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Verein
Vorsitzender:
Helmut Herholz
Friedeburger Str. 38
09599 Freiberg
Tel. (03731) 245763
Homepage:
www.freiberger-muenzfreunde.de
Zusammenkunft:
jeden 2. Donnerstag im Monat, 19 Uhr, Gaststätte „Brauhof“ (Vereinszimmer), Körnerstr. 2 (außer Juli/August/Dezember).
Geschichte der Münzstätte Freiberg
Einführung in die Geschichte der Münzstätte Freiberg
Vorbemerkungen
Freiberg und später Muldenhütten war über Jahrhunderte eine der bedeutendsten sächsischen Münzstätten und wurde über 350 Jahre als sächsische Hauptmünzstätte bezeichnet. Die Geschichte dieser Einrichtung weiter zu erforschen und die Veröffentlichung neuer Erkenntnisse hierbei ist ein wichtiges Anliegen der Freiberger Münzfreunde.
Als Einführung in die Problematik und allgemeine Gesamtübersicht werden in diesem Beitrag die einzelnen Münzperioden, in denen Freiberg als Münzstätte in Erscheinung tritt, übersichtlich dargestellt und in groben Zügen erläutert. Unseren Publikationen (speziell den beiden Bänden „Die Münzstätte Freiberg“ von Hans Friebe und Christel Grau und zahlreichen Freiberger Münzblättern) sind dann auch detailliertere Darstellungen des derzeitigen Kenntnisstandes über die einzelnen Perioden zu entnehmen.
Mit diesen Publikationen wurde eine lebhafte Diskussion angeregt und wir hoffen auch in weiterer Zukunft diesbezügliche Arbeiten publizieren zu können. Mit großer Spannung erwarten wir auch die Veröffentlichung weiterer Fundberichte, denn die Auswertung der Münzfunde, besonders aus der Brakteaten- und der Groschenperiode lassen noch viele neue Erkenntnisse erwarten.
Die Einteilung der Prägeperioden
Es sind für die Münzstätte Freiberg vier Prägeperioden zu unterscheiden:
I. Brakteatenperiode ca. 1174-1339
II. Groschenperiode 1338-1525
III. Talerperiode 1525-1556
IV. Markwährungsperiode 1887-1953
Diese Perioden sind deutlich abzugrenzen und sie zeigen auch die überregionale Wirksamkeit finanztechnischer Entwicklungen auf, da gleichartige Perioden für fast alle Münzstände Mitteleuropas zu unterscheiden sind.
I. Brakteatenperiode ca. 1174-1339
Die Brakteatenperiode
Dokumentarisch belegt ist die Existenz einer Münzstätte in Freiberg zwar erst für das Jahr 1244, aber es ist als sicher anzunehmen, dass schon unter Otto dem Reichen (1156-1190) spätestens ab 1185 Münzen in Freiberg geprägt wurden. Die ersten hier geprägten Brakteaten, wie die aus dünnen Silberblechen nur einseitig geprägten Pfennige genannt werden, zeigen den Markgrafen von vorn mit Schwert und Fahne.
Die Münzform der Brakteaten überhaupt ist erstmals in der Mark Meißen nachzuweisen und zwar hat hier die Entwicklung bereits um 1130 zu dieser Form gefunden. Es beginnt eine Epoche, die in Ausnutzung der Materialeigenschaften des Silberblechs, der speziellen einseitigen Prägetechnik und einer Auswahl geeigneter Darstellungselemente, romanische Kleinkunstwerke von herausragender Bedeutung entstehen lässt. Gegen Ende der Regierungsperiode Dietrich des Bedrängten (1195-1222) setzt ein deutlicher Niedergang der künstlerischen Qualität ein und unter Heinrich dem Erlauchten (1222-1288) bereits sind die Darstellungen soweit verroht, dass wir auf diesen Stücken jeden Einfluss von Kunst und Kultur vermissen.
Obwohl Hohlpfennig- und später auch Hohlhellerprägungen in Sachsen noch bis 1525 beibehalten werden, ist keine Weiterentwicklung mehr zu verzeichnen. Die eigentliche Brakteatenperiode endet bereits 1339 mit einer meißnischen Währungsreform, die den Übergang von der Pfennig- zur Groschenwährung brachte. Neben den Münzen selbst, sind für die Brakteatenperiode auch die Münzbehältnisse in Form von Brakteatendosen von Interesse, da sie oft Abbildungen der dazugehörigen Münzen aufweisen und somit der Zuordnung vorhandener Stücke dienen können. Einige Brakteatendosen wurden auch bei Ausgrabungen im Stadtgebiet von Freiberg gefunden.
II. Groschenperiode 1338-1525
Die Groschenperiode
Ab 1320 werden in der Mark Meißen verstärkt Zahlungen in Prager Groschen vorgenommen. Diese ab 1300 von König Wenzel II. in Böhmen‚ nach dem Vorbild der französischen Turnosengroschen, geschlagenen Stücke waren ob ihrer Handlichkeit und allgemein anerkannten Gültigkeit sehr beliebt. Sie entsprachen wohl auch mehr den sich entwickelnden weitreichenden Geschäftsbeziehungen. Aber erst 1338 werden die ersten Meißnischen Groschen geprägt, die zunächst als Breite Groschen, später als Breite Meißner Groschen bezeichnet werden.
Das umfangreiche Münzmaterial der von der sächsischen Hauptmünzstätte Freiberg ausgegangenen Groschenprägungen ist durch das Standardwerk „Die Meißnisch-Sächsischen Groschen" von Gerhard Krug bereits sehr gut aufgearbeitet. Es lassen sich im Verlaufe der fast zweihundertjährigen Prägeperiode zahlreiche Varianten feststellen, die in mehrere Haupttypen zu gliedern sind.
Bedenkt man, dass Krug für die Zeit bis 1500 über 2000 verschiedene Groschenvarianten unterscheidet, kann man etwa erahnen, was diese Periode für den Hauptmünzort Freiberg bedeutet. Die Erstgestaltung der Breiten Groschen war ein künstlerisches Meisterstück der Gotik und hat zu vielen Nachahmungen geführt. Der Groschen als ein Teilstück des Talers, wird auch nach dessen Einführung hier weitergeprägt.
III. Talerperiode 1525-1556
Die Talerperiode
Entgegen früheren Annahmen, sind die ersten sächsischen Guldengroschen, wie die Taler zunächst bezeichnet wurden, nicht in Freiberg geprägt. Es sind auch deren Vorläufer, die Schreckenberger oder Engelsgroschen nicht für die Münzstätte Freiberg nachweisbar. Der im böhmischen Joachimstal seit 1520 von den Grafen Schlick geprägte „Joachimsthaler" wurde Namensgeber für die Münzsorte, die bis zum Jahre 1871 Währungseinheit für Sachsen und die meisten deutschen Länder war, den Taler. Dieser und seine Teilstücke wurden in Freiberg von 1525 bis 1556 geprägt, und obwohl dies die kürzeste Prägeperiode der Stadt war, sind zahlreiche Prägungen nachweisbar.
Besonders unter den Herzögen Georg, Heinrich und dem späteren Kurfürsten Moritz erreichte die Münzstätte Freiberg eine neue Blütezeit.
Neben den Talerstücken wurden in diesem Zeitraum auch ½ Taler, ¼ Taler, Groschen, Dreier und Pfennige in großer Anzahl in Freiberg geprägt.
Der Nachfolger Kurfürst August indessen hatte andere machtpolitische Ziele und fühlte sich wohl auch im Stande, die Ordnung der Landesmünzstätte selbst zu bestimmen und zu kontrollieren. Nichts lag darum näher, als die Münzstätte zentral am Residenzort in Dresden einzurichten. Als August 1556 die Anordnung zur Schließung der Freiberger Münze traf, gab es zwar eine Bittschrift des Freiberger Rates an den Kurfürsten, aber keine Änderung dieser für Freiberg so tiefgreifenden Entscheidung.
IV. Markwährungsperiode 1887-1953
Die Markwährungsperiode
Die Entwicklung Dresdens zu einer Metropole wurde durch die Reichseinigung von 1871 bedeutend beschleunigt. Produktionsstätten hatten im Stadtzentrum keinen Platz mehr und auch für die in Nähe des Schlosses gelegene Münze war bald die letzte Stunde gekommen. Bereits seit Jahren wurde damals nicht mehr in das alte Gemäuer investiert.
Der Ausbau der Eisenbahnverbindung nach Freiberg und Chemnitz, sowie die speziellen örtlichen und personellen Gegebenheiten des dortigen staatlichen Hüttenbetriebes, machten eine Verlegung der Münze nach Muldenhütten sinnvoll.
Hier wurden nun mit dem von Dresden übernommenen Münzzeichen E von 1887 bis 1919 1, 2, 5, 10, 20, 25 Pf- Stücke, 1/2 Mark- und 1-Markstücke des Deutschen Reiches in einheitlicher Gestaltung geprägt. Weiterhin entstanden meist mit dem Bild des regierenden sächsischen Königs 2, 3, 5, 10 und 20-Mark-stücke in Reichswährung.
Bereits 1915 entstehen auch in Muldenhütten die ersten Ersatzmünzen des 1. Weltkrieges und bis 1923 werden aus Aluminium, Eisen und Zink Münzen zu 1, 5, 10 und 50 Pfennig, 3 Mark, 200 Mark und 500 Mark geprägt. Rentenpfennig und Rentenmark lösen 1923 die durch die Inflation wertlos gewordene Mark des Deutschen Reiches ab. In Muldenhütten entstehen 1, 2, 5, 10 und 50-Rentenpfennigstücke, sowie 1 und 3-Markstücke. Schon 1924 werden mit dem gleichen Bild 1, 2, 5, 10 und 50-Reichspfennigstücke geprägt. Im Jahre 1932 entsteht sogar ausnahmsweise ein 4-Reichspfennigstück. Dieses Nominal war zuvor in Sachsen 1810 letztmalig geprägt worden. Bis zum Jahre 1932 springen in Muldenhütten weiterhin 1, 2, 3, und 5-Markstücke vom Stempel, dabei einige sehr schöne Gedenkmünzen.
Im lll. Reich sind dagegen keine 3-Markstücke mehr geprägt worden, sondern neben der beibehaltenen Stückelung der Kleinmünzen nur noch 1, 2 und 5-Reichsmarkmünzen. Auch zahlreiche Medaillen sind unter den Graveuren Barduleck und Hörnlein im Zeitraum 1887 – 1945 in Muldenhütten entstanden.
Unter sowjetischer Besetzung werden 1947 10-Pfennigstücke und 1948 5-Pfennigstücke aus Zink geprägt.
Mit Aluminiummünzen zu 1, 5 und 10 Pfennig, die 1949 bis 1953 in Muldenhütten für die Deutsche Notenbank der DDR hergestellt wurden, endet die Prägetätigkeit an dieser traditionsreichen Münzstätte.
Aktuelles Programm
12. September 2024
FMF-Intern Wahlleiter, Vorstand : Ergebnisdarstellung der Neuwahl und Vorstellung des neuen Vorstandes
10. Oktober 2024
Dr. Rüdiger Weise: Münzen der Ernestiner
19. Oktober 2024; FBF / FMF: Börse (Tivoli)
14. November 2024
J.Krutak; W. Neubert: Freiberger Notgeldscheine
06. Dezember 2024, Weihnachtsfeier Gaststätte „Freyhof“
Münzbörsen
85.Münzbörse am 19.10.2024 in Freiberg.
Am 19.10.2024 fand zwischen 9.00 und 14Uhr die beliebte Münzbörse in Freiberg statt.
In diesem Jahr gab es in den Morgenstunden keine vom Schnee verwehten Straßen und so konnten auch die Aussteller und Besucher aus dem Erzgebirge gefahrlos anreisen
Insgesamt wurden von 31 Ausstellern die Vitrinen geöffnet und 166 Besucher bestaunten die angebotenen Stücke.
Manche Sammlung wurde an diesem Vormittag sicher um das eine oder andere gesuchte Stück bereichert.
Ebenso wichtig wie die angebotenen Münzen und Medaillen war der rege Erfahrungsaustausch zwischen Händlern und Besuchern.
Eine Besonderheit war die Vorstellung zweier neuer Medaillen der Freiberger Münzfreunde.
Zum einen die 6.Elbegold Medaille zum 900. Geburtstag von „Otto der Reiche“ -der Freiberger Stadtgründers
Zum anderen eine weiter Medaille aus der Serie Montanregion Erzgebirge Krušnohoří – Ehrenfriedersdorf
November 2024, Jens Knopfe FMF
Medaillen
Ausbeutemedaillen
Medaillen auf den Bergbau und das Hüttenwesen in Freiberg und Umgebung
Internationales Jahr der Chemie 2011 und 125 Jahre Entdeckung des Germaniums im Himmelsfürster Argyrodit durch Clemens Winkler
175 Jahre Gemeinde Zug bei Freiberg/Sachsen
175 Jahre Zug bei Freiberg/Sachsen
Die Bergbaulandschaft Zug ist Teil der ausgewählten Stätten für die vorgesehene Kandidatur zum UNESCO-Welterbe „Montanregion Erzgebirge". Nun geben die Freiberger Münzfreunde e.V. eine Medaille auf „175 Jahre Zug bei Freiberg/Sachsen" heraus.
Der Ort Zug wurde 1839 gegründet. Sein Name leitet sich von den auf dem Haupterzgang aufsitzenden Bergwerkshalden her, den Haldenzügen. Zur Entwicklung des Ortes trugen die verschiedensten dem Bergbau dienenden Bauwerke bei, wie Grubengebäude, Huthäuser und Pferdegöpel. Hinzu kamen die auf dem Gebiet des ehemaligen Freiberger Amtsdorfes Berthelsdorf liegenden Flure und Gebäude der regellos angelegten Bergmannssiedlung Brand. Weiterhin gelten als Keimzellen das Rote Vorwerk, das Hilligersche Vorwerk und das Maukische Vorwerk.
Nach einer Idee des Festkomitees „175 Jahre Zug" fertigte Lothar Schumacher einen Entwurf an. Den Stempel schuf Ralf Exner, und die 1. Dresdner Medaillenmünze Glaser & Sohn führte die Prägung aus.
Die Vorderseite der Medaille ist dreigeteilt und zeigt oben die „Drei Kreuze", links einen mit Holzbohlen abgedeckten Kunstgraben und rechts einen betenden Bergmann in historischer Arbeitstracht vor einer Schachtkaue. Auf der Rückseite ist das Huthaus der ehemaligen Beschert Glück Fundgrube dargestellt.
Die Medaille ist zu beziehen über: Freiberger Münzfreunde e. V., c/o Hans Friebe, Tschaikowskistraße 85, 09599 Freiberg. Die Ausgabe in 999er Silber kostet 62 Euro inkl. 19 % Mwst., die Ausführung in Kupfer vergoldet 12,50 Euro inkl. 19 % Mwst.
Medaillen Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří
Publikationen
Eine Liste mit allen Publikationen finden Sie unter der Rubrik Publikationen
Kataloge
Lothar Schumacher: Die Medaillen der Freiberger Münzfreunde e.V. 1986 bis 2012. Freiberger Münzfreunde, Freiberg 2012. 92 S., bebildert, 12,50 Euro
Zunächst legte Lothar Schumacher, vielfach bewährter Autor (montan) numismatischer Schriften einen Katalog der Medaillen der Freiberger Münzfreunde vor. Er startet mit einem Kurzabriss der Vereinsgeschichte, die 1966 mit der Gründung einer „Fachgruppe Numismatik“ beginnt. Die Medaillenedition dieser Gruppe startet 1986 mit zwei Medaillen auf die 800-Jahr-Feier Freibergs und wird 1987 mit einer 5-teiligen Suite auf den 1. Jahrestag des Wiederaufzugs der Historischen Freiberger Berg- und Hüttenparade 1986 fortgesetzt. Man kann sagen: Der Verein hatte sein Thema gefunden. 1990 erfolgte dann im Zuge der deutschen Wiedervereinigung die Neugründung unter dem Namen „Freiberger Münzfreunde e.V.“, der 1991 eine 6-teilige Medaillensuite auf den Bergbau und das Hüttenwesen in Freiberg und Umgebung emittierte. Von nun an ging es Schlag auf Schlag, wie im NNB dokumentiert. Der Band bildet alle Medaillen der Freiberger Münzfreunde bis 2012 ab, die Beschreibungen sind sehr ausführlich, Zwischentexte erläutern die einzelnen Sachkapitel. Ein bemerkenswertes Stück Medaillengeschichte wird vorbildlich präsentiert.
Henning Huschka, Hans Friebe: Die Medaillen der Freiberger Porzellanfabriken 1923 bis 2012. Freiberger Münzfreunde, Freiberg 2013 (= Katalog 2 der Reihe der Freiberger Münzblätter). 56 S., farbig bebildert.
Die Freiberger Münzfreunde gehören zu den besonders aktiven und produktiven Münzvereinen in Deutschland; in dieser Zeitschrift kann regelmäßig über Freiberger Medaillenausgaben und die Fortführung der Freiberger Münzblätter berichtet werden. Neben dem Schwerpunkt sächsische Numismatik ist es die Montannumismatik, die in Freiberg gepflegt wird und die Liebhaber in ganz Deutschland hat. An dieser Stelle ist es nun angezeigt, auf zwei Veröffentlichungen der Freiberger Münzfreunde hinzuweisen, die helfen, das Freiberger Medaillengeschehen zu erfassen.
Ähnliches gilt für einen zweiten Band über die Medaillen der Freiberger Porzellanfabriken 1923 bis 2012, den Henning Huschka und Hans Friebe vorlegten. Es handelt sich um ein eher unbekanntes Randgebiet der Numismatik, das aber mit dieser Publikation mehr ins Interesse rücken kann. Die Autoren stellen zunächst (interessant bebildert) vor, wie und warum es in der Bergbaustadt Freiberg überhaupt zur Ansiedlung von Porzellanfabriken kam und dann, was numismatisch relevant dort produziert wurde. Der Schwerpunkt liegt eindeutig in der DDR-Zeit und dort auf Auszeichnungen staatlicher Organe und Organisationen (z.B. SED, FDGB, FDJ, NVA Betriebskampfgruppen etc.). Künstlerische Arbeiten gibt es hier kaum, dafür schaurig-schönes Polit-Einerlei. Aber natürlich muss auch das für die numismatische Forschung bewahrt werden, was der Katalog mit ordentlichen Beschreibungen auch leistet. Die Bilder sind sehr gut, gerade wenn man das Problem der Fotografie von Porzellan- und Keramikstücken bedenkt.
Den Autoren und den Freiberger Münzfreunden ist für diese beiden Bände ein großes Kompliment auszusprechen.
Franz Macher
Inhalt - Freiberger Münzblätter, Heft 23, 2014
Freiberger Münzblätter, Heft 23, 2014
Aus dem Inhalt:
- Th. Arnold, A. Knoke: Bekanntes, Neues und Unbekanntes zu den sächsischen Löwenpfennigen.
- H. Mehner: Die Freiberger Münzprägung 1500 bis 1528 als Notwendigkeit für den Erhalt des Freiberger Bergbaus?
- Ch. Grau, P. Hammer: Arbeitsanleitung für Angestellte einer Münzstätte Mitte des 16. Jhs.
- Ch. Müller: Die Königlich Sächsischen Cassenbillets gemäß Gesetz vom 6.9.1855.
- L. Schier: Ein Freiberger numismatisches Zeugnis aus der Oberlausitz und dessen Spur zum Porzellanerfinder Tschirnhaus.
FMB, Sonderausgabe 9/2014
Freiberger Münzblätter, Sonderausgabe 9/2014
Johann Gottlieb Bidermann: Von Bergwercks-Münzen und weiteren numismatischen Schriften. Freiberger Münzfreunde, Freiberg 2014. 287 S., 16,50 Euro zzgl. Versandkosten. Bezug: Hans Friebe, Tschaikowskistr. 85, 09599 Freiberg.
Die Publikationen der Freiberger Münzfreunde genießen nicht zuletzt bei Montanhistorikern und Sammlern von Bergbauprägungen einen guten Ruf, immer wieder werden mit großem Sachverstand grundlegende Werke veröffentlicht. Das gilt auch für den hier anzuzeigenden Band. Vorgelegt wird ein Reprintband sämtlicher numismatischer Schriften des Freiberger Ge-lehrten Johann Gottlieb Bidermann (1705-1772), darunter :,Von BergwercksMünzen" und die 2. bis 8. „Abhandlung von Berg-Münzen", „Chur-Fürstl. Sachs. Begräbniß- und Gedächtniß-Münzen", „Bäume auf Müntzen" und „Von Hunger-Münzen". Wie großartig bearbeitet der Band ist, wird dadurch unterstrichen, dass zu „De numis Freibergensibus praefatus" eine deutsche Übersetzung beigegeben ist und zu „De Aesculano Foninarum Metallicarum" und zu „De Numis Rei Monetariae Reformatae Testibus" jeweils ein Abstrakt. Nicht nur hübsche Illustration, sondern gewichtiges Forschungsmittel ist das Kapitel „Gegenüberstellung von Originalabbildungen mit den Holzschnitten", wobei diese Gegenüberstellung vorbildlich kommentiert ist. Den Abschluss des Bandes, der editorisch ein Vorbild ist und eine breite Beachtung ver-dient, sind die Kapitel „Aktenvermerke aus dem Stadtarchiv Freiberg", „Reprintauswahl der Versteigerungskataloge", „Titelblatt des Versteigerungskataloges 1772 der BIDERMANN'schen Bücher", „Catalogus einer Sammlung von Medaillen und andern Müntzen - 1774" und Verzeichniß eines Münz-Vorraths - 1777 - Auszüge mit Bergbaugeprägen". Die zielgerichtete Publikationstätigkeit der Freiberger Münzfreunde in Richtung Bergbau und Bergbaugepräge sucht ihresgleichen und verdient höchste Anerkennung.
Kurt Scheffler
Rückblick
31. MMT Bericht
31. Mitteldeutsches Münzsammeltreffen
03.05. bis 05.05.2024 in Annaberg Buchholz
Silberbergbau und Münzprägung im oberen Erzgebirge
Hervorragend organisiert und geleitet durch den Verein der Freiberger Münzfreunde fand das 31. MMT in und um Annaberg Buchholz statt.
Nach der Eröffnung durch die Präsidentin der DNG, Frau Dr. Barbara Simon und der Begrüßung durch Rolf Schmidt, Oberbürgermeister der Stadt Annaberg Buchholz und Schirmherr des 31.MMT konnte vor dem ersten Vortrag: Rechenpfennige des oberen Erzgebirges (Heinz Meyer) die nähere Umgebung des Tagungslokals in einem geführten Stadtrundgang erkundet werden.
Der Samstag stand ganz im Zeichen von verschiedenen, mit Leidenschaft und detailreichem Fachwissen zum Besten gegeben Vorträgen.
Alle Vorträge wiesen dabei einen Bezug zur Geschichte des Bergbaus und dem Münzwesen des Erzgebirges im Mittelalter auf.
Dr. L. Schuhmacher: Medaillen auf die Montanregion Erzgebirge/ Kruŝnohoři
H. Mehner: Der Geldumlauf im oberen Erzgebirge um 1500
U. Becker: Typologie und Chronologie der sächsischen Klappmützentaler
Dr. R. Grund: Die Kippermünzstätte Annaberg
Auch das Alternativ- und Partnerprogramm ließ die Herzen der Teilnehmer höherschlagen.
Zur Auswahl standen der Besuch der Annenkirche, der Türmerwohnung, des Adam Ries Museums, des Bergwerkes „Im Gößner“, eine Führung durch die Klöppelschule, die Befahrung des „Max Röhling Stollen“ der Frohnauer Hammer und ein Streifzug durch die Manufaktur der Träume.
Am Sonntag zur Münzbörse mit sächsischen Brakteaten, Groschen Talern und Medaillen wurden zahlreiche Fachgespräche geführt und so manche Münze wechselte den Besitzer und füllt jetzt eine vorher unbesetzte Stelle in der einen oder anderen Sammlung.
Den Organisatoren der Freiberger Münzfreunde, hier vor allem Herrn Helmut Herholz und Herrn Udo Becker sei noch einmal herzlich Dank gesagt.
Medaille: Montanregion Erzgebirge Annaberg Buchholz
2 Unzen Feinsilber 130,00 €/ Stück | 42 g Kaiserzinn mit Kupferstift 30,00€/ Stück
31. MMT Programm
PROGRAMM MMT 2024
Tagungslokal: Kulturzentrum Erzhammer, Buchholzer Str. 2
Moderation: Helmut Herholz, Co-Moderator: Marcus Peinelt
Freitag, 3. Mai 2024
Ab 14.00 | Anmeldung im Tagungslokal Kulturzentrum Erzhammer, Buchholzer Str. 2
15.00 | Eröffnung durch die Präsidentin der Deutschen Numismatischen Gesellschaft, Frau Dr. Barbara Simon, und den Vertreter der Sächsischen Numismatischen Gesellschaft.
15.10 | Begrüßung durch Rolf Schmidt, Oberbürgermeister der Stadt Annaberg-Buchholz und Schirmherr des 31. Mitteldeutschen Münzsammlertreffens
15.30 | Stadtrundgang Annaberg
18.00 | Heinz Meyer: Rechenpfennige des oberen Erzgebirges
19.00 | Abendessen im Frühstücksrestaurant des Hotels „Wilder Mann“
Samstag, 4. Mai 2024
Ab 8.30 | Anmeldung im Tagungslokal
9.00 | Begrüßung durch die Präsidentin der Deutschen Numismatischen Gesellschaft Frau Dr. Barbara Simon und den Vertreter der Sächsischen Numismatischen Gesellschaft.
9.15 | Dr. Lothar Schumacher: Medaillen auf die Bergstädte der Montanregion Erzgebirge/Krušnohoři
10.00 | Holger Mehner: Geldumlauf im oberen Erzgebirge vor und nach dem „Großen Berggeschrey“ um 1500
11.00 Kaffeepause
11.15 | Udo Becker: Typologie und Chronologie der sächsischen Klappmützentaler
12.00 | Dr. Rainer Grund: Die Kippermünzstätte Annaberg
12.45 | Mittagsbuffet im Tagungslokal Erzhammer
14.00 | Dr. Martin Straßburger: Führung durch das Erzgebirgsmuseum und die dortige Sonderausstellung zum Münzsammlertreffen, Große Kirchgasse 16
16.00 | Führung durch die St. Annenkirche, Große Kirchgasse 21
19.00 | Abendbuffet im Frühstücksrestaurant des Hotels „Wilder Mann“
Sonntag, 5. Mai2024
8.00- 12.00 | Münzbörse mit sächsischen Numismatika
Tische 0,8 x 0,8 m zu 20 €, 1,20 x 0,8 m zu 25€
Eintritt 3,50€ (MMT-Teilnehmer frei)
12.30 | Besuch und Führung im Frohnauer Hammer
14.30 | Mittagessen Berghotel Pöhlberg, Ernst-Roch-Str. 10
15.00 | Schlusswort des Vertreters der SNG zum 31. MMT und Ausblick auf das 32. MMT 2025 in Kamenz
ALTERNATIV- UND PARTNERPROGRAMM
Bitte beachten Sie, dass Eintritt und ggf. Führung selber zu bezahlen sind.
Freitag, 3. Mai 2024
14.00-16.00 | Adam Ries-Museum, Johannisgasse 23
Samstag, 4. Mai 2024
9.30 | Manuela Fischer: „Barbara Uthmann“ im Tagungslokal Kulturzentrum Erzhammer
11.30 | Turmbesteigung der St. Annenkirche
14.00-16.00 | Führung im Besucherbergwerk des Erzgebirgsmuseums „Im Gößner“ (max. 2 x 12 Personen)
14.30-16.00 | Alternativ: Befahrung des „Markus-Röhling-Stollen“ im Stadtteil Frohnau, Sehmatalstr. 15
Sonntag, 5. Mai 2024
9.00 | Gottesdienst in der Annenkirche mit Orgelbegleitung
10.00 | Besuch der „Manufaktur der Träume“ - Spielzeugmuseum des Erzgebirges
Die als Alternativangebot vorgeschlagenen Besuche in der Manufaktur der Träume und des Gottesdienstes in der St. Annenkirche bedürfen keiner Voranmeldung.
Kontakt und Information
Freiberger Münzfreunde e.V.
Udo Becker
Florian-Geyer-Str. 17
09599 Freiberg
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Gedenktafel für ehemalige Münzstätte am Schloss Freudenstein 2018
Gedenktafel für ehemalige Münzstätte am Schloss Freudenstein
Die Freiberger Münzfreunde haben für die ehemalige Meißnisch-Sächsische Münze im Schloss Freudenstein in Freiberg eine Gedenktafel gestiftet. Diese besteht aus 12 einzelnen Plaketten, die nach einer Idee von Peter-Götz Güttler vom Berliner Atelier Latzke gestaltet wurden. Der Guss und die Einfassung in einen Rahmen erfolgte durch die Bildgießerei Seiler in Schöneiche.
Mit dieser Tafel wollen die Freiberger Münzfreunde die von 1170 bis 1556 in ihrer Stadt befindliche Münze in das Bewusstsein der Freiberger Einwohner und ihrer zahlreichen Besucher zurückrufen. Die 12 Tafeln zeigen eine Bildfolge vom Silberfund 1168 über das Berggeschrei zur Erschließung der Lagerstätte, die bergmännische Tätigkeit unter Tage, die Erzförderung mittels Handhaspel, das Probieren der Erze im Ofen, die Sortierung der Erzanteile auf der Scheidebank, die Zerkleinerung im Pochwerk, das Ausschmelzen im Flammofen, die Silberanreicherung im Freiberger Silberofen, die Münzprägung, die Schließung der Münze 1556 und die Stadt Dresden als neuer Standort der sächsischen Hauptmünzstätte.
Die Freiberger Münzfreunde als Stifter dieses Denkmals für die Stadt Freiberg wurden bei ihrem Vorhaben finanziell von den Sponsoren SAXONIA-FREIBERG-STIFTUNG, SCHIWA-Profile GmbH, G.E.O.S. Ingenieurgesellschaft, Dr. H. Richter, MRU GmbH, Sächsisches Metallwerk Freiberg und LSTW GmbH unterstützt.
Anlässlich des Tages des Denkmals am 9. September 2018 gegen 12.30 Uhr wird die Tafel im Eingangsbereich des Schlosses feierlich enthüllt. Die numismatische Weihe erfolgt am 22. September 2018 um 14.30 Uhr direkt im Anschluss an die 77. Freiberger Münzbörse, die von 9 bis 14 Uhr im naheliegenden Ballhaus Tivoli stattfindet. Alle Münzfreunde und Börsenbesucher sind dazu herzlich eingeladen. Kontaktdaten zum Veranstalter sind in der Rubrik Termine/Ausstellungen unter Münzbörsen zu finden.
Udo Becker
Mitgliederversammlung 2017
Am 13. April 2017 führten die Freiberger Münzfreunde in ihrer Vereinsgaststätte „Brauhof“ die Jahreshauptversammlung durch. Dabei wurde vom Vereinsvorsitzenden Helmut Herholz Rechenschaft über die geleistete Arbeit des letzten Jahres und ein Ausblick auf die weiteren numismatischen Vorhaben gegeben. Ebenfalls kam die gute wirtschaftliche Situation des Vereins zur Sprache, was nur durch die aktive Mitarbeit aller Vereinsmitglieder möglich wurde. Die exakte Buchführung des Finanzvorstandes Werner Neubert lobte der Rechnungsprüfer Hans Friebe. Alle Münzfreunde entlasteten den Vorstand und befürworteten einstimmig die zukünftigen Vorhaben. Eine besondere Ehre war es für den Verein, dem seit 1990 amtierenden Beitragskassierer Gerold Jahn für seine vorbildliche Arbeit zu danken, die er leider aus gesundheitlichen Gründen nun nicht mehr durchführen kann. Im Namen aller Freiberger Münzfreunde überreichte der Vereinsvorsitzende an Gerold Jahn die silberne Agricola-Medaille des Vereins mit eingravierter Dankesinschrift sowie einen Blumenstrauß. Das Amt des Kassierers übernimmt ab sofort der Schriftführer Dr. Wolf-Dieter Jentzsch.
Mitgliederversammlung 2016
Am 14. April 2016 fand die turnusmäßige Vorstandswahl der Freiberger Münzfreunde statt. Dabei ergab sich eine neue Verteilung der Aufgaben: Vorsitzender Helmut Herholz, Stellvertreter Udo Becker, Stellvertreter Dr. Lothar Schumacher, Schatzmeister Werner Neubert, Schriftführer Dr. Wolf-Dieter Jentzsch. Auf eigenen Wunsch stellten sich die langjährigen Vorstandsmitglieder Hans Friebe und Dr. Thomas Folgner nicht mehr zur Wahl. Nach einer konstruktiven Diskussion der anwesenden Teilnehmer wurde die Erhöhung des Jahresbeitrages auf 30 € ab 2017 einstimmig beschlossen. Den ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern Hans Friebe (Redakteur der Freiberger Münzblätter) und Dr. Thomas Folgner (Schriftführer) wurde mit einem Blumenstrauß, einer Urkunde und einer Ehrenmedaille mit persönlicher Widmung für ihre langjährige hervorragende Arbeit zum Wohle der Freiberger Münzfreunde gedankt. Die Auswahl des Medaillenmotivs mit dem schreibenden Agricola widerspiegelt anschaulich ihre bis dahin geleistete Tätigkeit im Verein."
Rückblick auf 2015
Das Jahr 2015 stand ganz im Zeichen des Jubiläums „25 Jahre Verein der Freiberger Münzfreunde e. V“, eingetragen ins Vereinsregister am 2. Oktober 1990, dem letzten Tag der DDR. Dieser Anlass sollte im Vereinsleben ganz besonders gewürdigt werden, und er bestimmte die numismatischen Aktivitäten im Jubiläumsjahr. Es begann mit der Herausgabe einer Gedenkmedaille, die jedoch mit einem Gewicht von 3 Unzen Feinsilber und einem Durchmesser von 60 mm von unserem üblichen Standard abweicht Selbstverständlich fand auch eine Festveranstaltung taggenau am 2. Oktober 2015 in der Freiberger Gaststätte „Brauhof“ statt. Die Anwesenheit des Amtsleiters Betriebswirtschaft, Recht und Stadtrat der Stadt Freiberg, Jörg Woidniok, des Präsidenten der Sächsischen Numismatischen Gesellschaft, Dr. Rudolf Reimann, sowie von Vertretern numismatischer Nachbarvereine sprach für die Anerkennung der Aktivitäten des Vereins. Der Vorsitzende Helmut Herholz gab einen Rückblick auf 25 Jahre erfolgreiches numismatisches Wirken. Den Festvortrag hielt Dr. Wolfgang Steguweit zum Thema „Prachtvolle kursächsische Goldmünzen und Medaillen - Glanzpunkte der barocken Thüringer Münzkabinette Arnstadt und Gotha“. Dr. Lothar Schumacher erhielt für seine Verdienste um das Freiberger Medaillenschaffen und für sein engagiertes Arbeiten für die Freiberger Münzblätter die Ehrennadel der SNG verliehen. Zur Erinnerung an diesen denkwürdigen Tag bekamen die Anwesenden einen Kupferabschlag der Jubiläumsmedaille 2015 geschenkt, die mit dem sechsstrahligen Stern des Freiberger Münzmeisters Andreas Alnpeck als spezielles Kennzeichnungsmerkmal gepunzt worden war. Seit 1992 erscheinen vereinseigene Druckerzeugnisse zu interessanten numismatischen Themen, besonders zum Bergbau, Hüttenwesen des Freiberger Reviers und der Münzen und Medaillen des Freiberger und sächsischen Raumes einschließlich von Papier- und Notgeld. Dazugab es wieder einige neue Veröffentlichungen. Pünktlich wie immer erschien das Heft 24 der Freiberger Münzblätter mit zahlreichen interessanten Artikeln. Die Reihe der Sonderausgaben wurde mit der Nummer 10 durch den Reprint von Carl Ritter von Ernst „Von Bergwerksmünzen“ fortgesetzt, den Dr. Lothar Schumacher besorgte. Ebenfalls erschien als Reprint der „Historische Atlas von Sachsen in 25 illuminirten geographischen Charten mit Erläuterungen über die Vergrößerungen und Verkleinerungen dieses Landes von 950 bis zum Jahre 1815.
Zu den regelmäßig stattfindenden Vereinsabenden erhielten die Mitglieder die neuesten Informationen, ergänzt durch eine Literaturschau aus den aktuellen numismatischen Zeitschriften. Höhepunkt einer jeden Zusammenkunft ist immer die numismatische Darbietung in Form eines Vortrages, dessen Gestaltung dem jeweiligen Referenten freigestellt ist. Es fanden folgende Vorträge statt: Udo Becker „Sächsische Medaillen aus vier Jahrhunderten“ und „Antike Münzen“; Dr. Thomas Folgner „Gepräge der Technischen Universität Dresden“; Gerold Jahn „Der Adler als Hoheitszeichen“; Jan Irrtal „Das Papiergeld von Kaiserslautern 1870“; Eberhard Oertel „Der Prägebetrieb der Fa. Oertel, Berlin“; Frederick Rose „Einführung in die habsburgische Heraldik“; Dr. Lothar Schumacher „Die Bergmünzstätte Harzgerode“ sowie Uwe Wollgramm „Edelmetalllegierungen“.
Die Freiberger Münzfreunde unterstützten die TU Bergakademie Freiberg, die in diesem Jahr ihr 250. Gründungsjubiläum feierte, mit der Gestaltung und Bereitstellung von drei Gedenkmedaillen, die auch in diesem Heft beschrieben werden. Zum Tag des offenen Denkmals 2015 beteiligten sich wieder die Freiberger Münzfreunde in der historischen Bergschmiede in Großschirma, um dort den zahlreichen Besuchern die Prägepresse aus der ehemaligen Sächsischen Münzstätte zu Muldenhütten vorzuführen (s. a www.friedrich-aug-ust-schmiede.de).
Bereits zum 70. und 71. Mal fanden in diesem Jahr mit gutem Erfolg Freiberger Münzbörsen statt. Es ist nicht zu übersehen, dass die Häufung derartiger Veranstaltungen einschließlich der vielen Münzauktionen und des Internets sowie der sich abzeichnenden demografischen Entwicklung den von den Vereinen organisierten Sammlerbörsen abträglich ist.
Erstmals fand zur Herbstbörse ein Spezialtreffen von interessierten Sammlern zum Thema „Hörnlein-Medaillen“ statt.
Die Freiberger Gaststätte „Stadtwirtschaft“ hat sich nun schon seit einiger Zeit für die Durchführung der traditionellen Weihnachtsfeier bestens bewährt Es trafen sich wieder viele Vereinsmitglieder zu einem gemütlichen Beisammensein.
Hörnlein-Sammlertreffen 2015
Hörnlein-Sammlertreffen
Wie im NNB 7/2015 angekündigt, fand im Rahmen der Freiberger Münzbörse am 18. Oktober 2015 ein Treffen der Hörnleinsammler statt. Bereits am Vorabend trafen sich in der Gaststätte Brauhof einige von auswärts Angereiste und Freiberger Sammlerfreunde. Am Sonntag setzten sich dann die Interessenten im Börsenraum der Neuen Mensa der TU Bergakademie zusammen. Einige lernten sich hier erstmalig persönlich kennen. Der Autor des Hörnleinkatalogs von 1992, Prof. Paul Arnold, der an einer Ergänzung seiner Hörnlein-Monographie arbeitet, war leider verhindert. Sein Co-Autor Sven Stein vertrat ihn jedoch sehr fachkompetent und konnte noch einige Nachmeldungen und Ergänzungen von anwesenden Sammlern entgegennehmen. Das nahezu fertige Manuskript lag zur Einsichtnahme bereit, wofür sich die Sammler bei den Autoren herzlich bedanken. Mit Unterstützung des Numismatischen Vereins zu Dresden soll das Werk zu Jahresbeginn 2016 erscheinen. Zur Umrahmung konnte man Ausschnitte der Plakatausstellung von Hörnleinmedaillen sehen, die bereits zu anderen Anlässen der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Als besondere Überraschung gab es eine Medaille auf dieses Treffen, die der Graveur Ralf Exner von der Dresdner Medaillenmünze Glaser & Sohn noch rechtzeitig zu diesem Termin in 30 mm Durchmesser (Bronze versilbert und patiniert) geprägt hat. Sie zeigt auf dem Avers das Motiv der Hörnleinmedaille AFA 70 auf die Eröffnung des Dresdner Schlachthofs 1910 mit der aktuellen Umschrift „Wir sind - tierisch gut - drauf". Auf dem Revers ist zu lesen TREFFEN / DER / HÖRNLEINSAMMLER / IN / FREIBERG / 18.10.2015. Von den 50 ausgeprägten Stücken können noch einzelne Restanten zum Preis von 15 € - 4€ Versand mit Einschreiben bei Udo Becker. Florian-Geyer-Str. 17, 09599 Freiberg. erworben werden.
Rückblick auf 2013
Rückblick auf 2013
Im Jahr 2013 standen eine Reihe von Aufgaben an, für deren Realisierung sich wieder viele Mitglieder engagiert eingesetzt haben. Es wurde zur Wahlversammlung 2012 beschlossen, unseren Internetauftritt komplett neu zu gestalten. Mit der Fa. PEPSET aus Drebach wurde das vertraglich vereinbart. Der Gang in die Öffentlichkeit erfolgte planmäßig Anfang 2013. Bei diesen Arbeiten wurde festgestellt, dass unsere Satzung aus der Zeit kurz vor Wirksamwerden der deutschen Einheit dringend überarbeitet und dem derzeit gültigen Vereinsrecht angepasst werden muss. Ein vom Vorstand erarbeitete Entwurf wurde allen Mitgliedern zugestellt. Die Mitgliederversammlung beschloss nach umfangreicher Diskussion am 10. Oktober 2013 die neue Satzung. Sie wird nunmehr beim Notar bestätigt und beim Vereinsgericht eingetragen.
Anfang des Jahres lag nun schon in guter Tradition das Heft 22 der Freiberger Münzblätter vor. Es bietet auf 80 Seiten viele interessante Artikel zu sächsischen numismatischen Themen. Trotzdem geht von hier aus der Wunsch der Radaktion an unsere Sammlerfreunde, sich durch Fachartikel am guten Gelingen zu beteiligen. Die Redaktion steht gern beratend zur Seite. Viel Arbeit hatte Hans Friebe mit Henning Huschka beim Schreiben und der Drucklegung des 56-seitigen Kataloges der Medaillen der Freiberger Porzellanwerke. Er gibt den Sammlern dieser Medaillen durch seine vielen Informationen ein gutes Arbeitsmittel in die Hand. Die Arbeiten am Heft 23 wurden im November abgeschlossen. Auch sind die Arbeiten von Dr. Lothar Schumacher am dritten Band zu den Bergbaugeprägen weit fortgeschritten, so dass die Herausgabe noch 2013 erfolgen kann. Ebenso konnten die Vorarbeiten zu einem Sonderheft zu dem Freiberger Numismatiker Biedermann, der in der 2. Hälfte des 18. Jhs. zahlreiche numismatische Veröffentlichungen herausgab, durch Dr. Lothar Schumacher und Hans Friebe nahezu abgeschlossen werden.
Unsere Jahresmedaille 2013 in Silber war den Freiberger Indiumentdeckern Ferdinand Reich und Hieronymus Theodor Richter vor 150 Jahren gewidmet. Dazu fertigte Dr. Eberhard Auer Klippen aus Indiurn an. Die Vorbereitungen zur Jahresmedaille 2014 sind weit gediehen. Sie wird auf »175 Jahre Zug - Huthaus der Beschert-Glück-Fundgrube hinter den drei Kreuzen" Bezug nehmen.
Die Vereinsabende fanden wieder regelmäßig statt. Wie immer wurden interessante Vorträge gehalten. Es sprachen:
-Udo Becker, Auszeichnungsmedaillen von Friedrich Wilhelm Hörnlein;
-Dr. Thomas Folgner, Medaillen der Universität Halle-Wittenberg;
-Hans Friebe, Gewichte wettinischer Pfennige; Jan Krutak, Euro-Papiergeld; Klaus Mißling, Münzfälschungen an chinesischen Lochmünzen;
-Eberhard Oertel, Eine numismatische Belustigung;
-Dr. Lothar Schumacher, Die Harzer Bergmünzstätte Clausthal und Prägungen aus Tantal
-Uwe Wollgramm, Ephrahimiten.
Die 66. und 67. Sammlerbörsen fanden wiederum erfolgreich im Frühjahr und im Herbst 2013 gemeinsam mit den Freiberger Briefmarkenfreunden statt.
Die traditionelle Weihnachts- und Jahresausklangsfeier führte die Vereinsmitglieder mit ihren Angehörigen aus nah und fern in der Gaststätte Stadtwirtschaft zusammen. Es war ein unterhaltsamer Abend.
h.f.
Personalia
Hans Friebe - Ehrenmedaille der DNG 2023
Auf dem 20. Deutschen und 30. Mitteldeutschen Münzsammlertreffen in Dresden wurde am 10. Juni 2023 für langjährige Verdienste Hans Friebe durch die Präsidentin Frau Dr. Barbara Simon die Ehrenmedaille der DNG 2023 verliehen.
Hans Friebe, geb. 19.02.1937, war seit der Gründung des Vereins Freiberger Münzfreunde am 13. September 1990 bis zum 14. April 2016 deren stellvertretender Vorsitzender. Bereits zuvor war er im Vorgängerverein, der Fachgruppe Numismatik Freiberg der Gesellschaft für Heimatgeschichte aktiv tätig.
Hans Friebe, der an der Fachschule Köthen Chemie und in einem Zusatzstudium Außenhandelsökonomie studiert hatte, konnte nach der politischen Wende 1989/90 seine berufliche Laufbahn leider nicht weiterführen. Die zeitlichen Freiräume des gewährten Vorruhestandes nutzte er nun verstärkt für das Engagement in mehreren Ehrenämtern. Hierbei ist neben der Numismatik besonders die Philatelie zu nennen, war er doch langjährig Vereinsvorsitzender der Freiberger Briefmarkenfreunde. Auch ein Kleingartenverein und der Freiberger Altertumsverein konnten lange von der aktiven Mitarbeit Hans Friebes profitieren.
Besonders hervorgetreten ist Hans Friebe bei den Freiberger Münzfreunden durch seine zahlreichen Publikationen. Seit 1993 zeichnet er als Redakteur für die Freiberger Münzblätter verantwortlich und hat dieses jährlich erscheinende Mitteilungsblatt der Freiberger Münzfreunde, der SNG und des AK Sächsische Münzkunde auch mit zahllosen Beiträgen und Sonderheften aus eigener Feder bereichert. Gemeinsam mit Christel Grau gab er 2007/2010 die beiden Bände zur Geschichte der Münzstätte Freiberg heraus. Dem schlossen sich an: 2013 mit H. Huschka "Die Medaillen der Freiberger Porzellanfabriken", 2017 "Brakteaten markmeißnischen Schlages in Münzfunden", 2019 "Kurfürstin Sophia von Sachsen und ihre Dukaten". Seit der 800-Jahrfeier Freibergs im Jahre 1986 lieferte Hans Friebe auch Gestaltungsideen für zahlreiche Medaillen der Freiberger Münzfreunde.
Wir gratulieren Hans Friebe zu der hoch verdienten Auszeichnung auf das Herzlichste.
Udo Becker
Christian A. Kohl 1939-2023
- Christian A. Kohl †
Die Freiberger Münzfreunde durften Christan A. Kohl über 3 Jahrzehnte zu ihren aktiven Mitgliedern zählen. Nun ist er am 2. März 2023 im Alter von 83 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben. Ein bewegtes, erfolgreiches Leben endete mehr oder weniger plötzlich und letzte Pläne konnten nicht mehr vollständig von ihm realisiert werden. Christian A. Kohl wurde am 13. Dezember 1939 in Dresden geboren, wuchs dann als Sohn des Superintendenten der Evangelischen Kirche in Freiberg auf, besuchte dort die Schule und machte eine Lehre zum Werkzeugmacher im benachbarten Brand-Erbisdorf. Als 1958 die Einführung der Wehrpflicht drohte, verließ er die DDR über Westberlin und Bielefeld in die USA, wo er 13 Jahre arbeitete und sich dort bereits für Münzen interessierte. Sicher war ein wenig Heimweh immer dabei, wenn er sich speziell nach sächsischen Münzen umsah. Eine seiner Erfahrungen war, dass man sich in den USA erst einen Katalog kauft und dann Münzen, und dass dies bei uns in Deutschland genau umgekehrt gemacht wird. Zurück in Deutschland absolvierte er 1980-1981 eine Meisterausbildung und betrieb gemeinsam mit seinem Cousin ein eigenes kleines Unternehmen. Zuvor hatte er seine Frau Eva kennengelernt und 1980 geheiratet. Als Nebenerwerb startete aber damals bereits der Münzhandel und 1994 kam sein erster Münzkatalog „Talerteilstücke des Kurfürstentums Sachsen Albertinische Linie 1547-1763“ heraus. Das war ein Meilenstein in der systematischen Katalogisierung der sächsischen Münzen und dieser Katalog gehört seitdem zu den unverzichtbaren Werkzeugen jedes ernsthaften Sachsensammlers. Im Jahre 1996 folgte das gemeinsam mit Claus Keilitz herausgegebene Werk „Talerteilstücke des Kurfürstentums Sachsen Ernestinische Linie 1500-1647“. Am 10. März 2001 startete Christian A. Kohl gemeinsam mit seiner Frau Eva in Dresden die erste Auktion der nun in Dresden am Goldenen Reiter ansässigen Firma Kohl Numismatik. 2002 wurde die Firma leider auch vom großen Elbehochwasser in Mitleidenschaft gezogen, aber bis zum 20. April 2013 konnten doch noch insgesamt 23 Münzauktionen von Kohl Numismatik erfolgreich durchgeführt werden.
Besonders stolz war Christian auf seine drei Söhne Torsten, Andreas und Thomas, die ihm auch oft eine wichtige Hilfe bei der Vorbereitung der Auktionen waren. Noch mit über 80 hat sich unser lieber Christian keine Ruhe gegönnt und seinem Verein der Freiberger Münzfreunde wurde die Ehre zuteil, an seinem Werk „Sächsische Guldengroschen 1500-1525“ mitzuwirken und es 2020 auch herausgeben zu dürfen. Wir sind ihm unendlich dankbar dafür und wissen, dass sein Name bei uns und allen Sammlern und Münzkabinetten, die sich mit sächsischen Münzen befassen, unvergessen bleiben wird.
Udo Becker