Gesellschaft
1. Vorsitzender:
Dr. Karl Ortseifen
Zum Knechelsberg 7
55127 Mainz
Tel. (06131) 35806
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Vereinskonto Nr. IBAN: DE32 5505 0120 0024 0017 03, BIC: MALADE51MNZ
Sitzungen:
Von Januar bis Juni finden die Vorträge am 2. Freitag des Monats um 17:30 Uhr im Erfurt-Zimmer des Mainzer Rathauses statt.
Wegen der beginnenden Sanierung des Rathauses werden die Veranstaltungen ab August in den Vortragssaal des Pfarrzentrums St. Peter, Petersstraße 3, verlegt, Beginn 17:15 Uhr
Der Umzug findet nicht - wie ursprünglich geplant - im Monat August statt, sondern erst im Monat November.
Aktuell
Aktuell:
13. Dezember: Jahresabschlussfeier mit Ausstellungen und Tombola
Vorschau :
10. Januar 2020: Ludwig Kranz, Mommenheim: Faszination Antike - Erfahrungen eines begeisterten Sammlers
Programm
Jahresprogramm 2020
Wegen der Sanierung des Rathauses werden die Veranstaltungen in den Vortragssaal des Pfarrzentrums St. Peter, Petersstraße 3, verlegt, Beginn 17:15 Uhr
10. Januar 2020,
Ludwig Kranz (Mommenheim): „Faszination Antike – Erfahrungen eines begeisterten Sammlers“
7. Februar 2020 (vorverlegt)
Mitgliederversammlung. Im Anschluss Kurzvortrag von Edwin Roth (Wiesbaden): „Christliche Symbole in der Konstantinischen Dynastie“
13. März 2020
Ekkehard Friedrich (Mainz): „Von der Monarchie zur Republik – französische Münzen vor und nach der Revolution von 1789“
3. April 2020 (vorverlegt wegen Karfreitag)
Dr. Barbara Simon (Ludwigshafen): „Die ganze Welt an einem Ort – Weltausstellungen im 20. Jahrhundert und ihre Medaillen“ (Teil II)
8. Mai 2020
Prof. Dr. Ulrich Hübner (Mainz): „Die Münzen der Nabatäer“
12. Juni 2020
Dr. Wolfgang Dreher (Hanhofen): „Bergbaugepräge aus dem Bereich von Lahn, Mosel und Pfalz“
11. Juli 2020 (Samstag)
Jahresausflug (Vorschlag: Bad Neuenahr-Ahrweiler mit Altstadt und Römervilla) Abfahrt 8:45 Uhr, Koblenzer Straße/Lucy-Hillebrand-Straße, Einfahrt Fachhochschule
14. August 2020 Winfried Stein (Erlangen): „Das Brandenburger Tor auf Geldzeichen und Medaillen – Die Instrumentalisierung eines nationalen Symbols“
11. September 2020
Christian Stoess, M.A. (Berlin): „Alexander von Humboldt: Münzen und Medaillen“
9. Oktober 2020
André Madaus (Ingelheim): „Römische Fundmünzen von einer Ingelheimer villa rustica“
13. November 2020
Dr. Elke Klöppel (Aarbergen): „The Dark Ages in Britain: Mythos und Münzen“
11. Dezember 2020
Jahresabschlussfeier mit Ausstellungen und Tombola
Jahresprogramm 2019
Ludwig Kranz (Mommenheim): „Römische Verkehrswege im Lichte römischer Münzen“
Kurzvortrag: Dr. Karl Ortseifen (Mainz): „‘Small Latin and less Greek‘ – über die Verwendung alter Sprachen auf den Gedenkmünzen der Bundesrepublik Deutschland“
Edwin Roth (Wiesbaden): „Das Christogramm in der römischen Münzprägung von 315 bis 353“
Leif Kullmann (Nackenheim): „Götterdarstellungen auf den Münzen der Severer“
Prof. Dr. Ulrich Hübner (Mainz): „Die Münzprägung der Hasmonäer im hellenistischen Palästina“
Dr. Wolfgang Dreher (Hanhofen): „Die Münzen der russischen Zaren von Alexander I. bis Nikolaus II.“
Dr. Andreas Kaiser (Osnabrück): AT „Was bei Auktionen alles schieflaufen kann: Erfahrungen eines Auktionators“
Jahresausflug (Bad Wimpfen)
Dr. Barbara Simon (Ludwigshafen): „Die ganze Welt an einem Ort - Weltausstellungen im 19. Jahrhundert und ihre Medaillen“
Timo Kissinger, M.A. (Selzen): „Ein neu entwickeltes Verfahren zur Digitalisierung römischer Fundmünzdaten“
Prof. Dr. Eckhart Pick: „Ferdinand Korn aus Mainz, Medailleur und Münzmeister: Wahrheit und Legende“
Dr. Ulrich Klöppel (Aarbergen): „Die Vogelmännchen aus dem Rheinland, eine Übersicht zu Scheers Serie 56“
Jahresabschlussfeier mit Ausstellungen und Tombola
Jahresprogramm 2018
Ludwig Kranz (Mommenheim): „Politische Krisen – numismatische Raritäten. Seltene Münzen aus der römischen Kaiserzeit bis Ende des 3. Jahrhunderts“
Mitgliederversammlung mit Vorstandswahlen
Dr. Karl Ortseifen (Mainz): „Die Gedenkmünzen der USA in der sog. klassischen Phase 1892-1954, Teil II“
Dr. Frank Berger (Frankfurt): „Der Weg des Silbers: Von Potosi nach Frankfurt“
Dr. Wolfgang Dreher (Hanhofen): „Die Münzen der russischen Zaren von Peter dem Großen bis Paul (18. Jahrhundert)“
Dr. Rainer Albert (Speyer): „Die Befreiungshalle von Kelheim und ihre Bedeutung in der Numismatik“
Jahresausflug ( Lich und Kloster Arnsberg)
Abfahrt 9:00 Uhr, Koblenzer Straße/Lucy-Hillebrand-Straße, Einfahrt Fachhochschule
Christian Stoess (Frankfurt): AT: „Vor 600 Jahren – 1418: Reichsmünzpolitik vs. Kurrheinischer Münzverein“
Prof. Dr. Wolfgang Dobras (Mainz): „Carl von Dalberg auf Medaillen seiner Zeit“
Ludwig Kranz (Mainz): “Kaiser Diocletian und seine Reformen“
9. November 2018
Dr. Elke Klöppel (Aarbergen): „Boudicca – Aufstand gegen die Römer“
14. Dezember 2018
Jahresabschlussfeier mit Ausstellungen und Tombola
Jahresprogramm 2017
Ludwig Kranz (Mommenheim): „Ikonographie auf keltischen Münzen“
Mitgliederversammlung; im Anschluss zweiter Teil des Vortrages
Dr. Karl Ortseifen: Die Gedenkmünzen der USA in der sog. klassischen Phase 1892-1954
Rudolf Ritter (Mainz): „Das Geld von Deutsch-Ostafrika, Teil I: Ersatzmarken (token) und Notmünzen“
Dr. Jürgen Wild (Bad Säckingen): „Neue Überlegungen zu Erzbischöflich-Mainzer Münzstätten in Westthüringen und ihren Prägungen“
Timo Kissinger (Selzen): „Die römischen Fundmünzen aus Rheinhessen“
Dr. Wolfgang Dreher (Hanhofen): „Vulkaneifel (Kreis Mayen- Koblenz): Geschichte und Numismatik“
Jahresausflug (Neckarsteinach und Hirschhorn)
Abfahrt 9.00 Uhr, Parkplatz Universität, Ackermannweg/Koblenzer Str.
Dr. Barbara Simon (Ludwigshafen): „Die Münzprägung von Syrakus“
Marco Müller (Karlsruhe): „Was geschieht mit meiner Sammlung? – Lebenswerke schützen!“
Dr. Florian Haymann (Frankfurt): „Damnatio memoriae in nummis – zur bewussten Beschädigung der Kaiserbilder auf Münzen“
Dr. Ulrich Klöppel (Aarbergen): „Ungeliebt? - Münzfälschungen aus 2600 Jahren“
Jahresabschlussfeier mit Ausstellungen und Tombola
Jahresprogramm 2016
Ludwig Kranz (Mommenheim): „Kinderdarstellungen auf römischen Münzen“
Mitgliederversammlung; im Anschluss Kurzbeiträge von Mitgliedern
Horst-Dieter Müller (Friedrichsdorf): „Die Münzen von Hessen-Kassel und ein Blick in seine Geschichte“
Dr. Wolfgang Dreher (Hanhofen): „Die Münzen von Hessen-Darmstadt im 18. Jahrhundert“
Markus Floeth (Mainz): Neue Erkenntnisse zu Euro-Fälschungen (AT)
Dr. Jürgen Wild (Bad Säckingen): „Erzbischöflich-Mainzer Münzstätten in Westthüringen und ihre Prägungen“
Jahresausflug (Wetzlar und Herborn) ( Samstag! )
Gunter Walde (Ludwigshafen): „Die städtische Münzprägung Erfurts“
Dr. Karl Ortseifen (Mainz): „Das Münzwesen der USA, Teil II: Die Gedenkmünzen der sog. klassischen Phase (1892-1954)“
Allgemeiner Beratungsabend
Dr. Elke Klöppel (Aarbergen): „Matilda: Deutsche Kaiserin, Königin von England“
Jahresabschlussfeier mit Ausstellungen und Tombola
Jahresprogramm 2015
Dr. Barbara Simon, Ludwigshafen: „Die Außenpolitik des Augustus im Spiegel der Münzen"
Mitgliederversammlung mit Vorstandswahlen; im Anschluss Kurzvortrag von Dr. Ortseifen, Mainz: „'Vigo' und Zum Hintergrund der entsprechenden britischen Prägungen von 1702/03 und 1745/46"
Dr. Ursula Kampmann, Lörrach: „Sizilien - Heimat der schönsten Münzen aller Zeiten"
Christian Stoess, Frankfurt: „Zur Mainzer Guldenprägung im späten Mittelalter"
Reinhard Goldschmidt, Karlsruhe: „Der Rappenmünzbund"
Dr. Rainer Albert, Speyer: „31 v. Chr. - Die Erringung der Weltherrschaft durch Octavian/ Augustus"
Jahresausflug (Limeskastell Pohl, Nassau, Kloster Arnstein)
Rudi Zang, Mainz: „Kleopatra VII. und das Ende des Ptolemäerreiches"
Dr. Joachim Zeitz, Bad Homburg: „Albert de Jaeger und seine Medaillenkunst"
Workshop (II) für Schülerinnen und Schüler zur Bestimmung spätrömischen Münzen (Leitung Ludwig Kranz, Mommenheim) Ludwig Kranz
Berichte
Rückblik
Die Mitgliederversammlung am 9. Februar 2018 wählte folgenden Vorstand: Erster Vorsitzender Dr. Karl Ortseifen; Zweiter Vorsitzender Prof. Dr. Eckhart Pick; Schatzmeister Jürgen Flöte; Schriftführer Ludwig Kranz; Beisitzer Prof. Dr. Wilfried Back, Dr. Konrad Bech, Timo Kissinger, Brigitte Mohr. Für fünfzigjährige Mitgliedschaft sprach die Numismatische Gesellschaft Mainz-Wiesbaden den Dr. Gerhard Brüggemann und Werner Hess Dank und Anerkennung aus.
Mitgliederversammlung 13. Februar 2015
Für seine Verdienste um die Gesellschaft als langjähriger Schatzmeister erhielt Jürgen Flöte die Ehrenmedaille der Numismatischen Gesellschaft Mainz-Wiesbaden.
Am 3. April 2014 veranstaltete die Numismatische Gesellschaft Mainz - Wiesbaden in Zusammenarbeit mit der Fachschaft Latein am Mons-Tabor-Gymnasium in Montabaur einen Workshop zur Bestimmung spätrömischer Münzen. 43 Schülerinnen und Schüler nahmen mit Eifer an diesem Workshop teil, der in bewährter Weise von Ludwig Kranz unter Mitwirkung von Wilfried Back, Konrad Bech und Karl Ortseifen vorbereitet und geleitet wurde. Wie auch bei der Veranstaltung in Mainz im vergangenen Jahr durften die Teilnehmer die jeweils bestimmte Münze behalten. Es bleibt die Erwartung, dass die zu beobachtende Begeisterung der Schülerinnen und Schüler an römischen Münzen erhalten bleibt.
Darüber hinaus fand aus Anlass des VII. Römertags der Region Rheinhessen am 27. April 2014 in Mommenheim ein ähnlicher Workshop statt, der in Zusammenarbeit mit dem Verein „Historia Mommenheim e. V." gestaltet wurde. 25 interessierte Teilnehmer aller Altersstufen konnten nach der Bestimmung der jedem zugeteilten spätrömischen Münze diese als Grundstock einer Sammlung behalten.
Ludwig Kranz
Die Mitgliederversammlung beschloss am 14. Februar 2014, Eberhard Link in Anerkennung seiner fünfzigjährigen verdienstvollen Mitgliedschaft mit der Ehrenmitgliedschaft auszuzeichnen. Ludwig Kranz erhielt für besondere Verdienste um den Verein die Ehrenmedaille.
Medaillen
Medaille auf die jüdischen SchUM-Gemeinden in Speyer, Worms und Mainz
Zur Erinnerung an die mittelalterlichen jüdischen SchUM-Gemeinden in Speyer, Worms und Mainz sowie zur Förderung der Pflege ihres Erbes geben die Numismatischen Gesellschaften Mainz-Wiesbaden und Speyer die vorliegende Medaille heraus. Sie wurde gestaltet und geprägt von Victor Huster in Baden-Baden.
Seit dem 10. und 11. Jahrhundert sind jüdische Gemeinden in den drei rheinischen Städten nachgewiesen. Im 12. Jahrhundert schlossen sich diese Gemeinden zum sog. SchUM-Verband (Akronym aus dem jiddischen Schpira, Warmaisa und Magenza) zusammen, der in religiösen, rechtlichen und kulturellen Fragen Vorschriften und Satzungen erließ („Takkanot-SchUM“), die für den gesamten aschkenasischen Raum galten. Die Gemeinden waren durch bedeutende Rabbiner und von ihnen geleitete Hochschulen Zentren jüdischer Gelehrsamkeit. Wenn es auch im Zeitalter der Kreuzzüge und Pestepidemien immer wieder zu Verfolgungen und Vertreibungen kam, blieben die SchUM-Gemeinden doch bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts bestehen. Erst durch die nachfolgenden Ausweisungen und Auswanderungen lösten sie sich auf.
Im Sinne einer Lesung aus einer Thorarolle stellt die Vorderseite der Medaille (zurückgerollte Seite rechts) vor dem Hintergrund eines Davidssterns auf gewelltem Pergament, die historischen Brüche symbolisierend, wichtige mittelalterliche Erinnerungsorte der SchUM-Gemeinden vor (Ortsnamen in Iwrith und jiddisch). Für Speyer sind dies die Reste der alten Synagoge und der Mikwe vom Anfang des 12. Jahrhunderts, für Worms steht die alte Synagoge von 1174, die nach der Zerstörung im Dritten Reich 1961 rekonstruiert wieder eröffnet wurde. In Mainz erinnern die Grabsteine auf dem
„Judensand“ an die mittelalterliche Gemeinde, in der der berühmte Talmudlehrer Gerschom ben Jehuda (ca. 960-1028 bzw. 1040) wirkte; ihm verlieh man den Ehrentitel „Leuchte der Diaspora“ („Meor ha-Gola“). Sein mittelalterlicher Gedenkstein steht stellvertretend für die vielen jüdischen Gelehrten der drei Gemeinden.
Die Rückseite (schmales Rollenende links) wendet sich dem neuen jüdischen Leben der drei Städte in der Gegenwart zu, wobei ihre Wahrzeichen eine identische räumliche Position einnehmen wie auf der Vorderseite. Speyer und Mainz sind vertreten durch ihre neuen Synagogen von 2011 bzw.2010, wobei die aus den Lettern für „Keduschah“ (Heiligung) gestaltete expressive Fassadenarchitektur der neuen Mainzer Synagoge von Manuel Herz besonders hervortritt. Sie trägt am Eingang den Ehrennamen „Licht der Diaspora“ und stellt auf diese Weise den Bezug zur mittelalterlichen Gemeinde her. In Worms bleibt der alte jüdische Friedhof „Heiliger Sand“ bis zum heutigen Tag viel besuchter Erinnerungsort. Die Grabsteine von Rabbi Meir Maharam ben Baruch Rothenburg (links) und des Kaufmanns Alexander ben Schlomo Wimpfen (rechts) von 1307 sind besonders verehrte Ziele frommer Besucher, wie die aufgelegten „Kwitlekh“ (Fürbittzettel) zeigen. Neben den deutschen Ortsnamen der drei Städte erscheinen noch die Namen der herausgebenden numismatischen Gesellschaften sowie die Signatur des Medailleurs.
Es bleibt ein Wunsch der herausgebenden Vereine und des Medailleurs, dass dem seit 2012 in der Vorbereitung begriffenen Antrag der drei Städte, das Erbe der SchUM-Gemeinden in die Liste des UNESCO-Welterbes aufzunehmen, Erfolg beschieden sei.
Die Medaille zu ca. 215 g in Cu, Durchmesser 59 mm, Auflage 60, wird zum Preis von € 85 abgegeben. Silberabschläge zu ca. 200 g, 925 fein, sind auf Bestellung (Frist 15.2. 2019) zum Preis von € 285 lieferbar.
Bestellungen richten Sie bitte an Dr. Karl Ortseifen (Mainz) karl-ortseifen[at]t-online.de, Tel. 06131-35806
Medaille auf Albrecht von Brandenburg ( 1490 -1545) und den Marktbrunnen in Mainz (1526)
Medaille auf Albrecht von Brandenburg ( 1490 -1545) und den Marktbrunnen in Mainz (1526)
Aus Anlass des 500. Jahrestages der Wahl Albrechts von Brandenburg zum Erzbischof und Kurfürsten von Mainz (1514) gibt die Numismatische Gesellschaft Mainz-Wiesbaden eine Medaille heraus, die von Victor Huster, Baden-Baden, gestaltet und in seinem Betrieb geprägt wurde. Bekanntlich hatte die Wahl Albrechts, nachdem er bereits die Stifte Magdeburg und Halberstadt übernommen hatte, im Jahr 1517 einen Ablasshandel zur Folge, der teilweise zur Finanzierung der Sondergenehmigung durch Rom diente und heftigen Widerspruch insbesondere durch Martin Luther erfuhr. Hierin liegt ein wesentlicher Anlass zur Reformation. Insofern fügt sich diese Medaille auch in das Themengebiet „Reformatio in nummis" ein.
Die Vorderseite der Medaille zeigt Albrecht von Brandenburg mit Kardinalsbirett nach einem Kupferstich von Albrecht Dürer aus dem Jahre 1523, bekannt als „Der große Kardinal“. Dürer porträtierte auf realistische Weise einen Kirchenfürsten, dessen Züge ausgeprägte Sinnenfreude erkennen lassen. Das quadrierte kleine Wappen des Kurfürsten zeigt unter dem Kardinalshut, Schwert, Kreuzstab und Bischofsstab die Wappen der Markgrafschaft Brandenburg, des Herzogtums Pommern, der Burggrafschaft Nürnberg und das Stammwappen Hohenzollern. Als Herzschilde erscheinen die Wappen der drei Stifte Mainz, Magdeburg und Halberstadt. Das hinterlegte Dreieck setzt den Bezug zur Rückseite der Medaille, die den von Albrecht 1526 gestifteten Marktbrunnen in Mainz zeigt. Der un-mittelbare Anlass der Stiftung des Brunnens, vermutlich gestaltet von dem Mainzer Bildhauer Peter Schro (ca. 1490-1542), waren das Ende des Bauernkrieges und der Sieg Kaiser Karls V in der Schlacht von Pavia. Als Marktbrunnen sollte er Zeichen sein für die Versöhnung zwischen Landesherrn und Mainzer Bürgertum und erscheint als Gesamtbild in seinem elegant nach oben strebenden Aufbau mit einer Marienstatue als bekrönendem Abschluss. Daneben werden aus der Fülle der Figuren- und Rankenornamentik an den Pfeilern zwei Motive, platziert um einen angedeuteten Brunnenschacht, hervorgehoben. Zum einen erscheint das Spottbild auf den trunkenen Bauern, der für seine Zügellosigkeit angeprangert wird. Bezeichnenderweise hält er neben einem Weinkrug auch einen Hahn als Symbol der Streitlust in den Händen und stößt im Sturz einen Wasserkrug um. Das zweite Motiv zeigt nebeneinander Köcher und Fiedelbogen, Laute und Hörnerbogen, um symbolisch auf die Kunst als eine das Kriegerische besiegende Kraft zu verweisen; darüber hinaus ist es als Anspielung auf die Kunstliebe des Kurfürsten zu verstehen. Die Medaille erscheint in Kupfer zu ca. 200 g im Durchmesser von 64 cm und ist für € 70 (zzgl. Versand) zu erwerben. Die Auflage beträgt 60 Exemplare. Silberabschläge zu ca. 214 g sind für € 234 + Mwst. auf Vorbestellung lieferbar. Bestellungen richten Sie bitte an karl-ortseifen[at]t-online.de (Tel. 06131-35806).
Karl Ortseifen
Personalia
Eberhard Link 1931 - 2018
Eberhard Link †
Die Numismatische Gesellschaft Mainz-Wiesbaden trauert um ihr Ehrenmitglied Eberhard Link, der am 10. November 2018 im Alter von 87 Jahren in Bad Kreuznach verstorben ist. Der weithin bekannte Sammler und Numismatiker war seit 1964 Mitglied der Numismatischen Gesellschaft und diente viele Jahre in ihrem Vorstand. Stets war er bereit, Vorträge zu halten oder Ausstellungen aus seiner eigenen Sammlung zu organisieren; er gehörte zum Urgestein der Gesellschaft. Anlässlich seiner 50-jährigen Mitgliedschaft wurde er 2014 mit der Ehrenmitgliedschaft geehrt.
Der numismatischen Leserschaft in Deutschland ist er bekannt durch seine zahlreichen, scharfsinnig formulierten Aufsätze zu einer Vielzahl von numismatischen Fragestellungen, wobei er immer bestrebt war, langgehegte Fehlmeinungen und Fehldeutungen zu korrigieren. Gerne publizierte er in den „Geldgeschichtlichen Nachrichten“ der Gesellschaft für Internationale Geldgeschichte in Frankfurt, in deren Vorstand er ebenfalls lange wirkte. Besonders hervorzuheben ist seine Darstellung der kurmainzischen Münzproduktion in Bingen von ca.1365 bis 1461, die 1989 in dem Band „Bingen. Geschichte einer Stadt am Mittelrhein“ erschien (s. Bibliographie in Katalog 315 Künker). Sein profundes numismatisches Wissen war er gern bereit, mit anderen zu teilen; wer ihn auf Tagungen oder Münzbörsen ansprach und um Rat bat, wurde nie enttäuscht. Auch Behörden und Münzhändler zogen ihn gern als Experten heran.
Sein ganzes Leben blieb er seinem Wohnort Münster-Sarmsheim verbunden, von wo er auch seine Arbeitsstelle in Budenheim bei Mainz leicht erreichen konnte. Sein Platz war in der Buchhaltung der dortigen Glashütte, in der er zuletzt als Prokurist wirkte. Neben diesem Beruf fand er Erfüllung auf allen Ebenen der Numismatik; seine umfangreiche Sammlung zu einer Vielzahl von Gebieten reichte von frühgriechischen Elektronmünzen und frührömischem aes grave bis hin zu den Münzen seiner Region sowie Kriegs- und Belagerungsprägungen in Europa, um nur einige Kerngebiete zu nennen. Alters- und gesundheitsbedingt musste sich Eberhard Link in den letzten Jahren von dieser geliebten Tätigkeit zurückziehen. Die Numismatische Gesellschaft Mainz-Wiesbaden verliert in ihm ein Mitglied, das der Gesellschaft Ehre machte. Sie wird ihn stets dankbar in Erinnerung halten.
Dr. Karl Ortseifen, Vorsitzender
Prof. Dr. Michael Loos 1941 - 2014
Prof. Dr. Michael Loos †
Die Numismatische Gesellschaft Mainz-Wiesbaden trauert um Michael Loos, der am 12.11.2014 im Alter von 73 Jahren viel zu früh verstarb. Sie verliert ein engagiertes Mitglied des Vorstandes, das zu den Stützen des Vereins gehörte. Michael Loos war ein begeisterter Sammler von Münzen und Medaillen des Kurfürstentums Mainz und hatte sich besonders auf die Zeit der französischen Belagerungen des 17. und 18. Jahrhunderts spezialisiert. Zu diesem Thema bereitete er auch einen neuen Vortrag vor, der im April 2015 gehalten werden sollte. Michael Loos hinterlässt eine überaus schmerzliche Lücke im Verein und im Vorstand. Wir werden ihm stets ein ehrendes Gedenken bewahren.
Karl Ortseifen