festsaal im Speyerer Haus der Vereine, was den Gästen aus ganz Deutschland eindrucksvoll Pfälzer Gastfreundschaft und Weinkultur vermittelte und begeisterte Reaktionen hervorrief.
Das Treffen wurde am Sonntag, dem 27. September 2015, mit weiteren Referaten zum Tagungsthema fortgesetzt und endete am Nachmittag mit der DNG-Jahreshauptversammlung und einer Präsidiumssitzung der Deutschen Numismatischen Gesellschaft. Zum Treffen gestaltete der Künstler Carsten Theumer aus Halle eine Kunstgussmedaille (vorgestellt im NNB 7/2015, S. 258 f.), außerdem erschien zum Tagungsthema ein Sammelband mit 10 Beiträgen: „Rainer Albert, Hrsg.: Böses Geld, schlechtes Geld, falsches Geld. Speyer 2015“ (= Schriftenreihe der Numismatischen Gesellschaft Speyer, Bd. 53; 224 S., farbig bebildert). Die Speyerer Gesellschaft wurde insgesamt ihrem Ruf als eine führende numismatische Gesellschaft glänzend gerecht.
Börse
Pfälzische Münzbörse wieder am Start
12. Mai 2024
in der Rheinfrankenhalle in Altlußheim stattfinden.
Die Münzbörse der Numismatischen Gesellschaft Speyer findet 2024 in der Altlußheimer Rheinfranken-Halle statt, die sich mit prima Lichtverhältnissen präsentiert.
Die traditionsreiche und regional sehr bedeutsame Pfälzische Münzbörse der Numismatischen Gesellschaft Speyer wurde kurz vor ihrem 50-jährigen Jubiläum von der Corona-Pandemie ausgebremst. Damit soll nun Schluss sein, es geht wieder los!
Wie in der Vergangenheit wird es auch beim Neustart ein breit gefächertes Angebot geben: Die ganze Welt des Euro mit Sonderprägungen und Jahressätzen wird ebenso angeboten wie moderne und historische Münzen und Medaillen, Papier- und Notgeld, Fachliteratur und Schätze aus vielen Randgebieten der Numismatik. Jeder Sammler kann hier fündig werden. Die Münzbörse bietet die Möglichkeit zum Kauf und Verkauf.
Was bleibt gleich?
Die Börse findet wieder am Muttertag statt, also am Sonntag, 12. Mai 2024, von 9 bis 15 Uhr.
Das NGS-Team hält Erfrischungen und Stärkungen bereit.
Es gibt ausreichende Parkmöglichkeiten.
Was ist neu?
Die Börse muss 2022 in die Nachbarschaft von Speyer ausweichen. Sie findet statt in der raum- und beleuchtungsmäßig bestens geeigneten Rheinfranken-Halle, Hockenheimer Str. 66, 68804 Altlußheim, die von Speyer über die B39 gut erreichbar ist. Die aktuellen Corona-Regeln müssen beachtet werden. Im selben Haus gibt es ein italienisches Ristorante.
Kontakt für Händler und Besucher: Albert Feldle, Tel. 07254/4046026 oder 0157/38437794 oder albert.feldle[ at ]gmx.de
Literatur
Rainer Albert (Hrsg.): Zeitenwende. Münzprägung und Geldwirtschaft in der Zeit Kaiser Heinrichs IV. (1056-1106). Speyer 2015 (= Schriftenreihe der Numismatischen Gesellschaft Speyer e. V., Bd. 52). 88 S. bebildert, 12 Euro, Bezug: E-Mail katoju[at]web.de oder Tel. 06232/65050.
Die Schriftenreihe der Numismatischen Gesellschaft Speyer e. V. hat im September 2015 nach vierjähriger Pause einen Zuwachs von gleich drei Bänden erfahren (Bde. 52-54). Pünktlich zum 12. Deutschen und 50. Süddeutschen Münzsammlertreffen in Speyer hat sich eine der größten und zugleich aktivsten numismatischen Vereinigungen in Deutschland damit drei würdige Geschenke zu ihrem 50. Geburtstag gemacht. Der Entstehungsgrund für den ersten der drei Bände, herausgegeben von Rainer Albert, liegt freilich bereits vier Jahre zurück: das „Salierjahr“ 2011 in Speyer. Gleich drei Jubiläen für die Stadt wie für die Salier wurden damals mit der Sonderausstellung Die Salier - Macht im Wandel im Historischen Museum der Pfalz begangen, in der auch die Numismatik nicht zu kurz kam (siehe dazu den Beitrag des Rezensenten im NNB 4/2011). Bereits 2006, im 900. Todesjahr Heinrichs IV, wurden bei den Monatstreffen der Numismatischen Gesellschaft drei Vorträge zur späteren Salierzeit gehalten, die 2011 erweitert und aktualisiert im Druck vorgelegt werden sollten. Da dies erst jetzt geschehen konnte, kam von 2011 ein salierzeitlicher Vortrag hinzu, und zwei weitere Zugaben haben nunmehr den speziell der Zeit des vorletzten Saliers gewidmeten kleinen Band komplettiert.
Zu Beginn bietet Sebastian Steinbach (Von Münzrechtsverleihungen, Handelszöllen und Inlandsfunden - Heinrich IV (1056-1106) und der Beginn der Geldwirtschaft in der Salierzeit, S. 9-2.5) in großen Zügen einen Überblick über die münz- und geldgeschichtlichen Entwicklungen der Salierzeit und deren wirtschaftsgeschichtliche Grundlagen. Er zeichnet das Bild vorn allgemeinen Wirtschaftswachstum im 10. bis 13. Jahrhundert, der durch den Aufschwung des Städtewesens, des Binnenhandels und der Bautätigkeit im 11. Jahrhundert eine besondere Dynamik entfaltete. Vor diesem Hintergrund arbeitet Steinbach anhand von Geldnennungen, Münzrechtsverleihungen, Prägetätigkeiten und Inlandsfunden eine Zunahme von Geldversorgung und Geldgebrauch in breiteren Bevölkerungskreisen heraus. Gerade die Zeit Heinrichs IV markiert somit auch geldwirtschaftlich einen Umbruch, wenn auch vielleicht nicht den Beginn der Geldwirtschaft an sich. 15 Abbildungen illustrieren den Beitrag und vermitteln dabei eine instruktive Vorstellung von der Vielfalt der Münzprägung der Zeit.
Den Anfang der regionalen Beiträge macht für den Nordwesten des Reiches, also für das Herzogtum Niederlothringen, aber ohne Friesland, Peter Ilisch (Das Münzwesen im Nordwesten des Reiches zu Zeiten Heinrichs S. 27-38). Ilisch bietet jedoch keinen Überblick über das Münzwesen der Region im eigentlichen Sinne, sondern begibt sich speziell auf die Suche nach dem Umfang königlicher Prägetätigkeit. Mit klarem Fokus auf die Zeit Heinrichs IV. kommen die Verhältnisse in Köln, Tief, Groningen, Aachen, Maastricht, Lüttich, Antwerpen, Duisburg und dem westfälischen Dortmund zur Sprache. Geboten werden Spezialdiskussionen einzelner Typen oder kleinerer Typenfolgen, die auf Ilischs 1997/98 und 2014 in bislang zwei Bänden vorgelegter grundlegender Neubearbeitung der Münzprägung in mehreren niederlothringischen Landschaften zur Zeit der Ottonen und Salier beruhen. Die Argumentation wird gestützt von 13 Abbildungen - wie im gesamten Band meist von hervorragender Qualität - die zugleich einen guten Querschnitt niederlothringischer Münzkunst repräsentieren.
Für den Südwesten des Reiches bietet dann Ulrich Klein (Die südwestdeutsche Münzprägung in spätsalischer Zeit und der Straßburger Bischof Kuno von Michelbach (1100-1123), S. 39-59) zwar nicht ganz das, was der Titel andeutet. Denn einen Überblick eben über die Münzprägung zumindest in den wichtigeren schwäbischen Prägestätten Straßburg, Basel, Zürich, Konstanz und Ulm gibt es nicht - gab es aber natürlich im ursprünglichen Vortrag. In der Druckfassung konzentriert sich Klein stattdessen auf den letzten Straßburger Bischof der Salierzeit und legt nach einem biographischen Abriss sowie einer ausführlichen Forschungsgeschichte ein Corpus der Prägungen Kunos von Michelbach vor. In typisch Klein’scher, vorbildhafter Manier wird hier das Material, das sich auf drei Denartypen und zwei dazugehörige Obole in sieben Haupt- bzw. Untervarianten verteilt und in insgesamt 28 Exemplaren vorliegt, ausgebreitet; jedes Stück ist exakt beschrieben, verifiziert und auf sieben Tafeln, die auch Stempelidentitäten verzeichnen, in einfacher und doppelter Originalgröße abgebildet.
Michael Matzke (Münzprägung zwischen Immobilisierung und Umbruch. Geld und Münzen im regnum Italicum unter Heinrich IV, S. 61-75) geht zuletzt nach Reichsitalien, der seit dem 11. Jahrhundert (geld-)wirtschaftlich führenden Region Europas. Auf eine Forschungsgeschichte - den Schlusspunkt setzt 2015 der Norditalien-Band des MEC-Projekts - folgt ein Überblick über die langobardisch-karolingische bis salische Münzprägung und -verwaltung. Der Schwerpunkt aber liegt auf den Emissionen Heinrichs IV aus Pavia, Mailand, Venedig, Verona und Lucca, wie alle italienischen Denare konsequent bildlos und von Immobilisierung geprägt. Um 1100 kam es in Pavia, Mailand und Lucca dabei erstmals zu einer massiven Münzverschlechterung, die Matzke auch mit den Kosten für den Ersten Kreuzzug erklärt. Ein Ausblick auf die nachsalische Zeit, die einige neue Münzstätten zeitigte, und die Mailänder Imperialis-Prägung Friedrichs I. Barbarossa von 1162/67, die bewusst auf Stil und Standard unter Heinrich IV zurückgriff, beschließt den mit 35 Abbildungen sehr anschaulichen Beitrag.
Die erste der zwei Zugaben ist eine von Peter Ilisch und Sebastian Steinbach konzipierte Karte „Königliche“ Münzprägung in der Regierungszeit Heinrichs IV (1056-1106) (5. 76f.). Sie verzeichnet Münzrechtsverleihungen und -bestätigungen sowie allein oder teilweise königliche Münzstätten, doch wäre über einzelne Punkte speziell im süddeutschen Raum durchaus noch zu diskutieren. Die zweite Zugabe - ein Wiederabdruck aus dem NNB 8/2011 - hat zwar nichts mit Salierzeit und Münzen, dafür aber mit den Saliern und moderner Medaillenkunst zu tun und stammt von Rainer Albert (Künstlerwettbewerb zum Salierjahr 2011. Numismatische Gesellschaft Speyer fördert Kunststudenten, 5. 79-86). In Bild und Wort stellt Albert den ersten bis dritten Preis sowie drei weitere Arbeiten des Medaillenwettbewerbs „Kunstmedaille Salierjahr 2011" vor, den die Numismatische Gesellschaft Speyer in Kooperation mit der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle durchgeführt hat. Entstanden sind thematisch und künstlerisch teils sehr eigenwillige, auch die Grenzen der Medaille sprengende, stets aber hochinteressante (Medaillen-)Objekte, die das Speyerer Salierjahr würdig bereichert haben. Letztlich bieten die meisten Beiträge zwar nicht viel Neues – bzw. neue Ergebnisse haben die Autoren bereits anderweitig publiziert -, sie werden als allgemeinverständliche und kompakte Einführungen für ihren jeweiligen Bereich aber Bestand haben. Der Beitrag von Ulrich Klein ist freilich genuin - sollte er der Auftakt sein zum dringend erwarteten Straßburg-Corpus? - und wird dem Band einen festen Platz in der dannenbergzeitlichen Literatur sichern. Um jedoch die numismatische „Zeitenwende“ der Zeit Heinrichs IV in all ihren Facetten und Implikationen richtig herauszuarbeiten, bräuchte es einen räumlich wie thematisch deutlich umfassenderen Band - Forschungsstoff gibt es genug!
Stefan Kötz
Personalia
Franz-Peter Kleiß †
Franz-Peter Kleiß †
Die Numismatische Gesellschaft Speyer (NGS) trauert um ihr langjähriges Mitglied Franz-Peter Kleiß sowie seine Frau Barbara, die am 23. Juli 2022 einem tragischen Unglück zum Opfer fielen. F.-P. Kleiß trat 1972 der 1965 gegründeten NGS bei und wurde 1980 in den erweiterten Vorstand gewählt. Er war Kontaktperson zur Kreis- und Stadtsparkasse Speyer und organisierte die vereinsinternen Auktionen von Beginn an. Von 2003 bis 2015 gehörte er außerdem als Bibliothekar dem geschäftsführenden Vorstand an. In dieser Funktion betreute er die Bibliothek der NGS im Haus der Vereine, die derzeit über 4000 Fachbücher sowie alle gängigen numismatischen Fachzeitschriften und Auktionskataloge umfasst. Als Experte für Speyerer Medaillen baute er eine entsprechende Sammlung für die Sparkasse Speyer auf, die inzwischen dem Historischen Museum der Pfalz in Speyer übereignet wurde. Die im Speyerer Jubiläumsjahr 1990 zahlreich erschienenen Medaillen publizierte er in einem Band der Schriftenreihe der NGS. Bei der. Münzbörse in der Stadthalle war er stets als Ansprechpartner am Infostand der NGS beratend tätig. Franz-Peter Kleiß war durch seine hilfsbereite, ausgleichende und humorvolle Art bei allen Mitgliedern sehr beliebt. 1985 wurde er für sein außergewöhnliches Engagement mit der Anerkennungsmedaille in Bronze geehrt, es folgten 1990 Silber und 1997 Gold. Er hinterlässt in der NGS eine große Lücke und alle Mitglieder und Freunde werden ihn sehr vermissen. Das Mitgefühl der Gesellschaft gilt den Angehörigen des Ehepaars Kleiß.
Wolfgang Dreher
Giorgio Verzieri 1936-2021
Giorgio Verzieri †
Mehrere Jahrzehnte und bis zu seinem Tod am 23. Mai 2021 war Giorgio Verzieri Vorstandsmitglied der Numismatischen Gesellschaft Speyer. Es ist deshalb eine traurige Wahrheit, dass die NGS mit ihm eine ihrer Säulen verliert. Er steckte immer voller Ideen und Unternehmensgeist und hielt im Laufe der Jahre drei Vorsitzende auf Trab. Giorgio konnte bissig werden, wenn er den Eindruck hatte, man wolle seinen Ideen, für die er immer bereit war, auch Arbeit zu übernehmen, aus Bequemlichkeit nicht folgen. Wenn etwas besprochen und beschlossen war, dann legte er los und so mancher Jüngere im Verein hatte seine Mühe mitzuhalten. Einige Beispiele mögen zeigen, wie nachhaltig Giorgio Verzieri, der kaum eine Monatsversammlung versäumte und für die Bewirtung sorgte, in der NGS wirkte und was ihm der Verein, der ihn mit allen seinen Auszeichnungen ehrte, zu verdanken hat.
Als der Verein 1979 beschloss, beim Speyerer Altstadtfest mit einer Medaillenprägung präsent zu sein, war alles um die Spindelpresse sein Ressort. Das blieb nicht nur so, sondern einige Jahre später beschaffte er auch ein ausreichend großes Zelt und machte den Verein damit unabhängig von Hof- oder Garagenzuweisungen. Der Zeltauf- und abbau, den selbstverständlich er leitete, war für alle Beteiligten ein jährliches Exerzierfeld mit anschließendem gemeinsamen Durchschnaufen.
Ab 1992 wollte die NGS keine Spindelpressenprägungen mehr auf dem Altstadtfest, sondern Hammerprägungen ohne Ring mit selbst gegossenen Schrötlingen, alles ganz im Stil antiker Tetradrachmen. Die Probeprägungen erfolgten in Giorgios Werkstatt, aber schon beim Gießen der Schrötlinge zeigte sich, dass fundiertes theoretisches Wissen nutzlos ist ohne praktische Kenntnisse; die steuerte er bei. Im Laufe der Jahre wurde der Herstellungsprozess immer weiter optimiert, das Medaillenprä-gen war ein Höhepunkt des Vereinsjahres und fand erst lit dr exorbitanten Silberpreiserhöhung ihr Ende.
Ein letztes Beispiel ist die Weihnachtssitzung der NGS, bei der seit „urdenklichen" Zeiten Mitglieder kleine Ausstellungsobjekte präsentieren. Giorgio Verzieri wollte mehr daraus machen und richtete mit seiner Frau und einem Helferteam ein opulentes Buffet als Grundlage für einen gemütlichen Abend auch mit Familienangehörigen. Diese Bereicherung des Vereinslebens ist heute bei der NGS kaum noch wegzudenken.
Bei der NGS-Münzbörse wird er vielen Händlern und Sammlern mit seinem Bewirtungsstand fehlen, der auch seine Idee war und den er betrieb. Aber er wird nicht nur ihnen, er wird uns allen in der NGS fehlen, sein Andenken werden wir bewahren.
Rainer Albert, Dietmar Frey