NNB Numismatisches NachrichtenBlatt, Jahr 2024 |
Ausgabe Januar 2024 - damnatio memoriae
73. Jahrgang 01/2024 | Themen | |||
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Titelmünze: Absichtlich beschädigtes Goldmultiplum (3 Solidi, 13,74 g) des Magnentius, 350-353 n. Chr., aus Aquileia. Vs.: IMP CAES MAG-NENTIVS AVG, drapierte Panzerbüste n. r. Rs. LIBERATOR. REI . PVBLICAE, der nimbierte Kaiser zu Pferde n. r., davor die Personifikation der Stadt Aquileia mit Mauerkrone, geöffneter Buchrolle u. Füllhorn. Gnecchi 1; P. Bastien, Le Monnayage de Magnence, NR I, 1964, Taf. 10,302; Kent-Hirmer Taf. 168,669. Diese Goldmultipla dürften anlässlich der Profectio des gallischen Usurpators Magnentius in die Stadt Aquileia Ende 350 bis 351 hergestellt worden sein. Allerdings war Magnentius in Italien nicht besonders beliebt, da er eine proheidnische Politik betrieb und den vom römischen Senat unterstützten Nepotianus, einer der letzten Nachkommen von Constantin I., besiegte und hinrichten ließ. Als Magnentius dann am 28. September 351 n. Chr. von Constantius II. in der Schlacht bei Mursa geschlagen wurde und sich nach Gallien zurückziehen musste, verfiel er sofort der damnatio memoriae. Dafür ist unser Multiplum ein sprechendes Zeugnis, da es offensichtlich geglättet wurde, um das Andenken an Magnentius zu löschen. (Bild und Text: Gorny & Mosch, Auktion 265, 14. Oktober 2019, Los 1537)Titelbild: Mutmaßliche Büste des Magnentius aus den Vatikanischen Museen. Magnentius wurde im Zuge einer Offiziersrevolte gegen Constans am 18. Januar 350 zum (Gegen-)Kaiser erhoben. Bereits 351 wurde er von Constantius II. in der Schlacht von Mursa entscheidend geschlagen und musste sich nach Gallien zurückziehen. Nach der am 3. Juli 353 ebenfalls verlorenen Schlacht am Mons Seleucus (Gallien) beging Magnentius Selbstmord. |
Ausgabe Februar 2024 - Christian I. Louis von Mecklenburg-Schwerin
73. Jahrgang 02/2024 | Themen | |||
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Titelmünze: Herzog Christian I. Louis von Mecklenburg-Schwerin, Taler 1681, Münzstätte Paris. Nach langer Ungewissheit, wo der Taler von 1681 des Herzogs Christian I. Louis von Mecklenburg-Schwerin geprägt wurde, kann nun Dank neu bekannt gewordenen Archivmaterials sicher belegt werden, dass er in Paris entstand. Im Januar 1681 wandte sich der „maitre graveur“ Hercule Le Breton (von 1655-nach 1714) mit einem Bittgesuch an die „seigneurs de Cour des monnoyes“ in Paris. Er hätte im Auftrag des mecklenburgischen Fürsten zwei Pragestempel gestochen, die Stempel wären fertig und könnten an den „prince de Mecklebourg“ geliefert werden. Le Breton bat die Verantwortlichen in der Pariser Münze, dies zu erlauben. Ende Februar wurde ihm dann die entsprechende Genehmigung erteilt. Die Details finden Sie in diesem NNB. Titelbild: Charles Beaubrun, Bildnis des Herzogs Christian I. Louis von Mecklenburg-Schwerin, Ol auf Leinwand, 119 x 95 cm.
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Ausgabe März 2024 - 31. MMT in Annaberg-Buchholz
73. Jahrgang 03/2024 | Themen | |||
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Titelmedaille: Das 31. Mitteldeutsche Münzsammlertreffen 2024 findet in Annaberg-Buchholz statt und hat das Thema „Silberbergbau und Münzprägung im oberen Erzgebirge“. Der ausrichtende Münzverein vor Ort sind die Freiberger Münzfreunde, die große Erfahrung mit solchen Veranstaltungen haben. Als Tagungsmedaille gilt eine Medaille aus der Freiberger Serie Montanregion Erzgebirge/Krušnohoři. Die Medaille thematisiert das „Berggeschrey am Schreckenberg“ und erinnert an „525 Jahre Prägung der ersten Schreckenberger“. Die 50 mm große Medaille gibt es 1. aus ca. 2 Unzen Feinsilber und 2. aus 42 g Kaiserzinn mit Kupferstift. Titelbild: Blick auf Annaberg-Buchholz vom Pöhlberg aus, der „Landmarke“ der Region, die man bei der Anreise schon von Weitem sieht. Von hier hat man einen herrlichen Panoramablick auf die zu seinen Füßen liegende Stadt und die weitere Umgebung. Auf gut ausgeschilderten Wegen kann man auch rund um den Berg auf den Spuren der frühen Bergbauphase herumwandern. Foto: Udo Becker
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Ausgabe April 2024 - Alfons Feuerle & Friedrich Schiller
74. Jahrgang 04/2024 | Themen | |||
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Titelmünze: 5 Deutsche Mark 1955 zum 150. Todestag von Friedrich Schiller von Alfons Feuerle (Jaeger 389). Zur Entstehung und zur Rezeption dieser Münze lesen Sie den Beitrag „Alfons Feuerle und Friedrich Schiller. Auf den Spuren des Gmünder Medailleurs“ von Ulrich Klein. Titelbild: Schiller-Denkmal (1876) von Johannes Schilling im Schillerpark in Wien, Detail der allegorischen Figuren der Lebensalter. Foto: wikimedia
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Ausgabe Mai 2024 - Postumus-Denar aus Trier
73. Jahrgang 05/2024 | Themen | |||
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Titelmünze: Kaiser Postumus, silberhaltiger Billon-Abschlag eines Aureus, Mitte 268. Auf dem Avers ist das belorbeerte Doppelporträt des Kaisers mit Herkules nach rechts und Kaisertitulatur (POSTVMVS PIVS FELIX AVG) zu sehen, auf dem Revers eine Galeere mit Mast und Feldzeichen sowie vier Mann Schiffsbesatzung und einer vom RIC als Steuermann beschriebenen, schwer definierbaren Struktur am Heck auf Wellen nach rechts fahrend, dazu die umlaufende Legende FELICITAS, im Abschnitt TEMP(orum). Marcus Cassianius Latinius Postumus war im Westen des Römischen Reiches Usurpator gegen Kaiser Gallienus sowie Gründer und erster Kaiser des sogenannten Gallischen Sonderreiches. Als solcher regierte er von 260 bis 269. Titelbild: Das (verlorene) Bronzeoriginal der heute „Herkules Farnese“ genannten Groß-Skulptur schuf der griechische Bildhauer Lysipp um 320 v. Chr. Die Marmorkopie wurde wohl für die Caracalla-Thermen in Rom hergestellt. 1546 entdeckte man dort den Torso, später wurden der Kopf in Trastevere und die Beine auch in den Caracalla-Thermen gefunden. Heute befindet sich die Statue im Archäologischen Nationalmuseum in Neapel.
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Ausgabe Juni 2024 - Wisshack-Medaillen & Wisshack-Becher
73. Jahrgang 06/2024 | Themen | |||
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Titelmedaille: Im Münzkabinett des Landesmuseums Württemberg in Stuttgart befinden sich unter den württembergischen Personenmedaillen zwei Stücke, deren „Inhaber“ den Familiennamen Wisshack tragen. Die Zuordnung der beiden Medaillen erfolgt jeweils durch eine auf der Rückseite eingravierte Inschrift, die die Namen nennt und die beiden Objekte somit als individualisierte Einzelstücke kennzeichnet. Beide Medaillen bestehen aus vergoldetem Silber. Das auf dem Titel abgebildete Stück ist ein kleiner ovaler Anhänger mit zwei Ösen, an denen zusätzlich oben ein Ring und unten eine Perle angebracht sind. Die Vorderseite trägt das Brustbild einer Frau mittleren Alters mit Haarknoten und Medaillonhalsband in Seitenansicht nach rechts. Die sechszeilige Inschrift der Rückseite nennt ihren Namen in der Form Anna / Catharina / Wishaggin /gebohrne / Dinglin / gerin. Eine Altersangabe oder Jahreszahl fehlt.
Titelbild: Handschriftliche Genealogie „Der Wißhackischen Familie in Biberach“, 1744 angefertigt, bis ins 19. Jahrhundert fortgeführt und neuerdings digitalisiert. Dieser Text wird nun für die weitere Bestimmung der Medaille herangezogen.
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Ausgabe Juli 2024 - Modern Times
73. Jahrgang 07/2024 | Themen | |||
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Titel: „Modern Times. Archäologische Funde der Moderne und ihre Geschichten“ ist der Titel einer Ausstellung im LWL-Museum für Archäologie und Kultur, Westfälisches Landesmuseum in Herne, die noch bis zum 18. August 2024 zu sehen ist. Bei den vorgestellten „modernen Funden“ fällt ein ehemals mit schwarzen Metallpunkten verziertes Marienkäfer-Portemonnaie aus Kunstleder auf. Gefunden hat es ein Sondengänger in der Nähe eines ehemaligen Internats. In einem zeitgenössischen Verkaufskatalog hat man eine Anzeige dazu gefunden: „Kinder-Portemonnaie - Kinder eifern den Erwachsenen gerne nach. Und schon die Kleinsten möchten gerne ihr Taschengeld im eigenen Portemonnaie aufbewahren, z. B. in diesem hübschen kleinen Marienkäfer aus Kunstsoff mit dem praktischen Kugelverschluß“ - es kostete damals 2,95 DM. |
Ausgabe August 2024 - Lysimachos-Besonderheiten
73. Jahrgang 08/2024 | Themen | |||
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Titelmünze: (Posthume) Lysimachos-Tetradrachme aus Byzantion, ca. 90-81 v. Chr., AR, 11,73 g, Ø 32 mm, 12 h. Vs.: Kopf Alexanders III. mit Ammonshörnern nach rechts, im linken Feld ein Gegenstempel CL CAES Rs.: BAΣIΛ[ΕΩ]Σ / AYΣI[MAXOY]. Athena Nikephoros sitzt nach links, unter ihrem Thron BY, im linken Feld innen ein Monogramm, im Abschnitt ein verzierter Dreizack. Münzkabinett Berlin, IKMK 18310085, Foto: Lutz-Jürgen Lübke (Lübke und Wiedemann) Titelbild: Marmorbüste des Lysimachos (* 361/360 v. Chr., Pella; † Februar 281 v. Chr., Kurupedion); Kopie aus augusteischer Zeit (23 v. Chr. - 14 n. Chr.) nach einem Original des 2. Jhs. v. Chr., heute im Archäologischen Nationalmuseum Neapel (Inv.-Nr. 6141). Foto: wikimedia, Sailko Lysimachos war ein Feldherr Alexanders des Großen (20. Juli 356 v. Chr. in Pella; † 10. Juni 323 v. Chr. in Babylon) und einer seiner Diadochen. Seit 306/5 v. Chr. war er König von Thrakien und seit 285/4 v. Chr. König von Makedonien. |
Ausgabe September 2024 - Falsch
74. Jahrgang 09/2024 | Themen | |||
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Titelbild: Dass der abgebildete preußische Doppeltaler von 1840 gefälscht ist, kann man am Rand sehen. Damit es niemand übersieht, wurde das Wort FALSCH quer über das Münzbild eingeschlagen. Zum Thema FALSCH zeigt bis zum 21. September 2025 das Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin im Bode-Museum die Ausstellung „Lange Finger - Falsche Münzen. Die dunkle Seite der Numismatik“. Ebenso alt wie das geprägte Geld sind die damit verbundenen Verbrechen: Münzen und Medaillen aus edlem Metall verlocken zu Diebstahl, Raub und Unterschlagung. Falschmünzen für den Geldumlauf untergraben das Vertrauen in Währungen. Bereits seit der Renaissance werden außerdem Münzfälschungen speziell für Sammler hergestellt. Die Ausstellung enthält neben Beständen des Münzkabinetts Leihgaben der Deutschen Bundesbank, der KfW Bankengruppe, des Museums für Rigaer Stadtgeschichte und Schifffahrt sowie von Sammlern, Händlern und Gutachtern. Lesen Sie dazu auf S. 329. |
Ausgabe Oktober 2024 - Ein Tiberius-Denar aus Münstermaifeld
74. Jahrgang 10/2024 | Themen | |||
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Titelmünze: Sog. Livia-Denar des Tiberius. Auf dem Avers ist der belorbeerte Kopf des Kaisers Tiberius (reg. 14-37 n. Chr.) nach rechts gewandt mit begleitender, gegen den Uhrzeigersinn laufender Titulatur TI(berius) CAESAR DIV[I] AVG(usti) F(ilius) AVGVSTVS zu sehen, auf dem Revers eine drapierte weibliche Figur auf einem an den Beinen verzierten Stuhl sitzend nach rechts auf einer Standlinie; die Figur hält ein langes, vertikal stehendes Szepter in der Rechten und einen Zweig in der Linken, die ebenfalls gegen den Uhrzeigersinn laufende Legende lautet PONTIF(ex) MAXIM(us). Die weibliche Figur wird oft als Livia in Gestalt der Pax oder Justitia identifiziert, die Münze selbst als die, die man Jesus gezeigt haben soll mit der Frage, ob man dem römischen Kaiser Steuern zahlen soll. Die Antwort von Jesus ist legendär: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist.“ Titelbild: Die Szene, in der Jesus die heuchlerische Frage gestellt bekommt, die er dann mit der für das Verhältnis Christentum - Staat so zentralen Aussage beantwortet, wurde in der christlichen Kunst häufig dargestellt, hier das Ölgemälde „Der Zinsgroschen“ (1674) von Theodoor Boeyermans (1620-1678) (Foto: wikimedia, Lempertz). Lesen Sie dazu auf S. 368-369.
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Ausgabe November 2024 -
73. Jahrgang 11/2024 | Themen | |||
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Titelmünze: Anton Schäffer, Medaille auf die Gründung der Mannheimer Akademie, 1763 (Landesmuseum Württemberg, Stuttgart. Inv.-Nr. MK 1967-1333). Die Medaille zeigt auf dem Avers den Kurfürsten Karl Theodor von der Pfalz (reg. 1742-1799), dessen 300. Geburtstags am 10. Dezember 2024 gedacht wird, im Brustbild nach rechts mit einem Hermelinmantel und dem Orden des Heiligen Hubertus. Umschrift: CAROLUS THEODORUS D(ei) G(ratia) ELECTOR PALATINUS (Karl Theodor von Gottes Gnaden Kurfürst von der Pfalz). Der Revers zeigt in der Mitte Phoebus Apollon, den Gott des Lichtes und der Künste. Zu seinen Füßen ruhen im Schilf zwei Flussgötter, die mit Rhein und Neckar die beiden wichtigsten Flüsse der Kurpfalz repräsentieren. Die Umschrift PHOEBI RHENI NECCARI CONIVNCTIO FELIX (die glückliche Vereinigung des Phoebus mit Rhein und Neckar) nimmt Bezug auf die drei dargestellten Götter. Die Inschrift im Abschnitt lautet: ACAD(emia) SCIENT(iarum) THEOD(oro) PALAT(ina) INAVG(urata) XX OCT(obris) MDCCLXIII (Kurpfälzische Akademie der Wissenschaften, am 20. Oktober 1763 gegründet). Titelbild: Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften im ehemaligen Großherzoglichen Palais am Karlsplatz in Heidelberg unterhalb des Heidelberger Schlosses. Diese Akademie entstand 1909 auf private Initiative, nachdem wegen der Zerschlagung der Kurpfalz die Mannheimer Akademie 1803 in der Bayerischen Akademie aufgegangen war. Heute ist die Heidelberger Akademie der Wissenschaften die Akademie des Landes Baden-Württemberg.
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Ausgabe Dezember 2024 -
73. Jahrgang 12/2024 | Themen | |||
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Titelmedaille:
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Jahresinhaltsverzeichnis 2024
Jahresinhaltsverzeichnis 2024 |
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Allgemeines
Antike
Mittelalter
Neuzeit
Medaillen, Plaketten, Marken, Gemmen, Orden etc.
Münzneuheiten
Literatur. 2024, S.
Literaturbesprechungen der Titel
Münzfunde Münzfunde aus Niedersachsen FMN
Münzfunde aus Rheinland-Pfalz
Personalia
Termine. 2024, S.
Numismatische Kommission. 2024, S.
Deutsche Numismatische Gesellschaft. 2024, S.
Vereinsnachrichten. 2024, S. |